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Gerhard Schulz 26 Juni 1906 in Leipzig 10 Januar 1969 in Berlin war ein deutscher Fussballschiedsrichter Er war nach 1945 massgeblich am Aufbau des Schiedsrichterwesens in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR beteiligt und der erste FIFA Schiedsrichter des DFV Inhaltsverzeichnis 1 Karriere bis 1945 2 Nachkriegskarriere 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseKarriere bis 1945 BearbeitenSchulz erlernte in Leipzig den Beruf des Buchdruckers und brachte es bis zu seinem Umzug nach Dresden im Jahre 1936 bis zum stellvertretenden Setzereileiter in der Firma Schelter amp Giesecke 1924 legte er seine Schiedsrichterprufung ab Seine nachfolgenden Leistungen waren so ansprechend dass er mit gerade einmal 26 Jahren am 28 Mai 1933 in Leipzig das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft zwischen Schalke 04 und dem TSV 1860 Munchen leitete In der Folge wurde Schulz im September 1933 zum Schiedsrichter Chef in Leipzig ernannt und kummerte sich nun neben dem Beruf und dem Pfeifen von Spielen um das Anwerben Ausbilden und Ansetzen von Schiedsrichtern Nachdem Schulz einigen Bekanntheitsgrad erreicht hatte entschloss er sich beim Reichsbund fur Leibesubungen eine Bewerbung als Sachbearbeiter abzugeben Diese war erfolgreich und so zog Schulz nach Dresden um dort als Sachbearbeiter des Reichsbundes verantwortlich fur Fussball Handball und Leichtathletik im Gau Sachsen zu arbeiten Gleichzeitig betreute er das Schiedsrichterwesen im Gau Sachsen neben seinem eigenen Amt als Schiedsrichter und schrieb regelmassig Fachartikel fur die von Carl Koppehel geleitete Schiedsrichter Zeitung Um seine Position zu festigen trat Schulz 1937 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 5 876 551 In der Folgezeit entwickelte sich Schulz zu einem Spitzenschiedsrichter der auch bald fur vier Jahre auf der FIFA Liste stand Schulz pfiff nun regelmassig auch Spiele im Tschammerpokal und mindestens 10 Spiele in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft darunter noch ein weiteres Halbfinale und ein Spiel um Platz 3 Vorlaufiger Hohepunkt war dabei die Spielleitung des Meisterschaftsfinales der Saison 1938 39 zwischen Schalke und Admira Wien welches 9 0 endete Die Einberufung zur Wehrmacht im Jahr 1941 beendete vorerst die Schiedsrichterkarriere von Gerhard Schulz ohne dass er bis dahin ein Landerspiel geleitet hatte Im November 1942 gehort er dabei neben Peco Bauwens Robert Beinlich Fritz Bouillon Helmut Fink Albert Muller Adolf Miesz Alois Pennig Wilhelm Raspel Adolf Reinhardt Fritz Ruhle und Egon Zacher zu mitten im Krieg zwolf der FIFA gemeldeten deutschen Schiedsrichter fur mogliche Landerspiele 1 Nachkriegskarriere BearbeitenNach kurzer 14 tagiger amerikanischer Kriegsgefangenschaft im bayrischen Durchgangslager Weilheim kehrte Schulz in seine sachsische Heimat nach Dresden zuruck An einen Sportbetrieb war zunachst nicht zu denken Schulz arbeitete zunachst als Hilfsschlosser spater als Zeichner fur das Dresdener Hygiene Museum sowie als Vertreter fur Leuchtreklame Erst im Fruhjahr 1948 kam Schulz auch im Fussball wieder zum Zuge allerdings in anderer Funktion Er war massgeblich an der Durchfuhrung der ersten Fussballmeisterschaft in der Sowjetischen Besatzungszone beteiligt ohne allerdings selbst ein Spiel zu pfeifen Daran schloss sich eine Anstellung beim sachsischen Landessportbund als offizieller Schiedsrichter Lehrer