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Das Gesetz der aquivalenten Proportionen besagt dass sich chemische Elemente stets im Verhaltnis bestimmter Verbindungsmassen Aquivalentmassen oder ganzzahliger Vielfacher dieser Massen zu chemischen Verbindungen vereinigen 1 Es wurde 1791 von dem deutschen Chemiker Jeremias Benjamin Richter 1762 1807 aufgestellt ohne dabei auf die Atomhypothese zuruckzugreifen Richter gilt damit als eigentlicher Begrunder der Stochiometrie Sein Gesetz geht uber das bald danach von Joseph Louis Proust 1797 aufgestellte Gesetz der konstanten Proportionen und 1808 von John Dalton erweiterte Gesetz der multiplen Proportionen hinaus schliesst aber beide in sich ein 1 Dalton kannte zudem nachweislich das grundlegende Werk Richters 2 stutzte sich bei der Erklarung des Gesetzes aber bereits auf die Atomtheorie Richter grundete sein Gesetz auf die praktischen Erfahrung dass zwei Salze die miteinander reagieren wiederum neutrale Verbindungen bilden und er wollte dieses Phanomen quantitativ erfassen Die Mathematik rechnet alle diejenigen Wissenschaften zu ihrem Gebiete wo es nur Grossen giebt und eine Wissenschaft liegt folglich mehr oder weniger in dem Kreisse der Messkunst je mehr oder weniger Grossen zu bestimmen sind Durch diese Wahrheit wurde ich bey chymischen Versuchen ofters zu der Frage veranlasset ob und in wie ferne wohl die Chymie ein Theil der angewandten Mathematik sey besonders wurde sie bey der so gewohnlichen Erfahrung rege dass zwey neutrale Salze wenn sie einander zerlegen wiederum neutrale Verbindungen machen Die unmittelbare Folgerung so ich hieraus zog konnte keine andre seyn als dass es bestimmte Grossenverhaltnisse zwischen den Bestandtheilen der neutralen Salze geben musse J B Richter Anfangsgrunde der Stochyometrie oder Messkunst chymischer Elemente Erster Theil 1792 Vorrede Richter mischte zunachst in wassriger Losung die zwei Salze Calciumacetat und Kaliumtartrat Die Losung blieb neutral was zur damaligen Zeit nicht selbstverstandlich erschien und es fiel ein Niederschlag von Calciumtartrat aus Richter verallgemeinerte dieses Tatsache und folgerte dass eine Salzmischung aus A1B1 mit A2B2 kombiniert vier Mischsalze in bestimmten mathematischen Kombinationen bilden kann A1B1 A1B2 A2B1 A2B2 Aus den Verhaltnissen A1 B1 x A2 B1 y usw konnen alle einzelnen Salzmischungen entsprechend der Neutralitat der resultierenden Losung errechnet werden Siehe auch BearbeitenMassenerhaltungssatz Gesetz der konstanten Proportionen Gesetz der multiplen ProportionenEinzelnachweise Bearbeiten a b A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 S 23 Wilhelm Ostwald J B Richter in Gunther Bugge Das Buch der grossen Chemiker Verlag Chemie Weinheim 1974 Band I S 375 ISBN 3 527 25021 2 Literatur BearbeitenJeremias Benjamin Richter Anfangsgrunde der Stochyometrie oder Messkunst chymischer Elemente Erster Zweyter und Dritter Theil Bresslau und Hirschberg 1792 93 A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 101 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 012641 9 C Poggemann Das idealistisch romantische Werk Anfangsgrunde der Stochiometrie und dessen philosophische Fundamente in der christlich platonischen Physiktheologie in Wilfried Schroder Hg Physics and Geophysics with Historical Case Studies A Festschrift in honour of Karl Heinz Wiederkehr Science Edition Interd Comm History IAGA History Commission DGG 16 Jahrgang 1997 Heft 2 5 ISSN 0179 5856 S 326 345 Gunther Bugge Das Buch der grossen Chemiker Verlag Chemie Weinheim 1974 Band I S 369 ISBN 3 527 25021 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesetz der aquivalenten Proportionen amp oldid 215180154