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Fritz Kortebusch eigentlich Diederich Henrich Kortebusch 12 April 1796 in Brenschede Amt Bochum 29 Marz 1866 in Bochum war von 1850 bis 1866 einer der letzten stadtischen Kuhhirten Bochums In Bochum galt und gilt seit den 1920er Jahren im Allgemeinen die Annahme dass das Kuhhirtendenkmal Kortebusch in seiner Rolle als letzten Kuhhirten darstellt Dieses entstand ohne Quelle durch lokale Zuschreibung ist aber seit 2019 widerlegt Kortebusch stab 1866 der stadtische Viehtrieb auf die Voede lief bis 1870 oder 1871 Auch sein realer Vorname wurde durch lokale Erzahlungen verandert Durch die lokale Legendenbildung sowie der Nachforschung zu seiner Person ist sein Name Leben und die Familiengeschichte fur einen einfachen Hirten und Tagelohner erstaunlich gut bekannt Heimatspiel von 1927 welches den Bezug zwischen Kortebusch und dem Kuhhirtendenkmal herstellt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft von Kortebusch 2 Leben des Kuhhirten Diederich Henrich Kortebusch 3 Das Kuhhirten Denkmal 4 Die Legende um Fritz Kortebusch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft von Kortebusch Bearbeiten nbsp Hofstelle Kortebusch oberhalb des heutigen Lottentals in Bochum BrenschedeDie Familie von Kortebusch hatte einen Kotterhof sudlich von Bochum auf der Brenscheder Heyde im Quellgebiet nordwestlich des Lottentals Sein Vater ebenfalls mit dem Vornamen Diederich Henrich ist am 18 Juli 1754 1 geboren Seit 1778 79 diente er als Soldat in der preussische Armee Sein Regiment lag bei Duisburg dort heiratet er am 13 Juli 1790 die 14 Jahre jungere aus Bochum stammende Anna Margaretha Monscheid auch Munscheid Monscheidt 2 Der Sold eines einfachen Armeemitglieds war nur gering und ein Nebenerwerb tat Not Dementsprechend wird der Vater 32 Jahre nach seinem Tod bei Kortebuschs Heirat als Tagelohner in Bochum aufgefuhrt 3 Kortebuschs Eltern hatten noch einen alteren Sohn der aber nur ein paar Tage alt wurde Leben des Kuhhirten Diederich Henrich Kortebusch Bearbeiten nbsp Eintrag der Voede auf einer Karte von 1897Der spatere Bochumer Kuhhirte wird am 12 April 1796 geboren 4 Die evangelische Taufe erhielt er am 16 April Seine Schwester Elisabeth wurde zwei Jahre spater als drittes und letztes Kind der Eltern geboren Der Vater starb schon am 9 Januar 1798 Die Mutter heiratete ein zweites Mal den Tagelohner Henrich Wilhelm Koch Dadurch bekam Kortebusch Halbgeschwister Der Stiefvater war auch Tagelohner und Steinmetz Einige Zeit verbrachte dieser in dem Gefangnis fur die Grafschaft Mark in Altena Generell waren bei der Familie bei Geschwistern und Halbgeschwistern Ehepartnern und Nachkommen die einfachen Berufe wie Tagelohner Nachtwachter Koksbrenner auch Schweinehirten und ahnliche Beschaftigungen zu finden Auch gab es wie in dieser sozialen Schicht nicht unublich einige uneheliche Kinder Der neue Haushalt befand sich vermutlich am Hellweg in der Stadt Bochum Dort erlebte Kortebusch in seinen Jugendjahren den Einmarsch der franzosischen Truppen und die Errichtung des Konigreichs Westphalen Auch wenn er erst ein Jugendlicher war durfte die Aufhebung der Leibeigenschaft fur ihn und seine Familie nicht unerheblich gewesen sein Man kann davon ausgehen dass er aufgrund seiner sozialen Stellung schon als Kind Erfahrungen mit dem Huten von Vieh hatte Wie es in dem plattdeutschen Sprichwort heisst En Buer maut twaimol de Suege heien ainmol as Junge un ainmol as Olle Ein