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Im Folgenden wird die Unternehmensgeschichte des Bezahlfernsehsenders Premiere geschildert der nach mehreren Umfirmierungen und Eigentumerwechseln heute unter dem Markennamen Sky Deutschland fortgefuhrt wird Das noch mit Premiere beschriftete Sendezentrum in der Medienallee Unterfohring Inhaltsverzeichnis 1 Grundung als Premiere 2 Konkurrenz durch DF1 3 Verkauf an die Kirch Gruppe 4 Fusion mit DF1 zu Premiere World 5 Kirch Pleite 6 Rettung durch Permira 7 Borsengang 8 Der Kampf um die Fussball Bundesliga 9 Weitere Entwicklung 10 Umbenennung in Sky 11 EinzelnachweiseGrundung als Premiere Bearbeiten nbsp Erstes Logo von Premiere 1991 bis 1998 nbsp Logo von Premiere digital 1998 bis 1999 nbsp Logo von Premiere World nach der Fusion mit DF1 1999 bis 2002 nbsp Logo von Premiere wieder ohne den Zusatz World 2002 bis 2007 nbsp Letztes Logo der Marke Premiere 2007 bis 2009 Premiere ging 1990 aus dem Deutschland Geschaft des in der Schweiz beheimateten Pay TV Senders Teleclub hervor Sendestart war am 28 Februar 1991 Eigentumer waren zu diesem Zeitpunkt die Kirch Gruppe die Bertelsmann AG und Canal Plus Das Premiere Programm der Anfangszeit bestand aus aktuellen Spielfilmen die noch nicht im frei empfangbaren Fernsehen gelaufen waren Live Sport ab 1991 wochentlich ein Topspiel der Bundesliga live sowie ab der Saison 2000 01 alle Bundesliga Spiele sowie Boxen Tennis Golf und Eishockey Dokumentationen und Konzerten Werbung wurde damals grundsatzlich nicht gezeigt auch nicht bei den unverschlusselten Sendungen Um das Programm bekannt zu machen wurden namlich einige Eigenproduktionen wie Zapping das Talkmagazin 0137 mit den damals noch relativ unbekannten Sandra Maischberger und Roger Willemsen und Kalkofes Mattscheibe ein Kinomagazin und die Premiere Vorschau unverschlusselt gezeigt Daruber hinaus gab es auch unverschlusselte Schnuppertage Bis zur Grundung von Premiere digital 1997 bestand das Premiere Angebot nur aus einem einzigen Programm das analog uber Kabel und Satellit verbreitet wurde Der von Premiere verwendete analoge Dekoder ein F Sagem Syster G1 Decoder aus dieser Zeit war mit dem von Canal identisch auffallend war der weisse Schlussel den man in den Dekoder stecken musste um das Programm zu dekodieren Trotz hoher Bekanntheit und Sympathiewerte durch die aus Kneipen bekannten Bundesliga Ubertragungen und die freien Sendungen konnte Premiere nie die angepeilte siebenstellige Anzahl von Abonnenten erreichen und blieb in den roten Zahlen Konkurrenz durch DF1 BearbeitenLeo Kirch der Mann hinter der Kirch Gruppe hatte schon fruh versucht seine Mitgesellschafter aus Premiere herauszukaufen und den Sender alleine zu ubernehmen Als dies nicht gelang grundete er mit DF1 einen direkten Konkurrenten zu Premiere Im Gegensatz zu Premiere sendete DF1 nur digital und bestand aus vielen Sparten Fernsehprogrammen die eigens fur diese Plattform gegrundet wurden und zumeist aus dem umfangreichen Kirch Filmarchiv und den Kirch Sportrechten gespeist wurden Mit seiner Quantitat an Programmen konnte DF1 Premiere allerdings nicht das Wasser abgraben das Premiere Programm war deutlich kleiner dafur aber hochkaratiger Bundesliga UEFA Champions League aktuelle Spielfilme In seiner Not verhangte Kirch sogar ein Film Embargo gegen Premiere aber auch dies half nicht DF1 nach vorne zu bringen ebenso nicht die Formel 1 Rechte die zwar bei DF1 lagen aber durch die Parallelausstrahlung bei RTL relativ unattraktiv waren Verkauf an die Kirch Gruppe Bearbeiten1997 startete Premiere sein