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Gerhard Emil Otto Meyer 16 Januar 1903 in Altenbruch 30 Dezember 1973 in Chicago war ein deutscher Okonom Leben und Tatigkeit BearbeitenMeyer war der Sohn eines Pastors Nach dem Schulbesuch studierte er von 1921 bis 1925 Nationalokonomie in Halle Tubingen Rostock und Kiel Im Jahr 1925 bestand er die Prufung zum Diplomvolkswirt in Rostock Im Sommersemester 1925 unterrichtete er Okonomie am Volkshochschulheim Habertshof Anschliessend setzte er seine Studien in Kiel fort In den 1920er Jahren war Meyer Mitarbeiter des spateren Nobelpreistragers Wassily Leontief am Institut fur Weltwirtschaft in Kiel Meyer wurde 1930 mit einer von Adolph Lowe betreuten Arbeit uber den Agrarzyklus an der Universitat Kiel promoviert In dieser kritisierte er die Erntetheorien von H L Moore und William Stanley Jevons deren theoretische Fundierung er fur uberholt hielt wobei er sich insbesondere an der strengen Periodizitat der Agrar und Konjunkturzyklen stiess Sein positiver Losungsansatz knupfte an eine in erster Linie von James Wilson vertretene These an der zufolge Missernten bei Unelastizitat der Nachfrage nach Getreide einen derart grossen Teil der Kaufkraft der Konsumenten binden wurden dass die Industrieproduktion eingeschrankt werden musse Zuvor hatte er in Leontiefs Studie Ein Versuch zur statistischen Analyse von Angebot und Nachfrage die Elastizitatsuntersuchungen betreut 1932 folgte Meyer seinem Lehrer Lowe als Forscher ans Institut fur Sozialforschung in Frankfurt am Main Dort arbeitete er eng mit Friedrich Pollock und Kurt Mandelbaum zusammen Wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde das Institut fur Sozialforschung zwangsweise geschlossen Meyer emigrierte daraufhin noch im selben Jahr nach Frankreich wo er von 1934 bis 1935 an der Pariser Zweigstelle des Instituts fur Sozialforschung tatig war Es folgte eine kurze Beschaftigung an der Genfer Zweigstelle des Instituts Wahrend dieser Jahre schrieb er mehrere Artikel uber Theorie und Politik der Planwirtschaft in der Zeitschrift fur Sozialforschung 1935 ging Meyer nach Grossbritannien Dort arbeitete er als Forschungsassistent an der Universitat Manchester Zu dieser Zeit befasste er sich mit der Theorie der technologischen Arbeitslosigkeit 1937 siedelte Meyer in die Vereinigten Staaten uber wo er eine Anstellung an der Fakultat fur Sozialwissenschaft der University of Chicago erhielt 1965 erhielt er dort den Rang eines Professor of Social Sciences Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Meyer nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder wichtig ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten Schriften BearbeitenKritische und positive Beitrage zur Theorie des Agrazyklus Die Krisentheorie von William Stanley Jevons 1930 Zur Theorie der Planwirtschaft in Zeitschrift fur Sozialforschung 3 1934 S 228 262 zusammen mit Kurt Mandelbaum Literatur BearbeitenKlemens Wittebur Die deutsche Soziologie im Exil 1933 1945 eine biographische Kartographie S 100 Harald Hagemann Claus Dieter Krohn Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933 Band 2 Leichter Zweig Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11284 X S 448f Normdaten Person GND 1017513562 lobid OGND AKS VIAF 213950592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer GerhardALTERNATIVNAMEN Meyer Gerhard Emil Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OkonomGEBURTSDATUM 16 Januar 1903GEBURTSORT AltenbruchSTERBEDATUM 30 Dezember 1973STERBEORT Chicago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Meyer Okonom amp oldid 198886137