Bauer muss zweimal die Saue huten einmal als Junge und einmal als Alter Als seine Mutter 1828 starb war Heinrich 32 Jahre alt und noch immer unverheiratet Seine erste Ehe mit der 12 Jahre alteren Witwe Anna Helena Bode geb Selters ging Diederich Henrich Kortebusch ein als er 33 Jahre alt war Sie heirateten am 16 Februar 1830 Dabei wechselte Kortebusch zur katholischen Konfession Mit der Ehe kamen Stiefkinder in den Haushalt die Ehe blieb kinderlos seine Frau starb nach nur sieben Jahren 1837 Obwohl in diesem Jahr nur H Koch vermutlich Kortebuschs Stiefvater Wilhelm Schwarze Wilhelm Ronsdorf und Anna Stina Bode als Hirten angestellt waren 5 wurde in ihrem Sterbeeintrag Kortebuschs Beruf erstmals als Viehhirte angegeben Neun Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Kortebusch in zweiter Ehe Maria Gertrud Konig eine Zuwanderin aus dem Osnabrucker Land Die Hochzeit fand am 31 Oktober 1846 statt Nach zwei Jahren kam das erste Kind von Kortebusch zur Welt knapp funf Jahre spater das zweite Kind Am 24 Juni 1850 ubernahm Kortebusch die freigewordene Stelle des Wilhelm Ronsdorf als Kuhhirte Wenigstens bis 1858 lebte die Familie des Kuhhirten in Haus Nr 100 im Hellweg Viertel Damals waren in kleinen Stadten noch alle Hauser durchnummeriert Im Jahr 1861 ist die Familie Kortebusch an der westlichen Seite der Pauluskirche im Burgerbuch eingetragen als Beruf Kortebuschs ist Kuhhirt angegeben Kurz vor seinem 70 Geburtstag starb Diederich Henrich Kortebusch am 29 Marz 1866 6 Seine Frau uberlebte ihn um fast 30 Jahre Das Kuhhirten Denkmal Bearbeiten nbsp Das Kuhhirtendenkmal an der Bongardstrasse welches viele Burger mit Kortebusch verbindenDas erste Kuhhirtendenkmal wurde 1908 gefertigt und am Alten Markt aufgestellt Damals brachte es noch niemand mit Kortebusch in Verbindung Dies geschah erst in den nachsten Jahrzehnten obwohl sich noch altere Bochumer an den richtigen letzten Kuhhirten erinnern konnten 1962 wurde es schon ganz klar als Denkmal fur den letzten Kuhhirten Bochum Fritz Kortebusch errichtet Diese lokale Legende und Zuordnung halt sich bis heute Die Legende um Fritz Kortebusch BearbeitenMan kann annehmen dass nicht allzu lang nach der Errichtung des Denkmals der Kuhhirte zu seinem Namen kam Alteren Bochumern war Kortebusch sicher noch bekannt Als Bochum wesentlich kleiner war hatte dieser mindestens 30 Jahre die Tiere gehutet und durfte bekannter gewesen sein als sein Nachfolger der wesentlich kurzer im Amt war Warum der Vorname sich zu Fritz veranderte kann man nur vermuten Hungerige und Hungerige gehen in ihrem Artikel uber den Kuhhirten von der Ahnlichkeit der Statue mit Darstellungen des Alten Fritz Friedrich dem Grossen 1712 1786 aus 7 Drei verschiedene Bochumer ubernahmen sicher unbeabsichtigt den ersten Uberlieferungsfehler Es waren der Bochumer Lehrer Joseph Sternemann der Buchhandler und Heimatdichter Carl Regelmann 1867 1951 und der Oberstaatsanwalt Dr Gunther Hofken 1886 1973 alle Mitglieder der 1921 gegrundeten Vereinigung fur Heimatkunde ab 1990 Kortum Gesellschaft Bochum e V Joseph Sternemann verfasste 1925 in dem ersten Heimatbuch des Vereins einen Beitrag Eine Klasse fur sich Diesen schon von ihm in den Heimatblattern der Roten Erde erschienenen Fastnachtsartikel erganzte er und erwahnte darin Kortebusch Er stellte in dem humorigen Artikel die Frage warum die Hellweger die Statue nicht bei seinem ehemaligen Wohnhaus haben wollen heute ca Ecke Neustrasse Bruderstrasse Carl Regelmann