Digitalangebot Premiere digital mit dem das Programm von einem analogen Kanal auf drei digitale Kanale erweitert wurde Da zuvor Canal plus bei Premiere ausgestiegen war teilten sich Bertelsmann und die Kirch Gruppe nun die Gesellschafteranteile Die beiden Gesellschafter planten DF 1 und Premiere gemeinsam zu betreiben Im Mai 1998 lehnte die EU Kommission diese Fusion aus wettbewerbsrechtlichen Grunden ab Schliesslich verkaufte die Bertelsmann AG ihre Anteile am Pay TV Sender im Marz 1999 an die Kirch Gruppe bis auf einen Restanteil von funf Prozent den der Konzern noch bis 2001 hielt Die Kirch Gruppe betrieb nun sowohl Premiere als auch DF1 quasi im Alleingang Fusion mit DF1 zu Premiere World Bearbeiten1999 wurde durch Umstrukturierungen innerhalb der Kirch Gruppe die KirchPayTV Holding gegrundet Darin verschmolz Premiere mit dem Wettbewerber DF1 zu Premiere World Premiere World ubernahm vom alten Premiere nur den Namen den Abonnentenstamm und die Fernsehrechte strukturell handelte es sich um eine Ubernahme von Premiere durch DF1 da das DF1 Programm aus dem alten DF1 Sendezentrum in Unterfohring kam wie DF1 in Spartenkanalen aufgebaut war die Sender wurden grosstenteils von DF1 ubernommen und mit Kirch dem alten DF1 Gesellschafter gehorte Trotz umfangreicher Werbekampagnen und haufiger Angebotsanderungen konnte Premiere World seine Abonnentenzahl nicht substantiell steigern und blieb wie die beiden Vorgangerunternehmen tief in den roten Zahlen Die hohen Verluste von Premiere World waren eine der wesentlichen Ursachen fur die Insolvenz der gesamten Kirch Gruppe im Jahr 2002 Als Set Top Box gab es wie zuvor auch bei DF1 die d box als Miet und Kaufgerat nbsp Organigramm der Kirch Gruppe zum Zeitpunkt ihres ZusammenbruchsKirch Pleite BearbeitenIm Februar 2002 nur kurz vor der Insolvenz der Kirch Gruppe ubernahm Georg Kofler die Geschaftsfuhrung von Premiere World und benannte als eine seiner ersten Amtshandlungen das Unternehmen wieder in Premiere um Im Mai 2002 musste die KirchPayTV Holding der direkte Gesellschafter von Premiere Insolvenz anmelden die im Juli mit Hilfe der Bayerischen Landesbank und der HypoVereinsbank abgewendet werden konnte Bis zur Insolvenz der Kirch Gruppe hatten deren Ausgleichszahlungen Premiere am Leben erhalten Die Insolvenz von Premiere selbst konnte nur knapp verhindert werden Rettung durch Permira BearbeitenPremiere analog wurde bis zum 1 Marz 2003 parallel verbreitet dann jedoch endgultig abgeschaltet da die Verbreitungsmethode nicht mehr zeitgemass und das verwendete Verschlusselungssystem Syster Nagravision schon seit langerem kompromittiert war Das komplizierte Geflecht der Kirch Gruppe und die negative Bilanz schreckten zunachst potentielle Investoren ab Erst als sichergestellt war dass keine Forderungen von anderen Kirch Unternehmen gegen Premiere mehr vorlagen konnte Premiere im Marz 2003 seine neue Gesellschafterstruktur vorstellen die Investorengruppe Permira ubernahm zu diesem Zeitpunkt 64 1 Prozent die Bayerische Landesbank und die HypoVereinsbank jeweils 10 Prozent die BAWAG P S K 3 5 Prozent der Unternehmensanteile Die restlichen Anteile erwarb das Management um Georg Kofler selbst Im August 2003 ubernahm Georg Kofler weitere 10 37 Prozent Anteile von Permira und erhohte seine Anteile somit auf 20 46 Prozent Kofler verordnete dem Unternehmen eine strikte Sparkur liess unter der Massgabe Klasse statt Masse zahlreiche Sport und Filmrechte und vor allem Vertrage uber Spartenprogramme auslaufen und konzentrierte das Programmangebot weitgehend auf vermarktbare Highlights