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Das Grosskuchenschiff war ab 1944 Bestandteil des zivilen Katastrophenschutzes und Bestandteil der nationalsozialistischen Infrastruktur in deutschen Grossstadten mit schiffbaren Kanalen oder Flussen Entwicklung BearbeitenNach den Bombenangriffen der Alliierten musste die ausgebombte Bevolkerung mit ausreichender Verpflegung versorgt werden Diese Aufgabe realisieren bis 1944 mobile Wehrmachtskuchen und Zuge der Deutschen Reichsbahn Die Organisation lag in den Handen der deutschen Arbeitsfront und bei der NS Volkswohlfahrt die mit Hilfsmannschaften die Bekostigung der Bedurftigen ubernahmen Durch die Intensivierung der Luftangriffe mussten neue Moglichkeiten genutzt werden die besonders in solchen Stadten mit zahlreichen Wasserstrassen realisiert werden konnten da erfahrungsgemass Schiffe einer grosseren Zerstorung entgehen konnten Ausflugsschiffe mit Dieselmotor eigneten sich besonders gut zum Umbau als Grosskuchenschiff Die Grosskuchen bestanden hauptsachlich aus Kochkesseln und einer grosseren kalten Kuche Kuhleinrichtungen und Lagerraumen Teilweise konnten bis zu 10 000 Portionen warmes Essen auf den Schiffen zubereitet werden Es wurden hauptsachlich Eintopfe wie Erbsensuppe Kartoffel und Rubensuppe und fleischarme Loffelgerichte mit Vollsoja gekocht Zum Kochprogramm gehorten weiterhin Nudelgerichte und susse Gerichte Die freiwilligen Helfer unterstutzten das Stammpersonal bei der Zubereitung von bis zu 20 000 Butterbroten sodass das Versorgungsschiff im Augenblick seiner Ankunft in der Lage war den Opfern des verheerenden Krieges Hilfe zu bringen Das Personal war angewiesen bei Luftalarm mit dem Zubereitungsprozess der Speisen zu beginnen und nach der Anfahrt die Verteilung und Portionierung zu organisieren Die Schiffe wurden in Leichtbauweise konzipiert da der Einsatz auch in Kanalen mit geringem Wasserstand moglich sein sollte Trinkwasser Brot Besteck Kaffeeersatz Tee Warmebehalter gehorten genauso zur Grundausrustung wie Frischgemuse Konserven und Wurst Der Einsatz der Grosskuchenschiffe erfolgte u a in Berlin auf dem Rhein und im Ruhrgebiet Durch Luftangriffe und Evakuierungsmassnahmen wurden immer mehr Menschen von der Gemeinschaftsverpflegung abhangig weil die private Kuche zerstort oder die Ehefrauen zur damaligen Zeit die selbstverstandliche Ernahrerin der Familie evakuiert war 1 Literatur BearbeitenKuche und Keller Deutsche Hotelnachrichten Amtliches Reichsorgan der Wirtschaftsgruppe Gaststatten und Beherbergungsgewerbe Hrsg Hamburg 30 September 1944 BZ am Mittag vom 10 August 1944 BZ am Mittag vom 23 Juli 1944 Thomas Schaufuss Die politische Rolle des FDGB Feriendienstes in der DDR Sozialtourismus im SED Staat Zeitgeschichtliche Forschungen Bd 43 Duncker amp Humblot Berlin 2011 ISBN 978 3 428 13621 6 Seite 63 DAF NS Organisation Wolfgang Franz Werner Bleib ubrig Deutsche Arbeiter in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft Verlag Schwann Dusseldorf 1983 S 209 Hans Erich Grasshoff Hohere Leistung durch Gemeinschaftsverpflegung In Die deutsche Volkswirtschaft 13 1944 NR 16 Seite 465 466 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Drews Die Nazi Bohne Anbau Verwendung und Auswirkung der Sojabohne im Deutschen Reich und Sudosteuropa 1933 1945 Reihe Politik und Geschichte Bd 4 LIT Verlag Munster 2004 ISBN 3 8258 7513 X S 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosskuchenschiff amp oldid 233040839