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Gerrit Benner 31 Juli 1897 in Leeuwarden 15 November 1981 in Nijemirdum war ein niederlandischer Maler und Grafiker Er gehort zu den bedeutendsten Kunstlern seiner Generation und gilt als einer der wenigen Expressionisten der Niederlande auch wenn sein heute bekanntes Werk vornehmlich in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts entstand Benners autodidaktische Malerei entspricht weniger der kunsttheoretischen Forderung der niederlandischen Expressionisten nach einer geistigen den Materialismus uberwindenden Erneuerung der Welt sondern zielt allein auf den Ausdruck ab und steht damit den Werken des deutschen Expressionismus naher Seine Themen sind dramatisch gestaltete Landschaften abstrahierende Kompositionen und im Spatwerk auch die Auflosung der Gegenstandlichkeit und der Ubergang in eine konstruktive Malerei Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen Auswahl 3 Werke in Sammlungen Auswahl 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGerrit Benner wurde am 31 Juli 1897 in Leeuwarden der Provinzhauptstadt von Friesland als einziger Sohn seiner Eltern geboren Nach der Grundschule besuchte er ab 1910 die Berufsschule um zum Zimmermann ausgebildet zu werden Bei Hendrik Wadman lernte er Marmorzeichnen 1 und besuchte spater auch einen Abendzeichenkurs Von 1917 bis 1918 war er fur ein Jahr zum Militardienst verpflichtet bevor er sich nach dem Krieg mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Geesje geb Schaap als fliegender Handler selbstandig machte um Lederwaren zu verkaufen Auch noch als er am Pijlsteeg 3 in Leeuwarden 1921 sein eigenes Geschaft eroffnete konnten die Kunden bei ihm zudem Portratskizzen anfertigen lassen 1923 kam Sohn Henk zur Welt der sich zeitlebens sehr fur seinen Vater engagierte und die Rahmenbedingungen des kunstlerischen Schaffens ermoglichte 1924 Sohn Pieter Bei Ausflugen uber die friesischen Meere zeichnete Benner die Segelboote das Wasser den Himmel die roten Pferde Der Kunstler folgte soweit die fruhen noch erhaltenen Werke dies belegen in den Anfangsjahren einer von Vincent van Gogh inspirierten dunklen und schwermutigen Farbpalette die auch die flamischen Expressionisten wie Gustave de Smet Frits van den Berghe oder Constant Permeke verwandten Ab 1933 bot Benner Fluchtlingen aus Deutschland Unterschlupf vor der Fremdenpolizei Dabei setzte ihm selbst die Wirtschaftskrise zu 1937 musste er sein Geschaft schliessen und Anfang der 40er Jahre selbst untertauchen Dies und der fehlende Erfolg als Kunstler fuhrten zu einer depressiven Krise in der er fast alle seiner fruhen Gemalde zerstorte Erst 1945 konnte Benner in Leeuwarden als Kunstler neu beginnen und bekam nun die Anerkennung auf die er immer gehofft hatte 1946 hatte er seine erste Ausstellung in Groningen 1947 eroffnete Mart Stam Designer Architekt und Ende der 20er Jahre Gastdozent fur Stadtebau am Bauhaus in Dessau seine erste Ausstellung in Amsterdam bei van Lier und aus der Begegnung mit Willem Sandberg seit 1945 Direktor des Stedelijk Museum in Amsterdam erwuchs eine lebenslange Freundschaft Karel Appel und Corneille die spater als Mitglieder der Gruppe CoBrA in Erscheinung traten trafen sich mehrfach Allerdings war die von den CoBrA Kunstlern angestrebte Lossagung von akademischen und gesellschaftlichen Normen fur Benner kein Thema da er sich dem Kunstbetrieb per se entzog so beispielsweise auch der Mitgliedschaft in der von fauvistischer Farbigkeit gepragten Kunstlervereinigung De Ploeg 1950 51 besuchte Benner mit einem staatlichen Stipendium Chamonix Karl Appel versuchte ihn zu uberreden nach Paris zu ziehen doch auf Grund seiner Natur seines Gesundheitszustandes und der Sprache wegen blieb Benner in Amsterdam wo sein Sohn Henk ab 1952 fur ihn das Atelier von Karel Appel mietete 1953 sowie zwei Jahre spater nahm Benner an der Biennale von Sao Paulo teil und gewann 1955 den dritten Preis mit seinem Werk Vogels en Bloemen 1954 hatte er