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Die El Gran Grifon auch El Gran Grifon war ein spanisches Kriegsschiff Es gehorte der Spanischen Armada an und sank am 28 September 1588 vor Fair Isle Wahrend der Fahrt der Armada fuhrte ein Mitglied der Besatzung ein Tagebuch das erhalten blieb und veroffentlicht wurde Dadurch ist das Schicksal des Schiffes und der Besatzung gut dokumentiert Das Wrack des Schiffes gehort zu den altesten bekannten Schiffwracks vor den Shetlandinseln 1 El Gran Grifon p1 SchiffsdatenFlagge Spanien 1506 SpanienSchiffstyp HolkVerbleib Am 28 September 1588 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungVerdrangung 650 tonsBewaffnung38 Kanone Die Fahrt der Spanischen Armada 1588Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausrustung als Teil der Armada 1 2 Fahrt mit dem Gros der Armada gegen England 1 3 Trennung vom Gros der Armada Irrfahrt und Untergang 1 4 Aufenthalt der Besatzung auf Fair Isle und Ruckkehr nach Spanien 2 Das Wrack 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenAusrustung als Teil der Armada Bearbeiten Die Gran Grifon war ursprunglich ein Handelsschiff aus Rostock Es wurde als Holk gebaut und verdrangte 650 tons 2 1588 gehorte das Schiff zur spanischen Armada die fur eine geplante Invasion Englands ausgerustet wurde Es wurde als Kriegsschiff mit 38 Kanonen ausgerustet von denen die meisten allerdings nur kleine Geschutze aus Eisen waren 2 Andere Kanonen waren schmiedeeiserne Geschutze die bereits vollig veraltet waren so dass das Schiff nur unzureichend bewaffnet war 3 Dennoch diente es als Flaggschiff fur Admiral Don Juan Gomez de Medina der ein Geschwader von insgesamt 23 meist in Deutschland und den Niederlanden gecharterten Handels und Transportschiffen befehligte 2 Admiral Gomez de Medina wurde bereits 1633 in einer Publikation mit dem Herzog von Medina verwechselt dem Befehlshaber der gesamten Armada Diese Verwechslung hielt sich gelegentlich noch bis 1970 4 Die Besatzung des Schiffes bestand aus 43 Matrosen und 243 Soldaten Wahrend der Fahrt der Armada fuhrte ein Besatzungsmitglied bis Ende Oktober 1588 ein ausfuhrliches Tagebuch das erhalten blieb und als Buch veroffentlicht wurde Moglicherweise fuhrte Admiral Medina selbst dieses Tagebuch 5 Fahrt mit dem Gros der Armada gegen England Bearbeiten Im Mai 1588 lief die aus 130 Schiffen bestehende Armada von Lissabon aus Richtung England aus doch aufgrund von Verzogerungen erreichte sie erst am 31 Juli den Armelkanal wo es zu ersten Kampfen mit englischen Schiffen kam Am 3 August 1588 war die Gran Grifon hinter dem halbmondformig aufgestellten Gros der spanischen Schiffe zuruckgefallen und wurde von mehreren englischen Schiffen angegriffen Ein englisches Schiff vermutlich die Revenge unter dem Kommando von Francis Drake 5 ging langsseits der Gran Grifon und feuerte mehrere Breitseiten auf das Schiff dann kreuzte es knapp hinter dem Heck des Schiffes Der Herzog von Medina sandte dem schwer beschadigten Schiff mehrere Galeassen zu Hilfe Die Gran Grifon soll von 40 englischen Kanonenkugeln getroffen worden sein von der Besatzung waren in dem Gefecht 60 Mann getotet und 70 verwundet worden Damit hatte die Gran Grifon bei den Gefechten an diesem Tag von allen spanischen Schiffen die schwersten Verluste erlitten und musste von den Galeassen in Schlepp genommen werden 6 Dennoch gehorte das Schiff weiter zum Gros der Armada Nach der Seeschlacht von Gravelines am 8 August segelte es mit dem spanischen Gros entlang der Ostkuste Englands nach Norden um uber den Atlantischen Ozean nach Spanien zuruckzukehren In der Nacht vom 17 auf den 18 August verlor sie jedoch nordlich der Orkneyinseln den Kontakt zum Gros und blieb zusammen mit drei weiteren Schiffen zuruck Neben der Gran Grifon waren dies das grosse ursprunglich venezianische Schiff La Trinidad Valencera sowie zwei kleinere Holks die Castillo Negro und ein Schiff das nur als Bark aus Hamburg bezeichnet wurde nbsp Fair Isle wo die Gran Grifon sank von NordenTrennung vom Gros der Armada Irrfahrt und Untergang