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Die G 14 Gruppe der europaischen Fussballclubs G 14 war ein Zusammenschluss verschiedener europaischer Fussballvereine Sie wurde am 14 Oktober 1998 1 mit dem Ziel die Interessen der Mitglieder gegenuber UEFA und FIFA zu vertreten gegrundet und umfasste zunachst 14 Mitglieder woher sich der Name herleitete Seit 2002 hatte die G 14 18 Mitglieder und verstand sich als Vorstufe einer Arbeitgeberorganisation im Fussball Am 15 Januar 2008 wurde die Auflosung der G 14 beschlossen Sie wurde durch die am 21 Januar 2008 gegrundete European Club Association ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Mitglieder 3 Struktur und Stimmrechte 4 Finanzierung 5 Auflosung 6 Kritik 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseZiele BearbeitenPrimares Ziel der G 14 war es ein gemeinsames Sprachorgan europaischer Grossvereine gegenuber der Wirtschaft aber insbesondere den diversen Fussballverbanden im internationalen Clubfussball zu sein weil nach Ansicht der Mitglieder fur die Vereine wichtige Entscheidungen ohne deren Mitbestimmung getroffen worden seien Dies sollte durch die G 14 verhindert werden Insbesondere stellte die Gruppe eine Vertretung der wirtschaftlichen Interessen der Klubs dar Tatsachlich konnte der G 14 diese Rolle zugesprochen werden sie war dennoch nicht die offizielle Vertretung der Vereine Im Fruhjahr 2006 sprachen sich die G 14 fur eine geschlossene Champions League aus d h es gabe keine Qualifikation mehr uber die nationalen Meisterschaften sondern es wurden immer dieselben Mannschaften antreten Dieser Vorschlag stiess bei UEFA FIFA und den ubrigen Vereinen auf Ablehnung Mitglieder BearbeitenMitglieder der G14 und ihre Vertreter zum Zeitpunkt der Auflosung Verein Beitritt Stimmen Vertreter Amt im VereinItalien nbsp AC Mailand 2000 19 Adriano Galliani VizeprasidentSpanien nbsp Real Madrid 2000 18 Ramon Calderon PrasidentEngland nbsp FC Liverpool 2000 16 Rick Parry VorstandsvorsitzenderNiederlande nbsp Ajax Amsterdam 2000 13 John Jaakke PrasidentDeutschland nbsp FC Bayern Munchen 2000 13 Uli Hoeness stellvertretender VorstandsvorsitzenderSpanien nbsp FC Barcelona 2000 11 Joan Laporta i Estruch PrasidentItalien nbsp Juventus Turin 2000 11 Jean Claude Blanc SportdirektorItalien nbsp Inter Mailand 2000 10 Massimo Moratti PrasidentPortugal nbsp FC Porto 2000 8 Diogo de Paiva Brandao HauptgeschaftsfuhrerEngland nbsp Manchester United 2000 8 David Gill VorstandsvorsitzenderDeutschland nbsp Borussia Dortmund 2000 6 Hans Joachim Watzke HauptgeschaftsfuhrerNiederlande nbsp PSV Eindhoven 2000 6 Rob Westerhof PrasidentSpanien nbsp FC Valencia 2002 5 Juan Bautista Soler PrasidentFrankreich nbsp Olympique Marseille 2000 5 Pape Diouf PrasidentEngland nbsp FC Arsenal 2002 3 David Dein stellvertretender VorsitzenderDeutschland nbsp Bayer 04 Leverkusen 2002 2 Wolfgang Holzhauser HauptgeschaftsfuhrerFrankreich nbsp Paris Saint Germain 2000 2 Alain Cayzac PrasidentFrankreich nbsp Olympique Lyon 2002 1 Jean Michel Aulas Prasidentgesamt 157Der Verband wurde von zunachst 14 Vereinen gegrundet Der Grundung gingen seit Anfang der 1990er Jahre informelle Treffen von acht Klubs mit mindestens je funf europaischen Titeln voraus AC Mailand Ajax Amsterdam Bayern Munchen FC Barcelona FC Liverpool Inter Mailand Juventus Turin und Real Madrid Ab 1996 nahmen sechs weitere Klubs an diesen Treffen teil Borussia Dortmund FC Porto Manchester United Olympique Marseille Paris Saint Germain und PSV Eindhoven 2000 grundete sich die G 14 offiziell Da unter den 14 Grundungsmitgliedern zwar drei italienische jedoch nur je zwei spanische englische franzosische und deutsche Klubs waren wurden im August 2002 weitere vier Vereine Bayer Leverkusen FC Arsenal FC Valencia und Olympique Lyon aufgenommen so dass die Gesamtanzahl an Mitgliedern mittlerweile 18 betragt Zwar wurde bei den acht ursprunglich in Zusammenarbeit getretenen Vereinen grosser Wert auf eine Vielzahl an Erfolgen in der Europacup Geschichte gelegt Allerdings kehrte die G 14 von diesem Grundprinzip bereits bei der Auswahl der weiteren