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Die Gesellschaft zu Rebleuten war eine 1729 aufgeloste burgerliche Gesellschaft der Stadt Bern Verschollener Trinkpokal der Gesellschaft zu Rebleuten 1862 Geschichte BearbeitenDie Stadtansicht von Gregorius Sickinger aus dem Jahr 1607 macht deutlich dass der Berner Altenberg und die Hange sudlich der heutigen Bundesgasse und Kochergasse zu dieser Zeit mit Reben bepflanzt waren 1 In der allgemeinen Handwerksordnung von 1373 wurden die Lohne der Rebleuten obrigkeitlich geregelt Wie alle andern Handwerkszweige haben sich auch die Rebleute als Stuben organisiert Die Rabluten ordnung von 1479 besagt dass sich die bernischen Rebleute in zwei Stuben geteilt hatten 2 In der Auszugerliste fur den Waldshuterkrieg 1468 erscheint nunmehr eine Stube 3 Die Stube zu Rebleuten besass seit 1501 ein Gesellschaftshaus an der Gerechtigkeitsgasse 51 Die Rebleuten unterhielten eine Bruderschaft mit einem dem Heiligen Urban geweihten Altar in der Antonierkirche spater in der Barfusserkirche 4 Der rablutten nuwe ordnung von 1530 hielt fest dass bisshar vill missbruch under den rablutten geubt worden dennoch erliess die bernische Obrigkeit auf Begehren der Rebleute eine neue Ordnung die nur noch eine Stube gestattete 5 Laut einem Ratsbeschluss von 1608 hatte sich die Gesellschaft um die Reben am Altenberg zu kummern 6 1638 stellte der bernische Rat unhaltbare Zustande im Zusammenhang mit den Ehrengeschirren fest und ordnete eine Inventarisierung an 7 Mit der Eroberung der Waadt wurde in Bern Wein vom Genfersee bevorzugt was den Niedergang des Rebbaus rund um die Stadt Bern bedeutete Die Gesellschaft zu Rebleuten zahlte 1475 43 und 1623 neun Angehorige und gegen Ende des 17 Jahrhunderts nur noch zwei 8 Die Vennerkammer hielt in einem 1696 erstellten Gutachten fest die beiden verbliebenen Stubengesellen den Schneider Hans Rudolf Berchtold 1663 und den Juristen Johann Rudolf Stauffer 1729 anderen Gesellschaften zuzuweisen 9 Berchtold sollte aufgrund seines Berufs zur Gesellschaft zu Mohren gehen und Stauffer samt dem Gesellschaftshaus zur Gesellschaft zu Schiffleuten da diese finanziell schlecht dastand 1700 beschloss der Rat Rebleuten vollstandig Mohren zu inkorporieren wovon man allerdings spater wieder absah 1704 wurde entschieden die Situation bis zum Ableben des letzten Stubengesellen zu belassen jedoch ein Mitglied des Kleinen Rats als Inspektor einzusetzen 10 Nach dem Tod Stauffers fiel das Haus zu Rebleuten an die Stadt Bern die es daraufhin an den Apotheker Daniel Wyttenbach 1671 1737 verkaufte 11 Wappen BearbeitenNach der 1700 von Emanuel Jenner 1657 1741 geschaffenen Medaille mit den Wappen der burgerlichen Gesellschaften Berns fuhrte Rebleuten einen Rebstock im Wappen 12 Das Burgerbuch von 1932 gibt zwei Wappen wieder einmal einen Schild mit zwei Rebmessern und ein anderes mit zwei Rebstocken Rebleuten Apotheke Bearbeiten nbsp Emblem der Rebleuten Apotheke Bern Gerechtigkeitsgasse 55 um 1920 30 Der Apotheker Daniel Wyttenbach 1671 1737 richtete 1729 die neue Rebleuten Apotheke ein 13 Dessen Sohn Daniel Wyttenbach 1711 1744 fuhrte das Geschaft fort Nach seinem Ableben ging die Apotheke an seine Schwester Salome die 1745 den Apotheker Samuel Wyttenbach 1715 1785 heiratete der die Apotheke bis 1772 innehatte Daniel Wyttenbach 1748 1818 ein Cousin zweiten Grades des Vorgenannten