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Das Global Maritime Distress and Safety System weltweites Seenot und Sicherheitsfunksystem kurz GMDSS ist eine Zusammenfassung von technischen Einrichtungen Dienststellen und Regeln zur weltweiten Hilfe bei Seenotfallen und zur Sicherung der Schifffahrt GMDSS wurde im Rahmen von SOLAS dem internationalen Ubereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See eingerichtet siehe auch International Maritime Organization IMO Inhaltsverzeichnis 1 Systeme im GMDSS 2 Voraussetzungen 3 Seegebiete A1 bis A4 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSysteme im GMDSS BearbeitenGMDSS besteht aus folgenden Bestandteilen nbsp Einbindung COSPAS SARSATMobiler Seefunkdienst bestehend aus Seefunk und Kustenfunkstellen die mittels Sprechfunk und Digital Selective Calling DSC einen Notruf aussenden und empfangen konnen Im Seefunkdienst werden UKW Grenzwellen und Kurzwellenfunkausrustungen verwendet Search and Rescue Radar Transponder SART die ein charakteristisches Signal aussenden wenn sie ein Radarstrahl trifft um so eine Zielfahrt zu ermoglichen Emergency Position Indicating Radio Beacon EPIRB Notfunkbaken die an Satelliten ein Notsignal liefern teilweise auch mit Positionsdaten Zulassig auch im terrestrischen Bereich uber DSC derzeit in Europa aber kaum in Gebrauch COSPAS SARSAT polumlaufende und geostationare Satelliten zur Ortung und zum Empfang von Notmeldungen von EPIRBs Inmarsat geostationare Satelliten zur Kommunikation Iridium Polumlaufende Satelliten zur weltweiten Kommunikation seit 2020 Bodenstationen und Schiffsstationen fur die Satellitensysteme Maritime Rescue Coordination Centers MRCC Einsatzzentralen zur Koordinierung der Hilfeleistung in Deutschland wahrgenommen durch die DGzRS in Bremen NAVTEX Abk fur Navigational Text Messages ein Funkfernschreibsystem mit dem Notmeldungen Warnungen und sonstige nautische Informationen fur einzelne Seebereiche verbreitet werden Voraussetzungen BearbeitenZur Teilnahme am GMDSS muss das Schiff mit zugelassenen Funk und Kommunikationsgeraten ausgerustet sein Die Teilnahme am Mobilen Seefunkdienst erfordert eine Funkkonzession mit der auch das Rufzeichen zugeteilt wird Das fur die Funkgerate verantwortliche Besatzungsmitglied muss zudem uber einen entsprechenden Fahigkeitsnachweis verfugen Es gibt folgende Zeugnisse First class radio electronic certificate Funkelektronikzeugnis GMDSS erster Klasse wie GOC jedoch mit der Berechtigung die GMDSS Funkanlage vollstandig zu reparieren Second class radio electronic certificate Funkelektronikzeugnis GMDSS zweiter Klasse wie ROC jedoch mit der Berechtigung die UKW GMDSS Funkanlage vollstandig zu reparieren Restricted Operator s Certificate ROC Beschrankt gultiges Betriebszeugnis fur Funker der Berufsschifffahrt und Short Range Certificate SRC Beschrankt gultiges Betriebszeugnis fur die Sportschifffahrt erlauben die Verwendung von UKW Funkgeraten sowie EPIRBs und NAVTEX Geraten General Operator s Certificate GOC Allgemeines Betriebszeugnis fur Funker und Long Range Certificate LRC Allgemeines Funkbetriebszeugnis fur die Sportschifffahrt erlauben zusatzlich die Verwendung von Grenz und Kurzwellenfunkstationen sowie GMDSS zertifizierten INMARSAT Diensten auf Seeschiffen In Deutschland wurden die Regelungen zur Umsetzung der Radio Regulations Vollzugsordnung fur den Funkdienst der Internationalen Fernmeldeunion ITU fur die GMDSS Funkelektronik Zeugnisse vom Gesetzgeber bis heute nicht umgesetzt Daher ist es in Deutschland nicht moglich diese