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Hexenprozesse in Borchen wurden von 1597 bis ca 1611 auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Borchen in Nordrhein Westfalen durchgefuhrt Im Bereich der Gerichtsbarkeit des Domkapitels im Hochstift Paderborn wurden aus Etteln in Hexenprozessen 13 Menschen angeklagt Neun Personen wurden wegen angeblicher Zauberei verbrannt In dem Nachbardorf Atteln wurden drei Personen verbrannt Auch das Dorf Henglarn war betroffen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Johann Moller Syndikus des Domstifts Paderborn 2 Hexenprozess gegen Elisabeth Schaefer 2 1 Familie 2 2 Verhaftung und Folter 2 3 Hinrichtung 2 4 Verfahren wegen Prozesskosten 3 Hexenprozess gegen Margaretha Vogt 3 1 Familie 3 2 Verhaftung 3 3 Prozess beim Reichskammergericht 4 Hexenprozess gegen die Josepsche von Etteln 5 Hexenprozess gegen Gertraud Kneips 6 Quellen und Literatur 7 EinzelnachweiseJohann Moller Syndikus des Domstifts Paderborn BearbeitenFuhrender Kopf der Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn war der Syndikus des Domstifts Licenciat Johann Moller Er war Vorsitzender des domkapitularischen Hexengerichtes Etliche aktenkundige Falle zeugen vom Machtmissbrauch des Hexenrichters Moller und seiner Kollegen Hexenprozess gegen Elisabeth Schaefer BearbeitenFamilie Bearbeiten Elisabeth Schaefer wurde um 1537 in Atteln geboren Ihr Vater war Richter in Atteln sie war verheiratet Ihr erster Mann war Holzgreve Grebe gewesen Ihr Sohn hiess Hermann Meyer ihre Schwester Margaretha Vogt Verhaftung und Folter Bearbeiten Obwohl sie zur dorflichen Oberschicht gehorte geriet die 60 jahrige Elisabeth Schaefer in einen Hexenprozess in Etteln Im Juli 1597 wurde die Richterstochter der Mittaterschaft bezichtigt Mehrere Personen hatten unter Folter ausgesagt dass sie an Hexentanzen teilgenommen hatte Die Familie reagierte umgehend Ihr Ehemann und weitere Angehorige verpflichteten einen Notar zur Verteidigung der eine Petition an den Furstbischof schrieb Der Anwalt wurde verhaftet Auch ein weiterer Anwalt konnte nichts ausrichten und der Prozess wurde fortgesetzt Elisabeth wurde der Wasserprobe unterzogen Um ein Gestandnis zu erpressen wurde sie mehrfach gefoltert 2 Hinrichtung Bearbeiten Am offentlichen Gerichtstag in Etteln an dem die Hinrichtung stattfinden sollte sturmten Verwandte und Freunde unter tumulthaften Umstanden auf den Richtplatz und verhinderten die Hinrichtung Sie erreichten dass der Fall funf Juristen aus Paderborn vorgetragen wurde Diese Juristen bestatigten aber das Todesurteil Elisabeth wurde vor Oktober 1597 auf dem Scheiterhaufen verbrannt In der Folge wurde ihre Schwester Margaretha Vogt verhaftet Verfahren wegen Prozesskosten Bearbeiten Als der hinterbliebene Ehemann die Prozesskosten in Hohe von 113 Gulden bezahlen sollte strengte der Sohn Hermann Meyer 1598 einen Prozess gegen die Vorgehensweise des Domkapitels und seiner Richter an wegen der Hinrichtung seiner Mutter Elisabeth Schaefer 3 Das Schicksal des wegen Hexereiverdachts verhafteten Notars ist unbekannt Hexenprozess gegen Margaretha Vogt BearbeitenFamilie Bearbeiten Margaretha Margareta wird mindestens 50 Jahre alt gewesen sein Ihr Vater war Richter in Atteln ihre Schwester war Elisabeth Schaefer Ihr Neffe hiess Hermann Meyer Verhaftung Bearbeiten Margaretha Vogt geriet in einen Hexenprozess in Etteln 4 Sie wurde am 14 November 1597 verhaftet Sieben hingerichtete Personen hatten sie unter der Folter besagt angeblich mit auf den Hexentanzen gewesen zu sein Vermutlich spielte auch die Eingabe ihres Schwagers eine Rolle mit der er sich beim Furstbischof im Hochstift Paderborn uber die Prozesskosten beschwert hatte Prozess beim Reichskammergericht Bearbeiten Der Sohn ihrer Schwester Hermann Meyer wandte sich an das Reichskammergericht in Speyer 5 Dieses untersagte am 7 Januar 1598 dass sie Folter und Wasserprobe unterzogen wurde Margaretha Vogt war jedoch zuvor bereits gefoltert worden sie hatte aber kein Gestandnis abgelegt Schliesslich erfolgte ihre Freilassung Hexenprozess gegen die Josepsche von Etteln Bearbeiten Die Josepsche von Etteln wurde vor 1611 wegen Hexereiverdachts in Lippspringe inhaftiert