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Die Gutsanlage Neparmitz ist ein ehemaliger landwirtschaftlicher Grossbetrieb in Neparmitz Gemeinde Poseritz Landkreis Vorpommern Rugen Sie liegt an der Sudkuste der Insel Rugen In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Dorfer Zeiten Swantow Puddemin und Mellnitz Herrenhaus Park und Gutsherrengrabanlage stehen unter Denkmalschutz Neparmitz Herrenhaus Gartenseite Neparmitz Herrenhaus Ansicht von Westen mit Eingangstur und Auffahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Park und Grabanlage 4 Wirtschaftsgebaude 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1856 erwarb Ehrenfried Gustav Holz 1807 1885 das im 17 Jahrhundert entstandene Gut und baute es zu einem landwirtschaftlichen Grossbetrieb aus Bis 1885 war die Anlage mit Gutshaus vier grossen Stallen Wagenremise Park und Landarbeiterhausern vollendet Um 1900 ging der Besitz in die Hande der Familie Wahnschaffe uber Sie bewirtschafteten Neparmitz bis zu ihrer Enteignung im Jahr 1945 Mit der Bodenreform wurde die Gutsanlage Neparmitz aufgesiedelt und die Siedlerstellen in den spaten 1950er Jahren in die LPG Freie Scholle uberfuhrt Diese ging 1960 als Brigade in der LPG Volkerfreundschaft in Poseritz auf 1 Nach der politischen Wende wurde der landwirtschaftliche Betrieb in Neparmitz eingestellt Die ehemalige Gutsanlage wurde von der TLG Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH ubernommen und 1998 an einen Privatinvestor verkauft Die gesamte Anlage befindet sich seitdem im Verfall Das Herrenhaus der Park und die Grabanlage stehen seit 1993 unter Denkmalschutz Empfohlen fur ein Notsicherungsprogramm 2 nbsp Neparmitz Herrenhaus Mauerwerk mit rot gefarbten Fugen und Fugenstrich unter einer jungeren Putzschicht Gebaude BearbeitenFur das Herrenhaus wurde dem Geschmack der Zeit entsprechend der Stil des Historismus mit Zitaten aus der Gotik und der romisch byzantinischen Architektur gewahlt Es besitzt eine nach Suden zum Park hin ausgerichtete Schauseite mit jeweils drei Fensterachsen zu beiden Seiten des Gartenportals An der westlichen Schmalseite liegt der Haupteingang zu dem eine geschwungene Auffahrt und Treppenanlage fuhren Die niedrigen Mauern der Auffahrt sind mit Granitplatten abgedeckt die Endpunkte zieren Kugeln Oberhalb des Eingangs fallt eine grosse rechteckige Flache auf innerhalb der der umlaufende Zierfries fehlt und moderne Fenster aus DDR zeitlicher Produktion ohne Bezug zur Architektur eingesetzt sind An dieser Stelle befand sich bis in die 1960er Jahre ein reprasentativer Altan Die nordliche Front des Herrenhauses verstellt teilweise ein Verbindungsgang zu Wirtschafts und Nebengelassen Ein im Bereich des Treppenhauses gelegenes Jugendstilfenster wird durch die Anbauten in seiner Wirkung stark eingeschrankt An der ostlichen Schmalseite des Gebaudes befindet sich ein enger Treppenturm Im Inneren des Gebaudes zeigt sich ein erschreckendes Bild von Verfall und Vandalismus hinter dem die ursprungliche Ausstattung nicht mehr erkennbar ist Die Geschossdecken sind eingesturzt das Dach ist offen und das Treppenhaus wurde durch Brandstiftung zerstort Das Mauerwerk besteht aus roten Backsteinen die durch horizontale Streifen aus gelben Backsteinen gegliedert werden Durch die in der ursprunglichen Fassung rot eingefarbten Fugen und den sorgfaltig ausgefuhrten Fugenstrich gleicht das Erscheinungsbild dem in der Nahe liegenden Herrenhaus von Grabow und einigen aus der gleichen Zeit stammenden Bahnhofsgebauden auf der Insel Rugen Park und Grabanlage BearbeitenSudlich und ostlich vom Herrenhaus liegt eine kleine landliche Parkanlage deren gartenkunstlerische Gestaltung und Struktur aufgrund der starken Verwilderung nur noch sehr schwer ablesbar sind Die Gestaltung erfolgte mit wohl platzierten solitaren Parkbaumen u a Kastanie Eiche Esche Platane Ahorn und Stechpalme Am ostlichen Rand befinden sich eine Teichanlage und ein Grabensystem die das Areal zur umgebenden Ackerflache abgrenzen In der sudostlichen Ecke des Parks liegt die mit einer Mauer aus Feldsteinen gefasste Grabanlage der Familien Holz und Wahnschaffe Als letzte Bestattung ist die der Ada Wahnschaffe geb von Schleussner 1944 uberliefert Die Grabstatten sind zerstort Von den Parkbaumen sind die Platane die Gemeine Esche und die Stechpalme aufgrund ihrer Auspragung zusatzlich als Naturdenkmale ausgewiesen Wirtschaftsgebaude BearbeitenVon den grossen Viehstallen die sich westlich des Herrenhauses um einen Hof von 150 m Lange und 100 m Breite gruppierten ist lediglich ein einziger erhalten geblieben Am westlichen Ende des Hofs offnet sich eine mit gemauerten Pfeilern begrenzte Toranlage Am ostlichen Rand des Hofs liegen der Kleintierstall und eine Wagenremise mit Uhr und Glockenturm Alle Gebaude befinden sich im Verfall Literatur BearbeitenSabine Bock Thomas Helms Schlosser und Herrenhauser auf Rugen Edition Temmen Bremen 2011 S 110 111 ISBN 978 3 86108 912 4 Landesamt fur Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion Henschel Verlag Berlin 1995 S 545 ISBN 3 89487 222 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herrenhaus Neparmitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Herrenhaus Neparmitz in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Inge Steinberg Neparmitz ein Ort wie viele andere auf unserer Insel in Poseritzer Nachrichten 11 2013 Nr 4 S 4f Stiftung Kulturerbe 54 287375 13 31213 Koordinaten 54 17 14 6 N 13 18 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Neparmitz amp oldid 239303190