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Funktionale Stimmbildung haufig auch Funktionale Stimmentwicklung genannt ist ein Begriff den der amerikanische Stimmwissenschaftler Cornelius L Reid pragte und verbreitete Funktionale Stimmentwicklung bedeutet die Bildung und Entwicklung der menschlichen Stimme auf Grundlage von naturlichen physiologischen Gesetzmassigkeiten der Stimmfunktion Sie ist gepragt von der Stimulation Anregung reflektorischen unwillkurlichen Verhaltens des Stimmmechanismus und eine durch rhythmisierte Ubungen geforderte spontane Muskelbewegung die auf den rhythmischen Impuls absolut frei reagiert Ziel der Stimmbildung ist eine bewusste Kontrolle uber ein unwillkurlich arbeitendes Muskelsystem Inhaltsverzeichnis 1 Funktionale Stimmentwicklung 2 Die Zwei Register Theorie 3 Der reine Vokal 4 Funktionales Horen 5 Gebrauch des Rhythmus 6 Tonhohe Lautstarke und Vokal als Kontrollfaktoren 7 Trennung und Koordination von Registern 8 Fazit 9 Einzelnachweise 10 Weiterfuhrende Literatur 11 WeblinksFunktionale Stimmentwicklung BearbeitenDie Grundlage der Funktionalen Stimmbildung 1 liegt in der Einsicht dass korperliche Funktionen grundsatzlich sinnvoll sind und dass man ein organisches System wieder in den ursprunglichen Zustand versetzen und seine Leistungsfahigkeit durch Kontrolle seiner Umgebung verbessern kann Ganz allgemein ist Stimme durch Muskelaktivitaten der Stimmlippen hervorgerufene Bewegung von Luft die als Klang oder Tonhohe wahrgenommen wird Die Vibrationsimpulse werden durch einen Mechanismus erzeugt der ublicherweise als Stimmorgan bezeichnet wird In Wirklichkeit gibt es aber kein solches Organ Das Organsystem dagegen welches benutzt wird um Klang zu erzeugen ist eine Kombination zweier lebenswichtiger Funktionen namlich der Atmung und eines Teils des Verdauungssystems Beide Aufgaben spielen sich im Innern in der knorpeligen Struktur des Kehlkopfes ab Singen ist deshalb keine Funktion an sich sondern eine sekundare oder abgeleitete Funktion 2 Jeder gesungene Ton besteht aus Tonhohe Lautstarke Intensitat und Vokal Diese drei Parameter losen muskulare Entsprechung im Kehlkopf aus Sie sind also direkt verknupft mit einer bestimmten Einstellung bzw Muskeltatigkeit der Kehlkopfmuskeln Auf Grund dieses direkten Zusammenhanges ist es moglich durch gezielt ausgewahlte Vokalisen eine erwartete Koordination der Kehlkopfmuskeln zu stimulieren anzuregen 3 Das geubte Horen das man zur Entwicklung und Koordination der Kehlkopfmuskulaturen Register benotigt ist eine besondere Fahigkeit die man erwerben muss Das Wissen uber das funktionale Horen wurde im Laufe von Jahrhunderten durch fortwahrende empirische Beobachtungen erweitert und verfeinert Das Ohr war deshalb darauf eingestimmt verschiedene Registergleichgewichte zu erkennen Diese Art zu horen war ganz besonders in der Belcanto Ara allgemein verbreitet und ist fur die heutige Gesangspadagogik von dem Amerikaner Cornelius Reid dem geistigen Vater des Begriffs Funktionale Stimmentwicklung wieder neu entdeckt und fur die Praxis umgesetzt worden Vier einfache Prinzipien bilden die Grundlage funktionaler Stimmbildung die Zwei Register Theorie die Notwendigkeit des reinen Vokals der Gebrauch des Rhythmus um Muskulatur zur Spontaneitat anzuregen die Wahl der Dynamik laut oder leise Die Arbeit an Resonanzeinstellungen und Atemkontrolle gehoren nicht zu den Lehrinhalten der Funktionalen Stimmbildung da Resonanz ein Zustand ist dessen Wirksamkeit von den an der Klangquelle erzeugten Vibrationen von der Knochenstruktur und von der Form der angrenzenden Mund und Rachenhohlen abhangig ist Allein die Gute der Registerentwicklung und damit die Gute der Kehlkopffunktion und ihre Koordinationsfahigkeit bestimmen uber die Qualitat der Zusammenarbeit aller Teile des Stimmapparates also auch uber die Qualitat der Atmung Die Zwei Register Theorie BearbeitenDer Begriff des Registers ist