ein Buchhandler und Heimatdichter verfasste eine grosse Anzahl hoch und plattdeutscher Romane Erzahlungen und Gedichte Darunter war das Heimatspiel Kortebusch der letzte Kuhhirt von Bochum Dieses wurde am 7 Mai 1927 zum Fest der Heimatfreunde uraufgefuhrt Als dieses Heimatspiel 1928 gedruckt wurde fasste Regelmann in der Einleitung alle Elemente der bereits wohl schon langer etablierten Kortebusch Legende zusammen Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts rief der letzte Kuhhirte der Stadt das Vieh der Burger zu sammen Dieser letzte Kuhhirte hiess Fritz Kortebusch Er war sowohl durch die Schlagfertigkeit seiner Rede als auch durch seine Treue und seinen Pflichteifer in der gesamten Burgerschaft beliebt Mit dem Tode dieses Originals starb die Kuhhirtenzunft in Bochum aus Zum Gedachtnis an diese Zeit errichtete man im Jahre 1908 auf dem Alten Markt das Kuhhirten Denkmal das den Alten Kortebusch darstellt 8 Gunther Hofken schrieb dies ebenfalls in Artikeln fur die Bochumer Heimatbucher In zwei Artikeln 1930 und 1954 ging er auf die Bochumer Voede ein Auch dort wird auf Kortebusch als letzten Hirten im Jahre 1870 verwiesen 9 10 So war die Legende fest geschrieben und schon bei der Spendensammlung fur das zweite Denkmal wurde nur noch von Fritz Kortebusch als dem letzten Kuhhirten gesprochen Durch diese ortliche Legende hat Kortebusch einen Ruhm errungen der fur einen einfachen Hirten ungewohnlich ist Literatur BearbeitenJurgen Boebers Sussmann Fritz Kortebusch der letzte Kuhhirte In Do kass di drop verloten Geschichten und Donekes aus Bochum Bochum Wartberg Verlag 2006 ISBN 3 8313 1703 8Hansi Hungerige Heiko Hungerige Der Bochumer Kuhhirte Kortebusch Dichtung und Wahrheit In Kortum Gesellschaft Bochum Hrsg Bochumer Zeitpunkte Nr 40 Bochum 2019 S 16 38 kortumgesellschaft de PDF Eintrag zu Diederich Henrich Kortebusch in der Roland Datenbank Genealogisch Heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e V online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuhhirtendenkmal in Bochum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veralteter Wissensstand Stadt Bochum Historische Portrats Fritz KortebuschEinzelnachweise Bearbeiten Ev luth und reform Kirchenbucher des Kirchenkreis Bochum Regiments Kirchenbuch des altpreussischen Infanterie Regiments No 9 Kath Kirche Bochum Kirchenbuchduplikat 1815 1874 Taufen Heiraten Tote Ev luth und reform Kirchenbucher des Kirchenkreis Bochum Bd 4 Taufen 1796 S 211 Nr 7 Gunther Hofken Zur Geschichte der Bochumer Vode in Kleff Bernhard Hg Bochum Ein Heimatbuch Bochum 1930 Bd 3 S 10 Romisch katholische Kirchenbucher zu Bochum Tote 1866 Nr 179 Hansi Hungerige Heiko Hungerige Der Bochumer Kuhhirte Kortebusch Dichtung und Wahrheit In Kortum Gesellschaft Bochum Hrsg Bochumer Zeitpunkte Nr 40 Bochum 2019 online Carl Regelmann Kortebusch der letzte Kuhhirt von Bochum Ein Heimatspiel Bochum 1928 Gunter Hofken 3 Bochumer Heimatbuch 1930 Zur Geschichte der Bochumer Vode online Gunter Hofken 6 Bochumer Heimatbuch 1954 Zur Geschichte der Bochumer Vode online Normdaten Person GND 1187167517 lobid OGND AKS VIAF 3345155953599542630008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kortebusch FritzALTERNATIVNAMEN Kortebusch Diederich HenrichKURZBESCHREIBUNG stadtischer Kuhhirte in BochumGEBURTSDATUM 12 April 1796GEBURTSORT Brenschede Amt BochumSTERBEDATUM 29 Marz 1866STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Kortebusch amp oldid 238174760