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Als Gravitationsverlust wird in der Raumfahrtphysik der Teil der physikalischen Arbeit bezeichnet den eine Rakete gegen das Gravitationsfeld eines Zentralkorpers aufbringen muss Nicht berucksichtigt werden hierbei weitere Verluste wie etwa die Luftreibung die bei einem Raketenstart von der Erdoberflache ebenfalls eine grosse Rolle spielt Der entscheidende Effekt ist dass eine Rakete eine gewisse Zeit benotigt um die Kreisbahngeschwindigkeit zu erreichen Wahrend dieser Zeit fallt die Rakete auf einer ballistischen Bahn nach wie vor auf den Zentralkorper zuruck Deswegen ist die notwendige Energie zum Erreichen der Kreisbahngeschwindigkeit grosser als die tatsachliche Potentialdifferenz die sich aus dem Hohenunterschied ergibt In der Regel wird in der Raumfahrt fur den Gravitationsverlust statt der Energie jener Teil des Delta v angegeben den eine Rakete zusatzlich aufbringen muss um die notwendige Kreisbahngeschwindigkeit zu erreichen Die Kreisbahngeschwindigkeit einer Erdumlaufbahn ist etwa 7 8 km s fur das Erreichen der Umlaufbahn muss eine Rakete aber Energie fur eine deutlich hohere Endgeschwindigkeit zur Verfugung haben Der Gravitationsverlust ist jedoch geringer als der Energieverlust durch Luftreibung Daher starten Raketen von der Erde erst senkrecht um die Atmosphare schnell zu durchqueren und schwenken dann langsam in die horizontale Flugbahn ein Inhaltsverzeichnis 1 Grundlegende Erklarung 2 Praxisbeispiele 3 Literatur 4 WeblinksGrundlegende Erklarung BearbeitenIm Folgenden werden alle weiteren Einflusse wie z B der Luftwiderstand vernachlassigt und nur die Einflusse der Gravitation berucksichtigt Ein Korper der mit einer hinreichend grossen Geschwindigkeit senkrecht von der Oberflache eines Himmelskorpers startet wird eine gewisse Hohe erreichen Wenn der Korper an diesem hochsten Punkt die notwendige Geschwindigkeit fur einen Orbit in horizontaler Richtung sofort aufnehmen konnte wurde er in eine stabile Umlaufbahn einschwenken und die Gravitationsverluste wurden exakt der Energie entsprechen die fur das Erreichen dieser Hohe notwendig ist Wenn nun aber dieser Korper an seiner Gipfelhohe die notwendige Geschwindigkeit fur einen Orbit in horizontaler Richtung mit einem Raketentriebwerk aufbaut dann dauert dieses eine gewisse Zeit und der Korper fallt wahrend dieser Zeit nach unten Um dieses auszugleichen muss der Korper also nicht nur in horizontaler Richtung beschleunigen sondern auch gleichzeitig immer wieder angehoben werden Je schwacher der Schub des Antriebs also je langer das Erreichen der Orbitalgeschwindigkeit dauert desto grosser wird der Aufwand um die Hohe zu halten Eine Rakete die z B von der Erdoberflache startet muss naturlich mindestens die Potentialdifferenz zum Erreichen der gewunschten Hohe bewaltigen Das Erreichen der Orbitalgeschwindigkeit macht zwar den grosseren Teil der Energie aus aber bis diese Geschwindigkeit erreicht ist fallt sie durch die Gravitation immer wieder zuruck Dieser Gravitationsverlust ist also abhangig von der Zeit in der eine Rakete das Ziel erreichen kann Praxisbeispiele BearbeitenDie Ariane 5 ECA hat eine relativ schwache Oberstufe um den gewunschten Orbit erreichen zu konnen Die Stufe hat aber auch eine vergleichsweise hohe Brenndauer Hier wird zu Beginn ein hoher Orbit angesteuert um dann das Herunterfallen als kinetische Energie fur einen GTO Transfer auszunutzen Die Asteroidensonde Dawn hat uber sehr lange Zeitraume ihr schwaches Ionentriebwerk eingesetzt da sie aber zum Erreichen ihrer Ziele in hoheren Orbits um die Sonne eigentlich nur langsamer werden musste hat sie damit nur gegen die Gravitation der Sonne gearbeitet Literatur BearbeitenMartin J L Turner Rocket and Spacecraft Propulsion Principles Practice and New Developments Springer 3 Aufl 2009 ISBN 978 3 540 69202 7 online Weblinks BearbeitenGravitationsverluste Rechenbeispiele auf Bernd Leitenbergers Blog 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gravitationsverlust amp oldid 167729658