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Gyrasehemmer sind chemische Verbindungen die die Aktivitat von Gyrase Enzymen bremsen oder ganz verhindern Gyrasen dienen bei Prokaryoten zum negativen Supercoiling der DNA womit sowohl ein Platzgewinn als auch eine bessere partielle Ablesbarkeit der DNA erreicht wird Durch Hemmung der Gyrase verliert die DNA ihre kompakte Struktur und expandiert was schliesslich zum Platzen der Zelle fuhrt Die Hemmung von bakterieller Gyrase ist das Wirkungsprinzip einiger Antibiotika Chemischer Ausgangspunkt der Entwicklung der Gyrasehemmer waren die Nalidixinsaure Diazanaphthaline und die ahnliche Pipemidsaure Pyridopyrimidine Gemeinsam ist allen Vertretern der Gyrasehemmer eine heterocyclische Struktur mit einem Stickstoffatom im Ring Position 1 einer Carboxygruppe an Position 3 sowie einer Ketogruppe an Position 4 Gyrasehemmer wirken je nach Hohe der Dosis sowohl bakteriostatisch als auch bakterizid Diazanaphthaline besitzen im bicyclicschen System mindestens zwei Nalidixinsaure und Triazanaphthaline oder Pyridopyrimidine drei Pipemidsaure Stickstoffatome Einteilung Bearbeiten nbsp Grundstruktur der Chinolon Antibiotika der blau gezeichnete Rest R ist meist Piperazin enthalt die Verbindung Fluor rot ist es ein Fluorchinolon Naphthyridine Diazanaphthaline und Pyridopyrimidine Triazanaphthaline besitzen im rechten Ring zusatzlich ein oder zwei Stickstoffatome Chemisch gesehen unterscheidet man verschiedene Gruppen Chinolon Antibiotika mit der Untergruppe der Fluorchinolone Cinnoline siehe Cinnolin Naphthyridine siehe Nalidixinsaure Pyridopyrimidine siehe Pipemidsaure AminocumarineGrosste therapeutische Bedeutung habe unter den Gyrasehemmern die Fluorchinolone weswegen beide Bezeichnungen auch haufig synonym verwendet werden Fluorchinolone werden je nach Wirkspektrum gemass der Klassifizierung durch die Paul Ehrlich Gesellschaft in vier Untergruppen unterteilt Hauptartikel Fluorchinolonantibiotikum Da neuere Fluorchinolone nicht nur die Gyrase bakterielle Topoisomerase II hemmen sondern auch andere Typen wie die Topoisomerase IV ist die Bezeichnung Gyrasehemmer in der internationalen Fachliteratur nicht mehr gebrauchlich 1 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Mutschler Gerd Geisslinger Heyo K Kroemer Sabine Menzel Peter Ruth Mutschler Arzneimittelwirkungen Pharmakologie Klinische Pharmakologie Toxikologie 10 Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2012 ISBN 3 80 472898 7 S 770 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gyrasehemmer amp oldid 226024638