aus der Welt des Orgelbaus entlehnt Unter einem Orgelregister versteht man dabei die Pfeifenreihe die durch ihren Bau uber den gesamten Tonumfang hinweg eine einheitliche Klangcharakteristik aufweist Mit Hilfe von unterschiedlichen Registerzugen kann der Organist dem Instrument dann die verschiedenen Register also Klangfarben entlocken Auch bei der menschlichen Stimme versteht man unter einem Register eine Gruppe von Tonen mit gleicher Klangcharakteristik Ist bei der Orgel der Bau der Pfeifen also das Material und das Verhaltnis von Lange und Durchmesser fur die Klangcharakteristik z B Flote Trompete verantwortlich so lasst sich die Klangcharakteristik der Register bei der Singstimme brustiger oder falsettiger Klang auf besondere Einstellungen des Muskelsystems zuruckfuhren das durch seine Bewegung die physikalische Beschaffenheit Konfiguration der Stimmlippen einstellt und das Schwingungsverhaltnis der Stimmlippen beibehalt Die immer wiederkehrende Frage in der Gesangswelt ist was ein Register ist und wie viele es davon bei Mann oder Frau gibt Nach dem grossen Theoretiker und Lehrer im 19 Jahrhundert Manuel Garcia 1805 1906 ist ein Register eine Reihe durch einen Mechanismus erzeugter aufeinanderfolgender homogener Klange die sich wesentlich von einer anderen Reihe zwar ebenso homogener aber von einem anderen Mechanismus erzeugter Klange unterscheidet 4 Eine andere Definition der Spannung der Stimmlippen wahrend der Lautbildung gibt Douglas Stanley dessen Arbeit das Interesse an traditionellen Vorstellungen uber Register wiederbelebte Es gibt zwei Gruppen von Muskeln die als Spannungsmuskel der Stimmlippen agieren die Musculi cricothyreoidei und die Musculi arytaenoidei Das Ubergewicht einer Muskelgruppe uber die andere bestimmt ein Register Folglich gibt es nur zwei Register in der menschlichen Stimme 5 Die Mechanismen dieser beiden Muskelgruppen sind bei Mannern und Frauen gleich Ihre horbaren Entsprechungen bezeichnet man allgemein als Bruststimme Falsett oder Kopfstimme Die Bruststimme wird ausschliesslich von den innen liegenden Kehlkopfmuskeln den Mm arytaenoidei erzeugt welche funktional fur die Kontraktion der Stimmlippen d h den Stimmbandschluss verantwortlich sind Diese Tonqualitat ist verbunden mit grosserer Lautstarke dem Vokal a d h einem mannlich groberen Klanggeprage starkeren Stimmbandschluss und geringeren Luftverbrauch und liegt bei Manner und Frauenstimmen von der Tonhohe e abwarts Die Falsettstimme wird ausschliesslich von dem aussen vor dem Schildknorpel liegenden Kehlkopfmuskel dem M cricothyreoideus erzeugt welcher funktional fur die Dehnung der Stimmlippen als auch fur eine geringe Beteiligung des Stimmritzenoffners dem Posticus verantwortlich ist Diese Tonqualitat klingt besonders hauchig ist verbunden mit absolutem Piano und dem Vokal u und liegt bei Manner wie Frauenstimmen innerhalb der Tonhohen h h Die Stimmritze ist leicht geoffnet und der Luftverbrauch relativ hoch Die Kopfstimme ist funktional ein Klangergebnis ausgelost durch die ausgewogene Koordination der beiden Registermechanismen dem Brustregister und dem Falsett bei der die Spannung des Falsettregisters uberwiegt Die Kopfstimme ist funktional gesehen kein Register Sie wird nur so genannt weil der Sanger Vibrationen die durch die richtig koordinierten Muskeleinstellungen und das richtige Spannungsverhalten im Kehlkopf hervorgerufen werden starker im Kopf wahrnimmt 6 Die erfolgreiche Registerkoordination hangt alleine von der Fahigkeit ab die durch die beiden Stimmregister Muskelaktivitaten hervorgerufenen unterschiedlichen Klangqualitatsmerkmale wie Bruststimme oder Falsett horen und miteinander in Einklang bringen zu konnen Da alle Tone die durch Stimmorgane erzeugt werden auf Muskeltatigkeiten zuruckzufuhren sind verdanken sowohl das Brustregister als auch das Falsett ihre unterschiedlichen Klangeigenschaften dem Ubergewicht der Wirkung eines die