Bearbeiten Anstelle zu versuchen die Shetlands nordlich zu umfahren wie der Herzog von Medina befohlen hatte versuchte das kleine Geschwader wahrend der nachsten zwolf Tage zwischen Orkney und Shetland nach Westen zu segeln 5 Am 31 August geriet die Bark aus Hamburg in Seenot und sank Ihre 250 Mann starke Besatzung konnte gerettet und auf die verbliebenen drei Schiffe verteilt werden doch die Ladung und Vorrate gingen mit dem Schiff unter In der Nacht vom 1 auf den 2 September sank auch die Castillo Negro mit der gesamten Besatzung wahrend die Trinidad Valencera den Kontakt zur Gran Grifon verlor Sie strandete am 16 September an der irischen Kuste Die Gran Grifon versuchte nun alleine gegen den Wind und durch Nebel und Schneeregen behindert nach Westen zu segeln Sie passierte wohl die Inselgruppe St Kilda und erreichte die Hohe der irischen Galway Bay doch dann geriet das Schiff in einen schweren Sturm Das Schiff nahm so viel Wasser auf dass die Besatzung es kaum noch schaffte den Laderaum leer zu pumpen Daraufhin entschied der Kapitan am 17 September zu wenden und mit dem Wind Richtung Norwegen zu segeln Nach drei Tagen erreichten sie eine Insel vor Schottland als der Wind drehte und nun von Nordwest kam Erneut versuchte das Schiff nun uber das Nordende von Schottland nach Westen zu segeln Nach drei Tagen geriet das Schiff erneut in schweren Seegang und starke Winde Die Mannschaft versuchte das leckende Schiff mit Planken und Ochsenhauten abzudichten doch am 23 September entschied sich der Kapitan erneut zu wenden und Zuflucht in Schottland zu suchen 7 In der Nacht zum 26 September passierte das Schiff vermutlich Papa Westray Sanday und North Ronaldsay die nordlichsten Inseln der Orkneyinseln Eine Landung vor North Ronaldsay scheiterte und das Schiff geriet erneut in einen Sturm 5 Angesichts der schweren Beschadigungen wollte die Besatzung das Schiff nach Moglichkeit an Strand setzen Am Nachmittag des 27 September erreichte das Schiff die Fair Isle wo das Schiff in Stromshellier auch Stroms Heelor einer Bucht im Osten der Insel vor Anker ging An Bord waren noch 230 Mann der ursprunglichen Besatzung und 40 weitere Matrosen Vermutlich am nachsten Morgen ging die Besatzung an Land doch wo genau ist umstritten moglicherweise ging sie in der Swartz Geo genannten Bucht und nicht im felsigen Stromshellier an Land Das beschadigte Schiff wurde vermutlich durch die Gezeiten an die felsige Kuste gedruckt und sank am Morgen des 28 September 8 Aufenthalt der Besatzung auf Fair Isle und Ruckkehr nach Spanien Bearbeiten Die Besatzung hatte sich an Land retten konnen doch die Manner hatten mit dem Untergang des Schiffes ihre Vorrate verloren und waren nach drei anstrengenden Versuchen das nordliche Ende Schottlands zu umfahren vollig erschopft Auf der Insel gab es zu dieser Zeit nur siebzehn Haushalte die von Viehzucht und vom Fischfang lebten und uberhaupt nicht auf die Aufnahme von weit uber 200 Schiffbruchigen eingestellt waren Die Spanier verhielten sich trotz ihrer zahlenmassigen Uberlegenheit friedlich gegenuber den Einwohnern und bezahlten fur Lebensmittel die sie von diesen erhielten Aufgrund des schlechten Wetters konnte bis zum 27 Oktober kein Boot die Insel verlassen um Hilfe zu holen Dann erst konnte ein Boot nach Mainland der Hauptinsel der Shetlandinseln geschickt werden Nachdem er von der Strandung des spanischen Schiffes erfahren hatte schickte Andrew Umphray of Berrie der Grundbesitzer von Fair Isle ein Schiff das aber erst Mitte November Fair Isle erreichte Bis zum 14 November waren von den schiffbruchigen Spaniern etwa 50 Mann an Hunger und an ihren Verletzungen gestorben darunter der Kapitan und der Steuermann der Gran Grifon Sie wurden an der Sudkuste der Insel beigesetzt wo die Grabhugel als Spainnarts Graves bezeichnet werden 9 Der Uberlieferung nach soll es auch zu Tatigkeiten zwischen den Inselbewohnern und den Spaniern gekommen sein bei denen mehrere Spanier ermordet wurden Dies wird aber durch das spanische Tagebuch und durch andere Berichte nicht bestatigt 10 Da