seine erste Einzelausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam und bekam den Prijs van de Stichting Kunstenaarsverzet 1942 45 verliehen Mit diesem Preis wurden Kunstler ausgezeichnet die nicht nur durch ihre herausragende kunstlerische Arbeit zur Entwicklung der Kunst in den Niederlanden beitrugen sondern sich auch durch die Ubernahme gesellschaftliche Verantwortung verdient machten Benners Ruhm mehrte sich und die Presse sprach vom ABC der Niederlandischen Malerei Appel Benner Corneille 1958 gewann er mit seinem Gemalde Paysan den Internationalen Guggenheim Preis fur die Niederlande Heinz Keller schrieb dazu Amerika hat im vergangenen Jahr zwei internationale Kunstpreise vergeben die ahnlich wie die der Biennale von Venedig sich stark auf die Urteilsbildung im modernen Kunstleben auswirken den Preis des Carnegie Institute Pittsburgh und den Preis der Solomon R Guggenheim Foundation New York Der Preis der Solomon R Guggenheim Foundation existiert erst seit 1956 Er soll alle zwei Jahre verteilt werden und zwar fur Gemalde die jeweils innerhalb der letzten drei Jahre entstanden sind und im Verlauf der zwei vergangenen Jahre auch offentlich ausgestellt wurden Diese Spitzenkandidaten sind es denn auch die den aufschlussreichsten Uberblick uber die anerkannten Stromungen geben 2 Gerrit Benner war mit dieser Auszeichnung auf Augenhohe mit weiteren Preistragern wie Emil Schumacher fur Deutschland Andre Masson fur Frankreich Alberto Giacometti fur die Schweiz und Mark Rothko fur die USA Es folgten Ausstellungsteilnahmen in England Amerika Curacao Argentinien Finnland Frankreich Jugoslawien Italien In Bochum Bielefeld und Munster wurde er mit monografischen Werkschauen gewurdigt 1961 empfing er den Ritterorden von Oranje Nassau fur seine Verdienste fur die Niederlandische Bildende Kunst Der Tod der Schwiegertochter Bertie 1962 war fur die Familie ein harter Schlag die sich auch in Benners Malerei jener Zeit mit den schweren und pastos aufgetragenen Farben widerspiegelte Nachdem Sohn Henk 1963 ein Ferienhaus im Norden des Landes inmitten der weiten Landschaft kaufte konnte sich Benner hier jedoch erholen Mitte der 1960er Jahre folgten zahlreiche Ausstellungen in Munchen Augsburg Silkeborg Turin Brussel New York Australien und New Seeland Pittsburgh und Canada in Curacao Buenos Aires Helsinki und Nancy 1967 erschien anlasslich des 70 sten Geburtstages des Malers eine Monografie uber sein Werk Sohn Henk begegnete seiner zweiten Ehefrau Barbara Bellaar Spruyt und 1971 kam die gemeinsame Tochter zur Welt die viel Zeit im Atelier ihres Grossvaters verbrachte Bedingt durch gesundheitliche Probleme zog sich der Kunstler Anfang der 1970er Jahre zuruck um ausschliesslich zu malen Ausser Willem Sandberg empfing er kaum noch jemanden auch wenn er noch auf verschiedenen Ausstellungen vertreten war Vor allem die Galerie Collection d Art in Amsterdam zeigte ihn mehr als zehn Mal zwischen 1974 und 2004 1981 starb Gerrit Benner im Alter von 84 Jahren an Herzversagen Posthum war er u a 1997 im Palazzo Grassi in Venedig vertreten in Della Flandre e Paesi Bassi kuratiert von Rudi Fuchs und Jan Hoet der Benner zeitlebens fur einen der besten hollandischen Maler hielt 2001 in De Voorstelling Nederlandse Kunst in het Stedelijk Paleis einer von der damaligen Konigin Beatrix getroffenen Auswahl aus der Sammlung des Stedelijk Museums in der Hermitage in Sankt Petersburg in Dutch art after 1945 und 2009 in Sidney in der Art Gallery of New South Wales in der Ausstellung Intensely Dutch Seit 2003 hat die Provinz Friesland den Gerrit Benner Preis eingerichtet eine mit 5 000 Euro dotierte Auszeichnung die abwechselnd fur eine Arbeit und fur eine Werkentwicklung verliehen wird 2014 15 wurdigten das Museum Belvedere in Heerenveen Oranjewoud und das Fries Museum in Leeuwarden das Lebenswerk Gerrit Benners in einer monografischen Parallelausstellung die jeweils fur Besucherrekorde sorgte Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1954 