sechs Grundungsmitglieder und erst recht bei ihrer Erweiterung 2002 ab so gehoren mit Bayer Leverkusen Olympique Marseille und Paris Saint Germain Klubs dem Verbund an die nur einmal Europapokalsieger wurden das G 14 Mitglied Olympique Lyon hat sogar noch nie einen europaischen Titel gewinnen konnen Andererseits fanden Vereine die grosse europaische Erfolge feiern konnten wie z B Benfica Lissabon oder Nottingham Forest keinen Einlass in die G 14 Ebenfalls waren keine osteuropaischen Klubs Mitglied der Gruppe Noch im Jahr 2007 sollte die G 14 von 18 auf 40 Mannschaften erweitert werden Es sollten aus den 22 starksten Landern nach der UEFA Funfjahreswertung der jeweils in den letzten funf Jahren am besten platzierte Verein aufgenommen werden 2 Bestehende Mitglieder konnten ausgeschlossen werden wenn ein Verein aus der ersten Liga seines Landes ab und nicht umgehend wieder aufsteigt dreimal in Folge nicht an europaischen Wettbewerben teilnimmt oder den Ruf der G 14 schadigt Fur den Ausschluss eines Mitglieds bedurfte es einer 75 prozentigen Mehrheit So hatte beispielsweise Borussia Dortmund nach der Saison 2005 06 ausgeschlossen werden konnen da der Verein letztmals 2002 am UEFA Pokal teilnahm Ebenfalls ware ein Ausschluss Juventus Turins infolge seiner Rolle im Fussball Skandal in Italien 2005 06 moglich gewesen Vom Ausschlussrecht wurde allerdings nie Gebrauch gemacht Struktur und Stimmrechte BearbeitenStimmen nach Landern Land Stimmen Anteil1 Italien nbsp Italien 40 25 48 2 Spanien nbsp Spanien 34 21 66 3 England nbsp England 27 17 20 4 Deutschland nbsp Deutschland 21 13 38 5 Niederlande nbsp Niederlande 19 12 10 6 Frankreich nbsp Frankreich 8 5 10 Portugal nbsp Portugal 8 5 10 gesamt 157 100 0 Die G 14 verfugte uber eine Geschaftsstelle in Brussel Hauptgeschaftsfuhrer war seit 2000 der Schweizer Thomas Kurth Hochstes Beschlussfassungsorgan der G 14 war die vierteljahrlich stattfindende Vollversammlung zu der jeder Mitgliedsverein einen Delegierten entsandte Zumeist handelte es sich dabei um hochrangige Personen im Sportmanagement der Vereine Die Vollversammlung benannte das Fuhrungsgremium der Gruppe Fur wichtige Entscheidungen bedurfte es einstimmiger Beschlusse der Vollversammlung Die Stimmrechte der Mitglieder berechneten sich auf Grundlage gewonnener Europapokal Titel je Sieg in der Champions League bzw zuvor im Europapokal der Landesmeister zwei Stimmen je Sieg im UEFA Pokal und im Europapokal der Pokalsieger eine Stimme Hinzu kamen je drei Basisstimmen fur Grundungsmitglieder sowie eine Basisstimme fur spater beigetretene Mitglieder Mit Hilfe einer Sonderregelung sollte bei Grundung der G 14 der Einfluss einzelner Klubs begrenzt werden so erhielt jedes Grundungsmitglied zunachst maximal 16 Stimmen auch wenn es aufgrund seiner vergangenen Erfolge eigentlich uber mehr Stimmrechte verfugen hatte mussen Diese Regelung galt jedoch nur fur Erfolge vor der Grundung der G 14 nach 2000 gewonnene Titel konnten auch zu einem Anwachsen der Stimmrechte uber 16 hinaus fuhren Diese Regelung kann als Lex Real interpretiert werden da Real Madrid der einzige betroffene Klub war bis zum Jahr 2000 hatte Madrid acht Champions League Titel 16 Punkte und zwei UEFA Pokal Titel zwei Punkte gewonnen Zusammen mit den drei Basis Stimmrechten hatte der Verein demnach 21 Stimmrechte erhalten Zuletzt betrug die Stimmenzahl von Real Madrid 18 davon 16 statt 21 Stimmen bis zur Grundung der G 14 sowie zwei Stimmen fur den Champions League Sieg 2002 Finanzierung BearbeitenDie Finanzierung der G 14 wurde durch die Mitglieder also die Vereine selbst getragen wobei die Budgetanteile zu 50 in gleichen Massen zu 50 jedoch anhand des Stimmgewichtes der Vereine innerhalb der G 14 getragen wurden Auflosung BearbeitenDurch eine Einigung der FIFA und der UEFA mit den Klubs Entschadigungen an die Klubs fur das Stellen von Nationalspielern etc zu zahlen verpflichteten sich die besonders betroffenen Spitzenclubs mehrere Klagen zuruckzuziehen und ihre Interessenvereinigung G 14 aufzulosen 3 Kritik Bearbeiten nbsp Lander mit G 14 Mitgliedern rot und UEFA Mitglieder