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Goldrubinglas ist eine Sammelbezeichnung fur zartrosa bis dunkelrote Glaser die mit in der Glasschmelze gelostem kolloidalem Gold gefarbt sind Farbwirksames Pigment ist Goldpurpur Die Farbe erscheint auch in grosserer Schichtdicke nicht schwarz Die Farbung ist im aus der Schmelze abkuhlenden Glas nur unvollkommen sichtbar und erscheint erst beim Wiedererhitzen in ihrer vollen Farbstarke da es sich um eine sogenannte Anlauffarbe handelt Durch Diffusionsvorgange bilden sich die kolloidalen Teilchen im Glas wahrend der erneuten Erwarmung Die Farbung von Goldrubinglas entsteht durch die Anregung von Plasmonen wobei die Plasmonenresonanzfrequenz abhangig ist von der Grosse und Form der Goldnanopartikel Fur spharische Goldnanopartikel liegt die Resonanzfrequenz typischerweise bei 510 bis 540 nm was zur typisch roten Farbe des Glases fuhrt 1 Historische Schale aus GoldrubinglasDer Becher aus Goldrubinglas mit dem Deckel wird Johannes Kunckel zugeschrieben Es lassen sich unter anderem Kalk Natron Glas und Bleiglas zum Goldrubinglas farben Die meisten im Handel erhaltlichen Goldrubinglaser enthalten gewisse Anteile Bleioxid da das die Bildung der Kolloide unterstutzt Ein weiterer Bestandteil ist haufig Zinn das in metallischer Form als Reduktionsmittel zugesetzt wird Auf Borosilikatglas lassen sich rosaviolette Farbungen durch das Bedampfen mit Gold herstellen Es wird etwa fur Trinkglaser Glasfenster und Verkehrsampelglas verwendet wurde aber fast vollkommen durch das wesentlich preiswertere und eher gelbstichige Selenrubinglas verdrangt Daruber hinaus gibt es noch ein oft etwas braunstichiges Kupferrubinglas Ein sehr altes Beispiel ist der in Diatrettechnik hergestellte Lykurgosbecher 2 Der Lykurgosbecher aus dem 4 Jahrhundert aus dichroitischem GlasDiese Art Glas zu farben wurde erstmals von Giambattista della Porta in seiner Magia naturalis erwahnt In der Ausgabe Neapel 1589 heisst es im 6 Buch 9 Kapitel S 123 De smalto rosei clari coloris conficiendo Floridissimum rosae colorem in vitra perspicies quo exornando auro uti poteris die bluhendste Farbe der Rose wirst du im Glas erblicken wenn du Gold als Bestandteil verwenden kannst Wenig spater wird es von Antonius Neri in L Arte Vetraria Kapitel 129 im 7 Buch erwahnt Johann Christian Orschall publizierte 1682 eine Herstellungsrezeptur fur Rubinglas 3 Johannes Kunckel verfeinerte die Rezepturen spater zur Produktionsreife um 1680 Ein weiteres Verfahren fur Goldpurpur Herstellung stammt von dem Hamburger Arzt Andreas Cassius 1685 veroffentlicht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldrubinglas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video Geschichte und chemische Hintergrunde zum GoldrubinglasEinzelnachweise Bearbeiten Ludovico Cademartiri Geoffrey A Ozin Concepts of Nanochemistry Wiley VCH Weinheim 2009 ISBN 978 3 527 32597 9 Vgl The Lycurgus Cup auf britishmuseum org L B Hunt The True Story of Purple of Cassius The birth of gold based glass and enamel colours S 137 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldrubinglas amp oldid 227677055