Prijs van de Stichting Kunstenaarsverzet 1942 45 1955 Dritter Preis Premio Aquisicao Pintura der Bienal de Sao Paulo 1958 Guggenheim International Award 1958 National Section Award Netherlands 1961 Ritterorden von Oranje NassauWerke in Sammlungen Auswahl BearbeitenNational Gallery of Victoria Melbourne Australien Museu de Arte Contemporanea da Universidade de Sao Paulo MAC USP Basilien Stedelijk Museum Amsterdam Niederlande Gemeentemuseum Den Haag Niederlande Fries Museum Leeuwarden Niederlande Sammlung Merzbacher Zug Schweiz Kunsthalle Bielefeld DeutschlandAusstellungen BearbeitenEinzelausstellungen Auswahl 1954 Gerrit Benner Stedelijk Museum Amsterdam 1955 Gerrit Benner Stedlijk Van Abbemuseum Eindhoven 1956 Gerrit Benner Gemeentemuseum Den Haag 1959 Benner Stedelijk Museum Amsterdam 1960 Benner Stadtische Kunstgalerie Bochum 1961 Benner Westfalischer Kunstverein Munster Stadtisches Kunsthaus Bielefeld 1970 G Benner Cultureel Centrum Venlo 1971 Gerrit Benner Werk uit de jaren 1965 1971 Stedelijk Museum Amsterdam 1977 Gerrit Benner Collection d Art Amsterdam auch in den Folgejahren 1989 In de ban van Benner Singer Museum Laren und Fries Museum Leeuwarden 2010 Gerrit Benner Gemeentemuseum Den Haag 2014 Gerrit Benner Fries Museum Leeuwarden Museum Belvedere Heerenveen Oranjewoud Ausstellungsbeteiligungen Auswahl 1953 Bienal de Sao Paulo Museu de Arte Moderna de Sao Paulo BR 1955 Bienal de Sao Paulo Museu de Arte Moderna de Sao Paulo BR 1955 Ausstellung zum Premio Lissone Mailand I 1958 Biennale Venedig Niederlandischer Pavillon I 1961 Pittsburgh International Exhibition of Contemporary Painting and Sculpture USA 1964 Appel Lataster Benner Museum Fodor Amsterdam NL 1968 Ausstellung zum Premio Marzotto Europapreis fur Malerei Valdagio I 1984 De Nederlandse identiteit in de kunst na 1945 Van Gogh Museum Amsterdam 1997 Della Flandre e Paesi Bassi Palazzo Grassi Venedig I 2001 Dutch Art after 1945 Eremitage St Petersburg RU 2009 Intensely Dutch Art Gallery of New South Wales Sidney AU 2012 Naar Zee Frans Hals Museum Haarlem NL Literatur BearbeitenAusstellungskatalog Overzichttentoonstelling Gerrit Benner 1945 55 W Jos De Gruyter Museum voor Stad en Ommelanden Groningen Gemeentemuseum Den Haag 1955 56 Eindhoven 1955 Ausstellungskatalog Gerrit Benner Hans L C Jaffe Stedelijk Museum Amsterdam 1959 60 Ausstellungskatalog Gerrit Benner Peter Leo Stadtische Kunstgalerie Bochum 1960 Ausstellungskatalog Gerrit Benner of De zin van het schilderij Lambert Tegenbosch Cultureel Centrum Venlo De Waag Nijmegen De Vaart Hilversum 1970 71 Ausstellungskatalog Gerrit Benner Werk uit de jaren 1965 1971 Willem Sandberg Jos de Gruyter Hans Redeker et al Stedelijk Museum Amsterdam 1971 Ausstellungskatalog Gerrit Benner uit Fries bezit Princessehof Leeuwarden 1976 Ausstellungskatalog In de ban van Benner Loek Brons Laren und Leeuwarden 1989 Ausstellungskatalog Gerrit Benner Sijens Doeke Han Steenbruggen Judith Spijksma Saskia Bak Fries Museum Leeuwarden und Museum Belvedere te Heerenveen Oranjewoud 2014 15 Hans Redeker Gerrit Benner Amsterdam 1967 in deutsch englisch franzosisch und niederlandisch und spanisch Elmyra van Dooren Gerrit Benner Harlingen 2005Weblinks Bearbeitenhttp www gemeentemuseum nl en exhibitions gerrit benner http www stedelijk nl persoon 136 benner gerrit http gerritbennerprijs keunstwurk nl http www kunstbus nl kunst gerrit benner html http www friesmuseum nl tentoonstellingen gerrit bennerEinzelnachweise Bearbeiten Hendrik Wadman Documentatie van Beeldende Kunst in Friesland Der internationale Guggenheim Preis 1958 doi 10 5169 seals 35946Normdaten Person GND 118655515 lobid OGND AKS LCCN n88678925 VIAF 10639602 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benner GerritKURZBESCHREIBUNG niederlandischer Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 31 Juli 1897GEBURTSORT LeeuwardenSTERBEDATUM 15 November 1981STERBEORT Nijemirdum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerrit Benner amp oldid 220109693