das Tagebuch des Besatzungsmitglieds nicht weiter gefuhrt wurde gibt es nur ungefahre Angaben uber das weitere Schicksal der Schiffbruchigen Das Rettungsschiff brachte sie zunachst nach Quendale im Suden von Mainland Dort blieben sie vermutlich drei bis vier Wochen ehe sie mit Hilfe des lokalen Adligen Malcolm Sinclair nach Anstruther in Schottland ubergesetzt wurden Admiral Medina soll 3000 Mark an Andrew Umphray fur die Uberfahrt gezahlt haben Von Anstruther reisten die Spanier nach Edinburgh wo sich insgesamt 1200 spanische Schiffbruchige von anderen Schiffen der Armada gesammelt hatten 11 Die Schotten waren gegenuber den Spaniern hilfsbereit und ermoglichten ihnen sich auf die Ruckreise nach Spanien zu machen Wahrend Admiral Medina mit nur kleinem Gefolge fruh ein Schiff bestieg dauerte es wesentlich langer bis der Grossteil der uberlebenden spanischen Seeleute und Soldaten Schiffe fur die Ruckreise fand 12 Der Legende nach soll das typische Fair Isle Strickmuster von den Spaniern beeinflusst worden sein die mit der Gran Grifon Schiffbruch erlitten hatten 13 14 nbsp Strickwaren von der Fair Isle im Shetland MuseumDas Wrack BearbeitenDas Wrack des Schiffes liegt in etwa 10 bis 20 m tiefen Wasser in der Bucht von Stromshellier Position 59 30 57 2 N 1 37 39 7 W 59 5159 1 6277 Koordinaten 59 30 57 2 N 1 37 39 7 W Von 1730 bis 1740 hatte Kapitan Jacob Row aus London die offizielle Genehmigung Gegenstande aus dem Wrack der Gran Grifon zu bergen Seine Manner unternahmen zahlreiche Tauchgange doch nachdem ein Mann ertrunken war und keine Schatze gefunden worden waren stellte Row die Tauchgange ein 10 1970 wurde das Kustengebiet um die Shetlandinseln vom Shetland County Council fur eine symbolische Summe von der britischen Krone gepachtet Dadurch wurde die kommerzielle Schatzsuche in den vor den Inseln liegenden Wracks untersagt Im selben Jahr erhielt Colin Martina aus Kelso die Genehmigung das Wrack der El Gran Grifon archaologisch zu untersuchen Er unternahm zusammen mit Partnern von Juli bis September 1970 mehrere Tauchgange zum Wrack Dabei konnten sie eine Demi Saker eine kleine Bronzekanone sowie mehrere eiserne Kanonen bergen darunter mehrere schmiedeeiserne Kanonen Ausserdem bargen sie Uberreste von Arkebusen Bleibarren und eine Silbermunze Die Funde wurden vom Shetland County Museum erworben 3 Literatur BearbeitenThomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 121 131 Peter Anderson The Armada and the Northern Isles In Northern Studies Bd 25 1988 S 42 57 online pdf Weblinks BearbeitenEintrag zu El Gran Grifon Stroms Heelor Fair Isle North Sea in Canmore der Datenbank von Historic Environment Scotland englisch The Scotsman com The wreck of El Gran Grifon Fish and Ships EL GRAN GRIFON THE STORY OF A HANSEATIC SHIP IN THE SPANISH ARMADA WRECKED IN SHETLANDFussnoten Bearbeiten Philipp Grassel Die Hanse Schifffahrt auf den Shetland Inseln In Nachrichtenblatt Arbeitskreis Unterwasserarchaologie 18 2016 S 69 a b c Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 121 a b Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 130 Peter Anderson The Armada and the Northern Isles In Northern Studies Bd 25 1988 S 50 a b c d Peter Anderson The Armada and the Northern Isles In Northern Studies Bd 25 1988 S 45 Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 122 Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 123 Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 125 Peter Anderson The Armada and the Northern Isles In Northern Studies Bd 25 1988 S 46 a b Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 129 Thomas Mortimer Yule Manson The Fair Isle Spanish Armada shipwreck In G W S Barrow Hrsg The Scottish tradition The Scottish Academic Press Edinburgh 1974 S 128 Peter Anderson The Armada and the Northern Isles In Northern Studies Bd 25 1988 S 48 Schottland Baedeker Reisefuhrer 14 Auflage Baedeker Ostfildern 2019 ISBN 978 3 8297 4662 5 S 347 The British Shop Fair Isle Pullover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gran Grifon amp oldid 234243898