und der Folter unterworfen 6 Der Hexenrichter Johann Moller hatte bei der Folter der Frau gesehen wie schon von Leibe und wohlgestalt sie gewest dass er oft davon zu sagen pflegen es ware schade dass man ein so schones Weib verbrennen sollte Moller entliess die Frau aus der Haft und brachte sie in Lippspringe in einer Wohnung unter Moller hat sie motu proprio nach eigenem Gutdunken auss dem Gefengnis gelassen sie in ein der besten Gemacher eingeweist Er sei taglich zu ihr gegangen und etliche Stunden bei ihr allein verblieben Als Mollers Ehefrau aufmerksam wurde und Moller der Josepschen uberdrussig wurde schickte er sie wieder in ihr Haus nach Etteln Darhalben er sie endlich nach verrichteten Sachen als sie glatt und wohlgemestet eadem authoritate propi aus derselben eigenen Machtvollkommenheit wider herauss gelassen Der Ehemann der Josepschen aber bekam eine Rechnung und musste eine ansehnliche Summa Kostgeld vor sie erlegen 7 Hexenprozess gegen Gertraud Kneips BearbeitenGertraud Kneips erklarte am 21 November 1611 in einem Protokoll dass Syndikus Johann Moller sie vor etlichen Jahren im Walde zwischen Etteln und Eggeringhausen wiederholt zur Unzucht genotigt habe durch Drohungen und Versprechen es solle falls sie willfahrig sei in Zaubersachen binnen Etteln nicht weiter gegen sie verfahren werden Moller habe verlangt dass sie sich mit ihm fleischlich vermischen solle Es soll daraufhin zu einer viermaligen Vermischung gekommen sein Als Gertraud Kneips einen Sohn gebar drohte ihr Moller dass er sie Gertraud auf allen Orten verschreiben verfolgen und verbrennen lassen wollte und sie musste das Sohnlein einem alten unvermogenden Mann namens Grothe zueignen 8 In der Denunciatio des Domkapitels gegen Moller vom 2 Dezember 1611 steht dazu er habe mehrfach mit offenkundig selbst bekentlichen Zauberinnen sich viehischer weise in Waldt und Streuchen von Abend bis zu Morgen vermischet 9 Quellen und Literatur BearbeitenRainer Decker Die Hexenverfolgungen im Hochstift Paderborn in Westfalische Zeitschrift Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Altertumskunde 128 Band Munster 1978 S 315 356 Thomas Reich Prozessakten als genealogische Quelle Genealogie im Staatsarchiv Munster Munster 2007 Helga Pregesbauer Irreale Sexualitaten Zur Geschichte von Sexualitat Korper und Gender in der europaischen Hexenverfolgung Diplomarbeit Wien 2008 S 54 Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Decker Die Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn in Westfalische Zeitschrift Zeitschrift fur Vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Bd 128 Regensburg 1978 S 325 Gemeinde Borchen Die Geschichte des Ortsteils Etteln 31 Mai 2015 Memento des Originals vom 31 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www borchen de Thomas Reich Prozessakten als genealogische Quelle Genealogie im Staatsarchiv Munster Munster 2007 S 51 Memento des Originals vom 31 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Rainer Decker Die Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn in Westfalische Zeitschrift Zeitschrift fur Vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Bd 128 Regensburg 1978 S 315 356 Thomas Reich Prozessakten als genealogische Quelle Genealogie im Staatsarchiv Munster Munster 2007 S 51 53 Memento des Originals vom 31 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Gemeinde Borchen Die Geschichte des Ortsteils Etteln 31 Mai 2015 Memento des Originals vom 31 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www borchen de Rainer Decker Die Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn in Westfalische Zeitschrift Zeitschrift fur Vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Bd 128 Regensburg 1978 S 329 Rainer Decker Die Hexenverfolgung im Hochstift Paderborn in Westfalische Zeitschrift Zeitschrift fur Vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Bd 128 Regensburg 1978 S 329 Helga Pregesbauer Irreale Sexualitaten Zur Geschichte von Sexualitat Korper und Gender in der europaischen Hexenverfolgung Diplomarbeit Wien 2008 S 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hexenprozesse in Borchen amp oldid 236029835 Hexenprozess gegen Gertraud Kneips