Stimmlippen spannenden Muskelsystems uber die Wirkung seines Gegenspielers Antagonisten Die ausseren Kehlkopfmuskeln Mm cricothyreoidei haben keinerlei Einfluss auf die Annaherung der Stimmlippen oder die Schliessung der Stimmritze da sie mit der Luftzufuhr nicht in Beruhrung kommen und sind deshalb ausschliesslich fur die Tonhohenveranderung verantwortlich In der Methodik der funktionale Stimmentwicklung spielen die ebenfalls als funktionale Register eingestuften Stimmfunktionen Strohbass und Pfeifregister keine Rolle Reid ignoriert den fur den europaischen Gesang nur selten genutzten Strohbass und ordnet das Pfeifregister als eine Sonderfunktion dem Falsett zu siehe auch Funktionale RegisterDer muskulare Einstellungsmechanismus der Stimmlippen ist vom Geschlecht unabhangig Alle Stimmgattungen Manner wie Frauenstimmen haben diese Mechanismen gemeinsam mit der kleinen Einschrankung dass es bei der Frau schwieriger ist ein Falsett zu horen und zu isolieren da dieses von Natur aus oft schon in irgendeiner Form mit dem Brustregister koordiniert ist Der reine Vokal BearbeitenJeder Sanger lost durch seine Vorstellung vor der Tongebung praphonatorische Klangvorstellung eine spontane Muskelaktion aus die zu einem Klangergebnis fuhrt das eine spontane Reaktion auf die mit der Tonvorstellung verknupften Kombination aus Tonhohe Lautstarke und Vokal ist Somit reguliert eine Vokalvorstellung die Formung und Einstellung der Rachenhohlen sowie das Schwingungsverhalten der Stimmlippen Klangfarbenunterschiede beruhen also nicht auf Tonhohen und Lautstarkeveranderungen sondern auf Muskelaktivitaten die die Mund und Rachenhohleneinstellungen regulieren ein Prozess der ganz bestimmte Frequenzbereiche Formanten auswahlt wahrend er andere Frequenzbereiche unterdruckt Durch eine Einstellungsanderung der Artikulationsmuskeln Lippe Zunge Gaumen Mund etc werden diese Formant Frequenzbereiche verandert d h die Vokal und Klangfarbe andert sich Die beiden ersten Formanten F1 Eigenfrequenz der Mundhohle und F2 Eigenfrequenz der Rachenhohlen sind charakteristisch fur die Vokalfarbe Physische Kontrolle uber Vokaleigenschaften wird also entweder durch eine gedankliche Vorstellung oder die Formung der Rachenhohlen und des Mundraumes ermoglicht Um Klangergebnisse mit speziellen Klangeigenschaften zu erhalten nutzt man die Eigenschaft bestimmter Vokale sich mit einem bestimmten Register bevorzugt zu verbinden Um beispielsweise ein reines Falsett horen zu konnen ist es unbedingt notwendig den richtigen Vokal einzusetzen der das Spezifische des Registers zum Vorschein bringt das den falsettigen Klang erzeugt Durch den Gebrauch des Vokales u in der richtigen Tonlage zwischen h h wird diese besondere Stimmlippenkonfiguration herbeigefuhrt die den typischen Klangcharakter des Falsetts hervorruft Bei dem dann auftauchenden reinen Falsett sind die Tone sehr hauchig vollig uberluftet ohne Vibrato und konnen nicht langer ausgehalten werden Die angegebenen Tonskalen sind geschlechtsunabhangig gultig die Skalen sind also fur Frauenstimmen nicht um eine Oktave nach oben zu transponieren sondern betreffen deren tiefe Lage und die hohe Lage der Mannerstimmen Um etwa die grobere Qualitat eines reinen Brustregisters horen zu konnen benutze man dagegen den Vokal a unterhalb der Tonhohe a 7 Um wesentliche Fortschritte bei der Stimmentwicklung zu erzielen gehort neben der spontanen Muskelbewegung auch immer ein funktional geschultes Gehor das das durch die reflektorische Bewegung hervorgerufene Klangergebnis beobachten und mit der zuvor beabsichtigten Tonvorstellung vergleichen kann Funktionales Horen BearbeitenDas Funktionale Horen geht nicht von einer asthetischen Pramisse aus sondern von dem Verstandnis der komplexen physiologischen und funktionalen Prozesse der menschlichen Stimme Nicht alle gesunden Tonqualitaten sind schon besonders die nicht die wahrend einer Entwicklungsstufe der Integration