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Die Gartenstadt Karlsruhe ist eine Wohnsiedlung im Sudosten von Karlsruhe Ruppurr die nach den Grundsatzen einer Gartenstadt geplant und realisiert wurde 1907 wurde die Baugenossenschaft Gartenstadt Karlsruhe eGmbH gegrundet 1911 wurde mit dem Bau der Gartenstadt begonnen 1912 konnten die ersten 42 Hauser bezogen werden Die Gartenstadt Karlsruhe gehort damit neben Hellerau zu den altesten deutschen Gartenstadten auf der Grundlage eines gemeinschaftlichen Haus und Grundbesitzes Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Bauliche Substanz 3 Zitat 4 Die Gartenstadtgesellschaft 5 Literatur 6 WeblinksEntwicklung Bearbeiten nbsp Ostendorfplatz1905 grundete Hans Kampffmeyer mit einer kleinen Schar Gleichgesinnter die Ortsgruppe Karlsruhe der Deutschen Gartenstadtgesellschaft Erklartes Ziel war die Bildung einer Genossenschaft die in der Umgebung von Karlsruhe gartenstadtahnliche Siedlungen errichten sollte Am 13 Marz 1907 fand auf Einladung von Hans Kampffmeyer und den Fabrikanten Friedrich Ettlinger und Eugen Geiger die Grundungsversammlung der Gartenstadt Karlsruhe eGmbH eingetragene Genossenschaft mit beschrankter Haftung statt Zu den 23 Grundern gehorten u a auch die Rechtsanwalte Richard Gonner und Wilhelm Handel sowie die Architekten Pfeifer und Grossmann In einen sechs Personen umfassenden Aufsichtsrat wurde u a Max Laeuger gewahlt In den folgenden Jahren standen zunachst Verhandlungen uber ein geeignetes Gelande sowie den Bebauungsplan und die Bauvorschriften im Vordergrund 1910 erhielt die Gartenstadt Genossenschaft vom Domanenamt Karlsruhe ein 8 ha grosses Gelande zum Vorzugspreis von 3 Mark pro m weitere 64 ha standen fur spatere Zukaufe zur Verfugung 1911 begann der Bau der Gartenstadt Die ersten 42 Hauser im Blutenweg Heckenweg und der Auer Strasse heute Holderweg konnten 1912 bezogen werden Der erste Bebauungsplan der Gartenstadt Karlsruhe wurde nach Entwurfen von Hans Kampffmeyer vom Durlacher Architekten Karl Kohler 1910 ausgearbeitet Bald darauf wurde der Kohlerschen Bebauungsplan durch Friedrich Ostendorf uberarbeitet Dadurch erhielt der Eingangsbereich der Siedlung eine harmonische halbkreisformige Gestalt die sich gegen das alte Ruppurr weit offnet Dieser seit 1915 Ostendorfplatz genannte Platz ist von Geschaftsraumen umgeben und erfullt Funktionen des taglichen Bedarfs Auch die Planung und Ausfuhrung der ersten Hauser und Wohnungen wurde externen Architekten Kohler Pfeifer amp Grossmann Zippelius und Ostendorf ubertragen spatere Bauvorhaben wurden dann in Eigenregie von der Bauabteilung der Gartenstadt unter der Leitung von Georg Botz durchgefuhrt Bauliche Substanz Bearbeiten1912 wurden zehn Einzelhauser eine Vielzahl von Doppelhausern und drei Reihenhauser erbaut Jedes Haus besass einen Garten unterschiedlicher Grosse 170 bis 1000 m Nebenwege so genannte Privatwege ermoglichten einen Zugang zu den Garten von der Ruckseite her Verschiedenartige Haustypen gestalteten das Gesamtbild der Gartenstadt abwechslungsreich Fruh wurde klar dass aus wirtschaftlichen Grunden der alleinige Bau von Einfamilienhausern nicht moglich war Es entstanden daher vielfach Doppelhauser und zumeist Reihenhauser In spateren Jahrzehnten ging man insbesondere an den Randern der Siedlung zum Bau von Mehrfamilienhausern uber Der ursprunglich vorgesehene Bau eines Volkshauses fiel ebenso wirtschaftlichen Zwangen zum Opfer Zitat Bearbeiten Wir wollten erstlich einer moglichst grossen Anzahl von Menschen bessere hellere luftigere gesundere und billigere Wohnungen in Einzelhausern schaffen Das ist uns gelungen Wir wollten zweitens die Spekulation mit Grund und Boden ausschalten indem wir unter allen Umstanden und wie ich ruhig sagen darf gegen eine nicht ganz unbeachtliche Stromung in unseren eigenen Reihen unverbruchlich daran festhielten dass der Boden Eigentum der Gemeinschaft bleibt und dass die Hauser nur vermietet werden indessen der Mehrwert des Bodens der Genossenschaft gehort Dieser Grundsatz ist gewahrt worden Wir wollten drittens den Menschen erlosen aus den Steinwusten der Stadte und ihn wieder verknupfen dem mutterlichen Boden ihn wieder nahebringen der Natur ihn wieder eins werden lassen mit Sonne Regen Wind und Sternen mit Blumen Strauchern und Baumen und ihm diese Lebensquellen aufs Neue erschliessen die uns verschuttet schienen im Staub Dunst und Larm der Stadte Auch hier waren unserer Saat Fruchte beschieden Dr Friedrich Ettlinger 1932 75 Jahre Gartenstadt Karlsruhe 1907 1982 S 39 40 Die Gartenstadtgesellschaft BearbeitenNach dem Ende des Ersten Weltkriegs entstanden auch in den Karlsruher Stadtteilen Grunwinkel Gartenvorstadt Grunwinkel eGmbH und Bulach Baugenossenschaft Bulach Genossenschaften mit dem Ziel die Wohnungsnot in Karlsruhe zu lindern Diese Gesellschaften wurden 1935 mit der Gartenstadt Karlsruhe verschmolzen Daher verwaltet die Gartenstadt Gesellschaft heute rund 1 900 Wohnungen mit etwa 46 an Einfamilienhausern in verschiedenen Karlsruher Stadtteilen Literatur BearbeitenGartenstadt Karlsruhe Hrsg 75 Jahre Gartenstadt Karlsruhe 1907 1982 Festschrift aus Anlass der 75 Jahr Feier G Braun Karlsruhe 1982 Burgergemeinschaft Ruppurr Hrsg 900 Jahre Ruppurr Geschichte eines Karlsruher Stadtteils Info Verlagsgesellschaft Karlsruhe 2003 ISBN 3 88190 329 1 Reinfried Kiefer Die Gartenstadt In Burgergesellschaft Ruppurr Hrsg Ruppurrer Strassen und Lebensraume Ruppurrer Hefte Band 3 Info Verlag Karlsruhe 2006 ISBN 3 88190 432 8 S 65 78 Weblinks BearbeitenGartenstadt Karlsruhe eG Gartenstadt Ruppurr in der Datenbank der Kulturdenkmale Karlsruhe Gartenstadt Karlsruhe eG im Stadtlexikon des Stadtarchivs Karlsruhe Vor 100 Jahren Gartenstadt gegrundet Stadtzeitung Karlsruhe vom 2 Marz 200748 976805555556 8 4116666666667 Koordinaten 48 59 N 8 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gartenstadt Karlsruhe amp oldid 231424551