ubernahm Haus und Geschaft 1774 14 Wyttenbach verpachtete die Apotheke 1780 an den in Yverdon heimatberechtigten Apotheker Johann Friedrich Muckey 1742 1818 verheiratet mit Maria Katharina Fueter Dessen Schwager der Medailleur und Munzmeister Christian Fueter kaufte die Apotheke 1802 Fueters Sohn Carl Abraham Fueter 1792 1752 wurde selber Apotheker und ubernahm das Haus Seine Erben verkauften es 1880 Egon Studer damaliger Inhaber der Rebleuten Apotheke wechselte 1974 nach Gumligen und begrundete dort die Gumligen Apotheke 15 Quellen BearbeitenAuszugerliste Rebleuten 1468 Burgerbibliothek Bern Mss h h XII 10 S 605 611 Der rabluten ordnung 20 Februar 1479 SSRQ BE I 8 2 261 Stubenrodel 1496 Staatsarchiv des Kantons Bern B XIII 483 Guardian und Konvent des Barfusserklosters Bern treffen mit der Gesellschaft der Rebleute zu Bern eine Ubereinkunft betr Errichtung eines Bruderschaftsaltars in der Barfusserkirche wochentliche Messe Bruderschaftsgottesdienste am St Urbans und St Georgstag Staatsarchiv des Kantons Bern Urkunden Fach Mushafen 6 Juni 1522 Der rablutten nuwe ordnung 3 Januar 1530 SSRQ BE I 8 2 263 Rabluten stubenrecht und ordnung 27 Dezember 1539 SSRQ BE I 8 2 264a Schultheiss und Rat der Stadt Bern erlauben der Gesellschaft zu Rebleuten wie schon fruher auch kunftig hin im Herbst eigene Wachter zum Schutz der Reben im Altenberg anzustellen und sichern denselben eine angemessene Belohnung seitens der Stadt und der einzelnen Rebenbesitzer zu Staatsarchiv des Kantons Bern Urkunden Bern Oberamt 28 August 1593 Der rabluten stubenzinss recht 30 Oktober 1666 SSRQ BE I 8 2 264bLiteratur BearbeitenFrancois de Capitani Adel Burger und Zunfte im Bern des 15 Jahrhunderts Bern 1982 S 112 114 Gottlieb Emanuel von Haller Schweizerisches Munz und Medaillenkabinett Bd 1 Bern 1780 Karl Howald Die Gesellschaft zu Schiffleuten in Bern In Berner Taschenbuch auf das Jahr 1874 Bd 23 S 323 doi 10 5169 seals 123949 Balazs Kapossy e a Munzen und Medaillen aus dem Bernischen Historischen Museum Bern Stampfli 1969 Gottlieb Kurz Die alten Berner und der Wein in Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Bd 30 1968 S 22 29 doi 10 5169 seals 244924 Hermann Rennefahrt Die Rechtsquellen des Kantons Bern Teil 1 Bd 8 Wirtschaftsrecht Aarau 1966 Rudolf von Sinner Das Antonierhaus in Bern in Berner Taschenbuch auf das Jahr 1876 S 261 322 doi 10 5169 seals 124074 Robert L Wyss Handwerkskunst in Gold und Silber Das Silbergeschirr der bernischen Zunfte Gesellschaften und burgerlichen Vereinigungen Bern 1996 S 243 244 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gesellschaft zu Rebleuten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Staatsarchiv des Kantons Bern AA IV 1650 Rennefahrt 1966 S 728 de Capitani 1982 S 112 von Sinner 1876 S 303 Rennefahrt 1966 S 734 von Sinner 1876 S 303 von Sinner 1876 S 303 Kurz 1968 S 24 Howald 1874 S 323 von Sinner 1876 S 303 Howald 1874 S 323 Kapossy 1969 S 124 125 Rodt Bd 6 S 331 Aus seinem Besitz hat sich ein bronzener Morser mit Pistill erhalten Der Morser tragt seitlich die Initialen DWB das Wappen Wyttenbach gerade sowie die Jahrzahl 1779 Katalog Fischer Auktionen 18 Juni 2010 S 291 Lot Nr 4165 s Gumligen Apotheke Geschichte 46 948072 7 453629 Koordinaten 46 56 53 1 N 7 27 13 1 O CH1903 601142 199665 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesellschaft zu Rebleuten amp oldid 216237812