wie die Bundesliga und aktuelle Spielfilme Auch wurden Werbepausen eingefuhrt Die Anzahl der Programme wurde deutlich reduziert Auch zahlreiche Beteiligungen die nicht zum unmittelbaren Programmgeschaft gehorten wie der Verkauf von Receivern wurden abgestossen Nachdem sich Premiere nunmehr auf das Kerngeschaft konzentrierte gelang es entgegen den Unkenrufen vieler Beobachter fur das dritte Quartal 2004 erstmals mit einem Nettoertrag von 15 4 Millionen Euro Premiere in die schwarzen Zahlen zu fuhren Gleichzeitig uberschritt man die Grenze von 3 Millionen Abonnenten Borsengang BearbeitenDas Grundkapital der Premiere AG betrug zum Zeitpunkt des Borsengangs im Marz 2005 70 Millionen Euro Es ist eingeteilt in 70 Millionen auf den Namen lautende Stuckaktien Die Aktien sind an der Frankfurter Wertpapierborse notiert Ausgabekurs der Aktie war 28 Euro Dadurch konnten Premiere und seine Alt Aktionare rund 1 2 Milliarden Euro erlosen Der Borsengang war zwolffach uberzeichnet Insgesamt wurden 42 1 Millionen Aktien und ein Greenshoe von 5 5 Millionen Aktien platziert Von den angebotenen Premiere Aktien gingen 70 Prozent an institutionelle Investoren wie beispielsweise Investmentfonds und 30 Prozent an Privatanleger Premiere Abonnenten erhielten dabei 75 Prozent ihrer gezeichneten Papiere die anderen Privatanleger 42 Prozent Der Streubesitz liegt damit bei uber 50 Prozent Der uberwiegende Teil des Emissionsvolumens floss an die Altaktionare wie die Risikokapital Gesellschaft Permira und Vorstandsvorsitzenden Georg Kofler Im Unternehmen verblieben 308 Millionen Euro Damit wurde vor allem die Nettoverschuldung von 370 auf weniger als 100 Millionen Euro zuruckgefuhrt Der Kampf um die Fussball Bundesliga BearbeitenAm 21 Dezember 2005 verlor Premiere die Ausschreibung fur die Bezahlfernseh Rechte an der Bundesliga fur drei Spielzeiten ab der Saison 2006 2007 an das Konsortium Arena da Premiere nicht bereit war fur eine von der DFL geforderte fruhere Ausstrahlung im Free TV 250 Millionen Euro zu zahlen Premiere bot fur dieses Modell lediglich 15 000 Euro An diesem Tag verlor die Premiere Aktie uber 40 Prozent ihres Wertes Am 19 Mai 2006 kundigten Premiere und die Deutsche Telekom an uber IPTV ab der Saison 2006 2007 die Bundesliga zu ubertragen Drei Millionen Zuschauer sollten den neuen Dienst empfangen konnen Der Empfang der Bundesliga war seinerzeit nur uber VDSL in ausgewahlten Stadten moglich Durch fehlende flachendeckende Verbreitungsvertrage im Kabelnetz konnte Premiere am 13 Juli 2006 bekannt geben das Programm von Arena und somit die Live Ubertragungen der Bundesliga in den Kabelnetzen zu verbreiten Am 8 Februar 2007 ging Premiere eine umfangreiche Marketing und Vertriebskooperation mit dem Konkurrenten Arena ein die es Premiere nunmehr gestattet die Bundesliga wieder seinen Kunden in Deutschland flachendeckend uber Satellit und in den grossten Teilen des Kabelnetzes ausgenommen ish NRW und iesy Hessen anzubieten Dies beflugelte den Aktienkurs von Premiere Am 18 April 2007 stellte Premiere die Vermarktung von Arena allerdings auf Verlangen des Kartellamtes auf unbestimmte Zeit wieder ein Nach Abschluss der Prufung kam das Bundeskartellamt jedoch zu der Uberzeugung diese Kooperation wenigstens befristet bis zum 30 Juni 2009 tolerieren zu konnen so dass der Zusammenarbeit von Premiere und Arena bis zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Hindernisse im Wege standen 1 Arena erklarte schliesslich Mitte Juli 2007 aus dem defizitaren Bundesligageschaft aussteigen zu wollen und seine Bundesligarechte fur die