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Gruselhorn ist die oberrheinische Bezeichnung fur ein mittelalterliches Signalhorn aus Messing wie es von Nachtwachtern geblasen wurde Die Bezeichnung ist in Strassburg ab dem Spatmittelalter belegt wo die Juden am Abend mit dem Blasen dieser Naturtrompete aufgefordert wurden die Stadt zu verlassen Dem Mythos nach haben ursprunglich die Juden selbst dieses Horn benutzt angeblich um Feinde der Stadt zu benachrichtigen Das Gruselhorn soll demnach in Form und Grosse einem Schofar nachgebildet sein Inhaltsverzeichnis 1 Lahrer Gruselhorn 2 Strassburg 3 Sagenwelt 4 WeblinksLahrer Gruselhorn Bearbeiten nbsp Gruselhorn im Stadtmuseum von Lahr nbsp Alfred Siefert GruselhornklangeDas Lahrer Gruselhorn ist ein Exponat im Stadtmuseum der Stadt Lahr Schwarzwald und wird im Gedichtband Gruselhornklange 1920 des Lahrer Mundartdichters Alfred Siefert behandelt Strassburg BearbeitenNach der Ermordung und Vertreibung der Strassburger Juden am Valentinstag des Jahres 1349 durften Juden sich ohne Ausnahmegenehmigung nur tagsuber in Strassburg aufhalten und wurden um neun Uhr abends im Winter um acht Uhr abends mit einem Signal des Gruselhorns vom Munsterturm aufgefordert die Stadt zu verlassen Eine seit der fruhen Neuzeit belegte frei erfundene Deutung des Hornblasens schreibt den Juden Verratsplane im Jahr 1349 zu wobei die Feinde durch ein Hornsignal auf einen gunstigen Angriffszeitpunkt hingewiesen werden sollten Seit 1388 nachgewiesen ist die Bezeichnung Judenblos Dieser wurde erst 1791 abgeschafft da er aufgrund der Bekanntheit der Legende Hass gegen Juden saen wurde Das Strassburger Gruselhornblasen war also bis zum Schluss nicht einfach Traditionspflege sondern ein bewusstes Zeichen zur Diskriminierung der Juden Im Historischen Museum Strassburg wird ein Gruselhorn aufbewahrt Sagenwelt BearbeitenIn der Rezeption oberrheinischer Sagen wird das Gruselhorn vor allem mit einem Horn identifiziert durch das ein im fruhen 13 Jahrhundert gefangener Herr von Geroldseck an seinem Klang den Ort seiner Gefangenschaft erkannt haben soll Lutzelhard Sage in der Geroldsecker Familienchronik und in der Chronik der Herren von Zimmern Ferdinand Stein 1791 1835 weist in seiner Geschichte und Beschreibung der Stadt Lahr und ihrer Umgebungen von 1827 Reprint im Freiburger Echo Verlag schon auf ein Kreuselhorn hin Dieses sei im 1827 abgebrochenen Vogstor aufbewahrt worden Der Nachtwachter habe in schauerlichen Misstonen das Horn geblasen und auch Feuergefahr verkundet Stein schildert auch die Sage um den Geroldsecker welcher von dem benachbarten Ritter auf dem Lutzelhard eingekerkert worden sei Erst als er die Tone des auf seinem Schlosse geblasenen Kreuselhorns horte merkte er wo er sich befand Wie Ferdinand Stein schreibt soll sich dies nach dem Chronikschreiber im 11 Jahrhundert abgespielt haben Der Lahrer Mundartdichter Alfred Siefert 1861 1918 veroffentlichte 1888 im Selbstverlag unter dem Titel Gruselhornklange seine Gedichte ernsten und heitern Inhalts in Lahrer Mundart Das Buch wurde 1981 anlasslich des 75 Firmenjubilaums des Elektrizitatswerks Mittelbaden AG neu aufgelegt Ein aktueller Stadtfuhrer Lahr Schwarzwald Buchhandlung Baumann Verlag Kaufmann nennt ebenfalls das Gruselhorn Auf dem Vogts Tor wurde bei Feueralarm oder bei Warnung vor Feinden vom Wachter das Gruselhorn geblasen Das Horn ist heute im Museum im Stadtpark Es spielt auch als Erkennungszeichen fur den der Sage nach auf der Burg Lutzelhardt bei Seelbach Schutter gefangen gehaltenen Geroldsecker eine bedeutsame Rolle In der Gemein de Seelbach im Ortenaukreis gibt es eine Gruselhornstrasse Weblinks BearbeitenGeroldsecker Land Landeskunde online Lutzelhardt Sage Chronik des Matthaus Marschalk von Pappenheim S 41 45 Das Strassburger Gruselhorn Nachbildung im Musee Judeo Alsacien in Bouxwiller Europas Juden im Mittelalter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruselhorn amp oldid 242812385