Zeugnisse zu erwerben Auf internationaler Ebene sind diese Zeugnisse jedoch vorhanden und konnen dort durch Ablegen einer entsprechenden Prufung erlangt werden EPIRBs mussen registriert werden und fur die Verwendung des Inmarsat Satellitenkommunikationssystems ist ein entsprechender Vertrag mit der Betreibergesellschaft notig Seegebiete A1 bis A4 BearbeitenDie IMO teilt die Weltmeere fur GMDSS in vier sogenannte Seegebiete Sea Area A1 bis A4 auf 1 Schiffe die nach SOLAS Vorschriften ausgerustet werden mussen das sind insbesondere alle grosseren Schiffe der Berufsschifffahrt mussen abhangig vom befahrenen Seegebiet mit den passenden Kommunikationsmitteln ausgerustet sein Fur die Freizeitschifffahrt ist die Ausrustung international freiwillig wobei in einzelnen Landern zumindest eine UKW Funkstation erforderlich ist Seegebiet A1 Gebiet innerhalb der Sprechfunkreichweite mindestens einer UKW Kustenfunkstelle die ununterbrochen fur DSC Alarmierungen Kanal 70 156 525 MHz zur Verfugung steht Typischerweise hat das Gebiet eine Ausdehnung von 30 40 sm 56 74 Kilometer zur Kuste Seegebiet A2 Gebiet ausserhalb von Seegebiet A1 innerhalb der Sprechfunkreichweite mindestens einer Grenzwellen Kustenfunkstelle die ununterbrochen fur DSC Alarmierungen 2187 5 kHz zur Verfugung steht Fur die Auslegung geht man ublicherweise bei Tag von einem Bereich von 180 sm 330 km Abstand von der Kustenlinie aus abzuglich aller von A1 abgedeckten Bereiche In der Praxis geht eine zufriedenstellende Abdeckung haufig daruber hinaus So sind bei Nacht bis zu 400 sm 740 km Abstand von der Kustenlinie abgedeckt Seegebiet A3 Ein Gebiet ausserhalb der Seegebiete A1 und A2 das von einem geostationaren Inmarsat Satelliten uberdeckt wird und in dem eine ununterbrochene Alarmierung zur Verfugung steht 76 Nord bis 76 Sud 1 2 Seegebiet A4 Ein Gebiet ausserhalb der Seegebiete A1 A2 und A3 Dieses besteht im Wesentlichen aus den Polarregionen nordlich und sudlich ungefahr der 76 Breitengrade ausschliesslich aller moglicher Bereiche A1 oder A2 Hier ist die Kommunikation nur noch uber Kurzwelle sowie das Absetzen von Notmeldungen mit EPIRBs uber COSPAS SARSAT Satelliten garantiert Die Kommunikation uber Kurzwelle kann durch das Sonnenwetter massiv gestort werden 3 Deshalb ist die Kommunikation uber Iridium Satelliten zuverlassiger seit 2020 Obwohl nach offizieller Definition jedes Seegebiet das jeweils vorhergehende nicht einschliesst bedeutet das nicht dass die entsprechenden Kommunikationsmittel dort nicht eingesetzt werden konnen oder durfen Eine Kurzwellenfunkstation die fur Seegebiet A4 erforderlich ist kann auch in den Seegebieten A2 und A3 gute Dienste leisten Weblinks BearbeitenGlobal Maritime Distress Safety System im Amateurfunk Wiki des Deutschen Amateur Radio Clubs und des Adacom Fachverbands fur Amateur Datenfunk e V IMO Frequently asked questions about GMDSS What are the Sea Areas englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b IMO Harmonisierung der GMDSS Anforderungen fur Funkanlagen an Bord von SOLAS Schiffen COMSAR Circ 32 Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Richtlinie vom 16 August 2004 abgerufen am 9 April 2015 PDF 199 kB IMO International SafetyNET Manual MSC 1 Circ 1364 Abschnitt 2 1 2 und Abschnitt 3 2 Anleitung vom 24 Mai 2010 abgerufen 13 April 2015 PDF 1 2 MB englisch https www boeing com commercial aeromagazine aero 16 polar route ops pdf Boeing Safety Polar Route Operations Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Global Maritime Distress and Safety System amp oldid 233679200