Saison 2007 2008 und 2008 2009 an Premiere verkaufen zu wollen Dafur erhalt Arena insgesamt 200 Millionen Euro in bar sowie ein Aktienpaket uber 17 Prozent an Premiere Weitere Entwicklung BearbeitenIm November 2005 wurden drei HDTV Programme eingefuhrt von denen inzwischen zwei Sport und Film zu einem Programm verschmolzen wurden Zum 1 August 2006 anderte Premiere seine Produkt und Preisstruktur die sich u a aus dem Wegfall der Bundesliga ergab Jedes Programmpaket kann seitdem einzeln gebucht werden Der bisherige Einsteigerkanal Premiere Start ist seitdem nicht mehr neu abonnierbar und sollte 2007 eingestellt werden Am 9 Februar 2007 startete Premiere eine neue Marketingkampagne bei der auch schrittweise eine neue Corporate Identity eingefuhrt wird die unter anderem eine Veranderung des Logos und der Unternehmensfarben beinhaltet Am 13 Marz 2007 verkundete Premiere dass ab dem 1 September 2007 ein neues Programmpaket namens Premiere Sky starten sollte Dieses Paket sollte ausschliesslich uber Satellit verbreitet werden und als Plattform fur kleine Bezahlfernseh Sender dienen die keine eigene Vermarktungsstruktur haben Dies wurde in der Branche als Gegenangebot zu im Kabelnetz vertretenen Angeboten wie tividi ish und Kabel Digital Home gewertet Als Geschaftsfuhrer der neu gegrundeten Premiere Sky GmbH wurde Wolfram Winter bestellt Mitgrunder und Chef von Stargate einer geplanten Bezahlfernseh Plattform uber Digitalplattform entavio Mit Urteil vom 5 Juni 2007 darf Premiere den Namen Premiere Sky nicht mehr verwenden da der britische Bezahlfernseh Anbieter BSkyB der die Namensrechte an Sky fur den europaischen Markt besitzt auf Unterlassung geklagt hatte Premiere anderte am 29 Juni 2007 den Namen des seit September 2007 verfugbaren Pakets auf Premiere Star um Die Premiere Star GmbH betrieb von 2007 bis zum Launch des neuen Sky Deutschland Angebotes eine eigene Sender Plattform innerhalb des Premiere Angebots Uber die Premiere Star GmbH sollten digitale Satellitenprogramme gemeinsam mit der Entavio AG Betreiberin der Astra Satelliten vermarktet werden Im Unterschied zum Premiere Stammangebot ist Premiere Star und sein bei Sky integriertes Nachfolgeangebot Sky Welt Extra nur uber Satellit zu empfangen ausserdem beansprucht Premiere fur die Programme dieser Plattform keine Exklusivitat in Deutschland wahrend die eingekauften Programme des Premiere Stammangebots in Deutschland und Osterreich grosstenteils ausschliesslich uber Premiere zu empfangen sind Nach dem Rucktritt von Georg Kofler war vom 1 September 2007 bis zum 1 September des nachsten Jahres Michael Bornicke neuer Vorstandsvorsitzender der Premiere AG Sein Nachfolger ist Mark Williams der das Unternehmen zum 31 Marz 2010 verliess Seit dem 25 Juni 2015 ist Carsten Schmidt neuer CEO von Sky Deutschland Premiere veroffentlichte am 2 Oktober 2008 nach Borsenschluss per Ad hoc Mitteilung dass man nach Bereinigung der Kundendatenbank die Zahl der aktiven zahlenden Abos um knapp eine Million nach unten korrigieren musse Daraufhin verlor die Aktie im M DAX ca die Halfte an Wert und notierte nur noch bei funf Euro 2 Umbenennung in Sky BearbeitenAm 4 Juli 2009 ging die Marke Premiere in Sky uber und verschwand so vom deutschen und osterreichischen Markt Kurz darauf erfolgte die Umbenennung der Premiere AG in Sky Deutschland AG Einzelnachweise Bearbeiten Kartellamt billigt Fussballmonopol sie Premiere Interner Bericht enthullt Abo Tricks In Focus Online 4 Oktober 2008 abgerufen am 14 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Premiere AG amp oldid 235191497