Google Bard ist ein von Google entwickelter KI-basierter Chatbot, der zunächst auf dem LLM (Large Language Model) LaMDA und seit Mai 2023 auf dem von PaLM 2 basiert. Es wurde als direkte Reaktion auf den Erfolg von OpenAIs ChatGPT entwickelt und im März 2023 in eingeschränkter Kapazität veröffentlicht, bevor es in weiteren Ländern verfügbar wurde. Der Chatbot ist nach William Shakespeare benannt, der auch als „Bard of Avon“ (auf Deutsch: „Dichter von Stratford-upon-Avon“) bezeichnet wird.
Google Bard
| |
---|---|
Basisdaten
| |
Entwickler | |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Aktuelle Version | 2023.07.13 13. Juli 2023 |
Kategorie | Chatbot |
Lizenz | proprietäre Lizenz |
bard.google.com |
Funktionsweise Bearbeiten
Ähnlich wie OpenAIs Konkurrenzprodukt ChatGPT kann Google Bard in einer gesprächsähnlichen Art eine Vielzahl von Fragen beantworten. Laut Google könne Bard durch die Verwendung von Online-Ressourcen originelle und hochwertige Antworten bereitstellen.
Anders als ChatGPT 4 ist die Nutzung von Google Bard kostenlos (Stand: August 2023). Allerdings weist Google selbst darauf hin, dass das Tool noch Schwächen habe. Google bezeichnete Bard nach dem Roll-out zunächst selbst als „Experiment“. „Ich bin nicht perfekt und mache nicht immer alles richtig“, steht auf der Startseite als „Zitat“ von Bard zur eigenen Leistungsfähigkeit. Aus Datenschutzgründen riet Google im Sommer 2023 seinen Mitarbeitern, Bard nicht für professionelle Zwecke zu verwenden.
Der Chatbot von Google wird von Transformer, einem neuronalen Netzwerk-Modell, und LaMDA, Googles Sprachmodell, angetrieben. Transformer und das GPT-3-Sprachmodell sind beides die Grundlagen von ChatGPT. Google Research hat Transformer im Jahr 2017 entwickelt und veröffentlicht. LaMDA sorgte Mitte 2022 für Furore, weil einer von Googles Softwareingenieuren davon überzeugt war, dass LaMDA ein Bewusstsein entwickelt habe.
Geschichte Bearbeiten
Auf einer Konferenz bezeichneten Google-Manager Anfang 2023 ChatGPT als „Code Red“, da die AI-basierte Plattform eine positive Resonanz von Nutzern auf der ganzen Welt erhalten hätte. In einem Blog-Beitrag gab Google bekannt, dass es Bard „vertrauenswürdigen Testern“ zur Verfügung stellen wird, bevor es in den kommenden Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Der Start von Bard verlief sehr holprig: Die Aktien des Unternehmens Alphabet fielen am 8. Februar 2023 an der Wall Street um 7,6 Prozent, was einem Rückgang an Marktkapitalisierung um mehr als 100 Milliarden US-Dollar entsprach. Dies war der größte Rückgang seit dem 26. Oktober 2022. Ursache war eine von Google veröffentlichte Demonstration auf Twitter, bei der Bard eine falsche Antwort bezüglich einer Entdeckung des James Webb Space Telescopes gab.
Nach anfänglich beschränktem Zugang für wenige Tester veröffentlichte Google am 21. März 2023 eine Version von Bard, welche allerdings nur in den USA und dem Vereinigten Königreich, nach dem Beitreten einer Warteliste, verfügbar war.
Am 10. Mai 2023 wurde auf der Google I/O ‘23 verkündet, dass Google Bard von nun an in über 180 Ländern verfügbar ist. Die voranschreitende Einführung umfasste keine Länder in der Europäischen Union, was an Bedenken der irischen Datenschutzkommission DPC lag, ob Bard die Datenschutz-Grundverordnung einhalte. Am 13. Juli 2023 wurde Google Bard dann in ganz Europa verfügbar gemacht.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ An important next step on our AI journey. 6. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
- James Vincent: Google announces PaLM 2 AI language model, already powering 25 Google services. In: The Verge. 10. Mai 2023, abgerufen am 24. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
- Google stellt Chatroboter «Bard» vor. 6. Februar 2023, abgerufen am 9. Februar 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
- Google Bard: Google rät den eigenen Mitarbeiter von der professionellen Nutzung des KI-ChatBot ab
- heise online: Bard: Googles Antwort auf OpenAIs Chatbot ChatGPT. Abgerufen am 10. Februar 2023.
- Clemens Schömann-Finck: „Code Red“: Weckt ChatGPT einen schlafenden Riesen? In: Focus. Focus Online, 8. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023.
- tagesschau.de: ChatGPT wächst rasant und startet Bezahlversion. Abgerufen am 8. Februar 2023.
- ↑ Davey Alba and Subrat Patnaik: Google suffers $140b wipeout after Bard AI chatbot gives wrong answer. 8. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
- https://twitter.com/Google/status/1622710355775393793. Abgerufen am 8. Februar 2023.
- Nico Grant, Cade Metz: Google Releases Bard, Its Competitor in the Race to Create A.I. Chatbots. In: The New York Times. 21. März 2023, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
- Jennifer Elias: Google opens Bard A.I. for testing by users in U.S. and UK. In: CNBC. 21. März 2023, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
- Google: Google Keynote (Google I/O ‘23). In: YouTube. 10. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
- Google: KI-Chatbot Bard jetzt auch in Deutschland verfügbar. 13. Juli 2023, abgerufen am 15. August 2023.
- Maximilian Sachse: ChatGPT-Konkurrent: Google bringt Bard nach Deutschland. In: FAZ.NET. 13. Juli 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. Juli 2023]).