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Das GERDA Experiment englisch The GERmanium Detector Array ist ein Experiment zur Suche nach dem neutrinolosen doppelten Betazerfall des Germanium Isotops 76Ge Anders als der normale doppelte Betazerfall bei dem zwei Neutrinos emittiert werden ist dieser Prozess mit dem Standardmodell der Teilchenphysik nicht erklarbar ein experimenteller Nachweis ware also eine Sensation Inhaltsverzeichnis 1 Suche nach neutrinolosen Betazerfallen 2 Aufbau 3 Ergebnisse 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSuche nach neutrinolosen Betazerfallen BearbeitenDas Nuklid 76Ge ist stabil gegen einfachen aber nicht gegen doppelten Betazerfall Die Halbwertszeit betragt etwa 1 84 1021 Jahre 1 Die beim Zerfall freiwerdende Energie von 2039 keV verteilt sich auf zwei Elektronen und zwei Neutrinos Die detektierbare Summenenergie der beiden Elektronen weist daher eine breite Verteilung auf Ein neutrinoloser Doppel Betazerfall ware noch wesentlich seltener Er wurde sich dadurch auszeichnen dass die Summe der Energien der ausgesandten Elektronen immer gleich der Zerfallsenergie ist Mit einer guten Energieauflosung des Detektors liessen sich also beide Zerfallsarten voneinander unterscheiden denn der kontinuierlichen Verteilung musste eine einzelne Linie uberlagert sein Aufbau BearbeitenIn Phase I des Experiments werden acht Detektoren aus hochreinem Germanium benutzt die zugleich die Strahlungsquelle darstellen Um die Empfindlichkeit des Experiments zu erhohen wurde das Germanium auf einen 76Ge Anteil von 86 angereichert Diese Detektoren stammen aus dem ehemaligen Heidelberg Moskau Experiment und dem IGEX Experiment Fur die Phase II wurde das Detektorsystem durch neu erworbenes Germanium erweitert Die Detektoren befinden sich in einem Tank mit flussigem Argon das als Kuhlmittel und zur Abschirmung gegen naturliche Strahlungsquellen dient Der Kryostat fur das flussige Argon befindet sich wiederum in einem Wassertank das ebenfalls zur Abschirmung dient aber auch als Veto Detektor fur kosmische Myonen Um den Nulleffekt zu reduzieren wird das Experiment in den Laboratori Nazionali del Gran Sasso 1400 m unter der Erde durchgefuhrt Zukunftig Stand 2019 soll GERDA im Rahmen einer grosseren weltweiten Zusammenarbeit namens LEGEND weiter betrieben werden bei der insgesamt 1000 Kilogramm Germanium 76 verwendet werden sollen 2 Ergebnisse BearbeitenAus den zwischen November 2011 und Mai 2013 gewonnenen Daten wurde eine Untergrenze fur die partielle Halbwertszeit des neutrinolosen Doppelbetazerfalls von 2 1 1025 Jahren gewonnen 3 Dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen des Heidelberg Moskau Experiments In einer Phase II wurde durch apparative Verbesserungen die Empfindlichkeit gesteigert Die Hintergrundstrahlung betragt damit weniger als 10 3 Ereignisse keV kg Jahr Somit kann diese Messphase bis zu einer Exposition von 100 kg Jahren als hintergrundfrei angesehen werden Der neueste 2018 Mindestwert der partiellen Halbwertszeit des neutrinolosen Doppelbetazerfalls von Ge 76 betragt 2 1026 Jahre 90 C L 4 Weblinks BearbeitenHomepage des GERDA Experiments am Max Planck Institut fur Kernphysik HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten Journal of Physics G Nuclear and Particle Physics Vol 40 Nr 3 2013 J Jochum und P Grabmayr Ohne Neutrinos zerfallen Physik Journal Jg 18 2019 Heft 4 Seite 35 40 GERDA collaboration M Agostini et al Results on neutrinoless double beta decay of 76Ge from GERDA Phase I In Phys Rev Lett Band 111 20 November 2013 S 122503 doi 10 1103 PhysRevLett 111 122503 arxiv 1307 4720 GERDA collaboration M Agostini et al Improved Limit on Neutrinoless Double b Decay of 76Ge from GERDA Phase II Phys Rev Letters 120 2018 S 132503 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title GERDA Experiment amp oldid 221304103