an Darauf hin fuhrte Schulz im Juni 1948 in Oppach einen ersten Lehrgang fur sachsische Schiedsrichter durch Nunmehr leitete er in Sachsen fur die Saison 1948 49 auch wieder den Spielbetrieb und setzte die Schiedsrichter an Im April 1949 wurde Schulz vom mittlerweile gegrundeten Deutschen Sportausschuss damit beauftragt den ersten zentralen Schiedsrichterlehrgang fur die sowjetische Besatzungszone in der frisch eingeweihten Sportschule Leipzig Rosental zu organisieren und durchzufuhren Ziel war es dabei vor allem unterschiedliche Regelauslegungen in den einzelnen Landern der SBZ zu beseitigen Im selben Jahr pfiff Schulz auch wieder Meisterschaftsspiele sogar in Ost und West Da Berlin noch keinen geteilten Spielbetrieb aufwies war es Schulz moglich am 12 Juni 1949 im Berliner Olympiastadion das Viertelfinale der Westdeutschen Meisterschaft zwischen dem Berliner SV 92 und Borussia Dortmund zu pfeifen Wenig spater pfiff er am 26 Juni 1949 das Finale der Ostzonenmeisterschaft 1949 in Dresden Seine Qualitaten als Spielbetrieborganisator und Schiedsrichter blieben dem Deutschen Sportausschuss nicht verborgen Schulz wurde dementsprechend ab dem 1 Juli 1949 hauptamtlich als Schiedsrichter Lehrer des DS angestellt Wenige Monate spater wurde er zudem noch zum alleinigen Leiter der Sparte Fussball im DS ernannt Schulz ging nun voll in seiner Tatigkeit auf er schuf unter anderem die erste Spiel Schiedsrichter und Rechtsordnung des DS Daruber hinaus erstellte er den Spielplan der gerade gestarteten Oberliga besetzte die Spiele mit Schiedsrichtern kummerte sich um das Schiedsrichterbeobachtungswesen und legte die Spielsperren fur des Feldes verwiesene Spieler fest All diese Funktionen waren zu dieser Zeit in der Person Gerhard Schulz vereint Funktionen die in heutigen hohen nationalen Spielklassen in verschiedenen Gremien wahrgenommen werden Er leitete die Finalspiele im FDGB Pokal in den Spielzeiten 1949 50 und 1954 55 Schulz war in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1954 und in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1958 im Einsatz Weblinks BearbeitenEinsatzstatistik bei weltfussball deEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Zeitung im Ostland Nationalspieler vor dem Fronteinsatz 30 November 1942 S 3 Schiedsrichter des Endspiels um die deutsche Meisterschaft Deutsches Reich 1903 1944 1903 Behr 1904 1905 Westendarp 1906 Eikhof 1907 Bohne 1908 Gotzel 1909 Hinze 1910 Grafe 1911 Schroder 1912 Schroder 1913 Knab 1914 von Paquet 1914 1919 1920 Bauwens 1921 Bauwens 1922 Bauwens 1923 Bruckner 1924 Seiler 1925 Guyenz 1926 Spranger 1927 Guyenz 1928 Maul 1929 Bauwens 1930 Guyenz 1931 Fissenewerth 1932 Birlem 1933 Birlem 1934 Birlem 1935 Best 1936 Birlem 1937 Birlem 1938 Peters Grabler 1939 Schulz 1940 Stark 1941 Reinhardt 1942 Bouillon 1943 Raspel 1944 TrompetterGesamtdeutsch 1948 1948 BurmesterOstzonenmeisterschaft 1948 1949 1948 Liebschner 1949 SchulzBundesrepublik Deutschland 1949 1963 1949 Zacher 1950 Kormannshaus 1951 Reinhardt 1952 Nettekoven 1953 Ternieden 1954 Schmetzer 1955 Meissner 1956 Dusch 1957 Dusch 1958 Dusch 1959 Asmussen 1960 Kandlbinder 1961 Schulenburg 1962 Dusch 1963 Tschenscher PersonendatenNAME Schulz GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballschiedsrichterGEBURTSDATUM 26 Juni 1906GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 10 Januar 1969STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Schulz Schiedsrichter amp oldid 238646817