grun Die G 14 sah sich erheblicher Kritik von Seiten der Verbande aber auch von anderen Vereinen ausgesetzt Zum einen war die Vertretung der Vereine in keiner Weise demokratisch erfolgt und konnte daher nicht fur sich in Anspruch nehmen fur die Breite der Vereine zu sprechen zumal sich ihre Mitglieder lediglich aus sieben Landern rekrutierten Wie erwahnt richtete sich ihr Zusammentreten nicht nach objektiven sportlichen oder sporthistorischen Richtlinien Da sie keine osteuropaischen Vereine berucksichtigten konnte sie nicht als Vertreter aller europaischen Profi Fussballvereine angesehen werden Fraglich war auch die demokratische Struktur der G 14 die Grundidee das Stimmrecht von vergangenen Erfolgen abhangig zu machen stellte zwar einen legitimen wie transparenten Gewichtungsfaktor dar Waren jedoch alle 15 restlichen deutschen Bundesligisten der Vereinigung beigetreten so hatten diese insgesamt nur 23 Stimmen 15 Basisstimmen vier Stimmen fur UEFA Pokalsiege zweimal Borussia Monchengladbach je einmal FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt zwei Stimmen fur den Sieg im Pokal der Pokalsieger Werder Bremen und Hamburger SV sowie weitere zwei Stimmen fur den HSV aufgrund seines Sieges im Europapokal der Landesmeister 1983 gehabt Damit waren die 15 Vereine nur auf zwei Stimmen mehr als die drei bestehenden deutschen G 14 Klubs gekommen Dies stellte die demokratische Struktur der Organisation in Frage Verstarkt wurde dieser Kritikpunkt durch die als Altestenrechte anzusehenden demokratisch wie sportlich jedoch fragwurdigen drei Basisstimmen fur Grundungsmitglieder Sie wurde aus diesem Grund auch weder von FIFA noch UEFA als Verhandlungspartner akzeptiert Ebenso wurde bemangelt dass die finanzielle Starke der Mitglieder nicht ausnahmslos durch sportliche Erfolge und deren Umsetzung in entsprechende Sponsorvertrage resultierte sondern auch durch als Mazene auftretende Financiers erreicht worden war Somit sei eine Vorreiterrolle in der Ausgestaltung von Wettbewerben und Geldverteilungsschlusseln nicht als gerechtfertigt anzusehen gewesen Der G 14 wurde vorgeworfen im Gegenteil nicht dem Wohl des Sports sondern lediglich ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen entsprechend zu handeln Dies wurde in dem an die Offentlichkeit gelangten Strategiepapier Vision Europe deutlich 4 Der Fussball ist ein Geschaft geworden Um weiteren wirtschaftlichen Aufschwung zu garantieren muss das Produkt internationaler Fussball weiterentwickelt und dem modernen Konsumenten nahegebracht werden unter Berucksichtigung der Tatsache dass es vor allem die Vereine sind die das Produkt liefern Strategiepapier Vision Europe Insbesondere in den Vorschlagen zur Gestaltung der Champions League fand sich diese Sicht der Dinge wieder Eine Wiedereinfuhrung der Zwischenrunde wurde gefordert Diese war zuvor auf Grund von mangelnder Attraktivitat und Akzeptanz bei den Zuschauern abgeschafft worden Sie wurde jedoch mehr Spiele versprechen und damit Einnahmen durch Pramien und Fernsehgelder und wurde es Aussenseitern erschweren in Hin und Ruckspiel Uberraschungserfolge gegen finanziell weit uberlegene Mannschaften zu erringen Martin Samuel Sportkolumnist der Londoner Times umschrieb dies folgendermassen Given every advantage imaginable Goliath still wants David to fight with an arm tied Martin Samuel Mit dem Hinweis auf vergangene Meriten sollte zudem die Fuhrungsposition der G 14 Mitglieder moralisch erhartet werden Dies spiegelte auch das Qualifikationsverfahren fur die Champions League wider bei dem zahlreiche Landesmeister erst gar nicht automatisch qualifiziert sind Vereine anderer Ligen sich aber bis zum 4 Platz qualifizieren konnen Weblinks BearbeitenArtikel zur G 14 Strategie im Spiegel vom 5 April 2006Einzelnachweise Bearbeiten Kicker Magazin Ausgabe Januar 1999 vom 21 Januar 1999 Wir sollten dazugehoren Artikel uber die Einigung der UEFA mit den Klubs die Nationalspieler stellen Memento vom 22 Mai 2009 im Internet Archive FAZ vom 6 April 2006 S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title G 14 amp oldid 213956607