von Brust und Falsettregister auftauchen Es sind auch nicht alle asthetisch annehmbaren Tone funktionell gesund Wie auch in der Physik ist ein Mechanismus so auch der Stimmmechanismus leistungsfahig wenn Reibung und Widerstand minimal sind Sobald der Sanger auf einem Ton ein messa di voce ausfuhren kann sind Reibung und Widerstand minimal Diese physikalische Bedingung bei der Stimmentwicklung zu berucksichtigen hat die Vergrosserung des Stimmumfangs grossere Beweglichkeit sparsameren Umgang mit dem Atem Vokalreinheit Freiheit von Gesichtsverzerrungen und weitgehend das Fehlen von Ermudungserscheinungen zur Folge Gebrauch des Rhythmus BearbeitenRhythmisierte Ubungen fordern die Spontaneitat von Muskelbewegungen und sind deshalb ein weiterer entscheidender Schlussel zur freieren Stimmgebung die auf diesen rhythmischen Impuls absolut frei reagiert und dadurch die logischen Stimmorganbewegungen erst ermoglicht Aus dieser Verhaltensweise ergibt sich ein wachsendes Bewusstsein fur das Selbstregulierungsvermogen des Stimmmechanismus der sich durch diesen Anreiz selbst korrigiert Alle organischen Systeme werden von der Umgebung der sie ausgesetzt sind beeinflusst reguliert und kontrolliert Deshalb stellen die Ubungen aus speziell beabsichtigten Kombinationen von Tonhohe Lautstarke und Vokal eine Voraussetzung dar die das Klangergebnis direkt beeinflusst reguliert und kontrolliert Der wichtigste Aspekt hierbei ist die Notwendigkeit gewohnte Kontrollsysteme aufzugeben und mechanisches Wiederholen von Routineubungen zu vermeiden um mit entsprechend zugeschnittenen Ubungsanregungen auf den jeweiligen Entwicklungsstand einer Stimme reagieren zu konnen Funktionale Stimmentwicklung ist von der Stimulation Anregung reflektorischen unwillkurlichen Verhaltens des Stimmmechanismus gepragt Ziel ist Kontrolle uber ein unwillkurlich arbeitendes Muskelsystem zu erhalten Da es im menschlichen Korper aber keine bewussten und willentlichen Kontrollsysteme gibt die imstande sind auf das fur die Tonerzeugung verantwortliche unwillkurliche Muskelsystem einzuwirken kann man Kontrolle uber ein unwillkurlich arbeitendes Muskelsystem nur uber den Umweg einer bewussten Stimulation der Stimmmuskulatur erhalten Diese Stimulation wird durch die Kombination einer bestimmten Tonhohe mit einer bestimmten Lautstarke und einem bestimmten Vokal hervorgerufen Tonhohe Lautstarke und Vokal als Kontrollfaktoren BearbeitenWechselt man die Tonhohe verandert sich entsprechend die Konfiguration physische Gestalt der Stimmlippen Wechselt man die Lautstarke verstarkt sich die Kontraktion des antagonistischen Muskelsystems das sein Schwingungsverhalten korrespondierend ansteigen lasst um diese Lautstarkenanderung hervorrufen zu konnen Wechselt man den Vokal werden sich gleichzeitig das Ansatzrohr und die physische Gestalt der Stimmlippen anpassen Jeder Wechsel hat direkt eine Veranderung der Klangergebnisse Klangeigenschaften zur Folge Angesichts dieser Wechselwirkungen ist es moglich die Tonhohe die Lautstarke und den Vokal bewusst als Kontrollfaktoren fur das unwillkurliche Geschehen innerhalb der Kehlkopfmuskulatur einzusetzen Trennung und Koordination von Registern BearbeitenFast alle Gesangsstimmen sind in der Balance der Registermechanik unausgewogen Um diesen Mangel beheben zu konnen muss man das schwache Register kraftigen um es danach wieder besser einsatzbereit mit dem zweiten zu koordinieren Dies beschreibt der Stimmwissenschaftler Stephan F Austin folgendermassen Es gibt zwei gegenspielerische Muskelsysteme in der Kehle und jedes von ihnen bestimmt das elementare Wesen eines Registers Heutige Wissenschaftler bestatigen diese alte Theorie Kraftige ein Muskelsystem und du bildest ein Register Fast alle Gesangsstimmen sind in einem der beiden Register unausgewogen und da das so ist kann die Stimme nicht richtig funktionieren Nimm das schwache Register und kraftige es Sobald es gekraftigt ist gleiche es an das dominante Register an und die Stimme wird ihr volles Potential erhalten Der Erfolg wird sein dass alle Registerunterschiede verschwinden Lautstarke weckt die Bruststimme beim Sprechen Brustregister ist die Quelle der Kraft und Fulle eines Tones Sanfte Tongebung bringt das Falsett hervor die Quelle der Leichtigkeit und Flexibilitat Das a ist der Vokal des Brustregisters der Vokal u der des Falsetts Durch entsprechende Ubungen mit diesen Vokalen erreichen wir eine muskulare Bedingung die Schwache starkmacht und Starke ausbalanciert Die Natur wird siegen und das Ergebnis wird vorhersehbar Der Segen dieses Prinzips liegt in seiner Einfachheit 8 Fur die Arbeit der Registermechanik bedeutet dies dass man um ein Register kraftigen zu konnen dieses zuerst kurzfristig isoliert uben muss um die unausgewogene Balance der Muskulatur kurz ausser Kraft zu setzen um es wenige Minuten spater mit dem dominanteren Register wieder zu koordinieren Es bedeutet auf keinen Fall eine Methode der dauerhaften Trennung von Registern 9 Fazit BearbeitenFunktionale Stimmentwicklung ist standige Veranderung und Anpassung Sie beinhaltet Beobachtung dessen was aktuell passiert und nicht was passieren soll Sie fuhrt zu vergrosserter Wahrnehmungsfahigkeit des Ohres die verschiedensten Tonqualitaten zu unterscheiden Die Bedeutung des reinen Vokals und der rhythmischen Phrase fur spontane Muskelbewegung sowie die Forderung nach Vereinfachung nach Vermeidung unnotiger Korperbewegungen und nach Konzentration auf die wesentliche Arbeit an der Stimme bildet die Grundlage fur dieses Konzept Gesangstechnische Entwicklung ist hier kein Programm zur Kontrolle eines Stimmapparates sondern ein Vorgang durch den Muskelstorungen sich von selbst aufheben Dies tritt immer dann ein wenn man organisch bedingte Gesetzmassigkeiten befolgt Funktionale Stimmbildung ist keine Gesangsmethode sondern der Stimmentwicklungsvorgang selbst deckt die Dynamik des dahinter liegenden organischen Prinzips auf von dem der stimmliche Mechanismus bzw die stimmlichen Bewegungsmuster gelenkt werden Einzelnachweise Bearbeiten Der bei Rabine und Rohmert gebrauchte Begriff Funktionale Stimmbildung ist heute nicht mehr in vollem Umfang mit den Prinzipien von Cornelius Reid vereinbar dessen Lehrkonzept sie selbst zuerst in Deutschland verbreitet hatten und sollte nicht verwechselt werden E Rabine und G Rohmert leiten mittlerweile unabhangige Lehrinstitute und sind jeder fur sich einen etwas anderen Weg gegangen auch wenn sie den von Reid gepragten Begriff heute teilweise noch nutzen Reid Cornelius Voice Science An Evaluation In Australian Voice Journal of the Australian National Association of Teachers of Singing Vol 11 Australian Academic Press Bowen Hills 2005 S 7 14 ff Tiedge Tobias D Wissenschaftliche Arbeit Universitat Hannover 2006 Belcanto Die vergessene Methode Manuskript Manuel Garcia The Art of Singing I Boston ca 1855 S 6 siehe auch Traite complet de l art du chant Mainz o J S XIII Douglas Stanley The Science of Voice New York 1929 S 7 Reid Cornelius A Dictionary of Vocal Terminology An Analysis New York 1983 S 142 ff und Reid Cornelius Voice Science An Evaluation In Australian Voice Journal of the Australian National Association of Teachers of Singing Vol 11 Australian Academic Press Bowen Hills 2005 S 6 24 Blume Leonore und Peckham Margaret Funktionales Stimmbildungskonzept im 21 Jahrhundert in Erbe des Belcanto Schott Mainz in Vorbereitung Austin Stephan F Confession of a Golf Playing Voice Scientist in Australian Voice Volume 4 1998 S 1 4 Blume Leonore und Peckham Margaret Die Wiederentdeckung der Belcanto Technik in Das Orchester 2001 Heft 11 S 29 f Weiterfuhrende Literatur BearbeitenVgl Literaturangaben im Artikel Cornelius L ReidWeblinks BearbeitenInternetseite zu Cornelius Reid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funktionale Stimmbildung amp oldid 237387383