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Friedrich Ludwig Rampold 20 April 1800 in Ingelfingen 28 Juli 1852 in Esslingen war ein deutscher Mediziner und Arzt am Krankenhaus in Esslingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kuriosum 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Rampold war der Sohn des Ingelfinger Hofapothekers Johann Jakob Rampold 1762 1849 und dessen Ehefrau Christina Catharina geborene Weissmuller 1777 1831 Nach der Lehre bei seinem Vater arbeitete er mehrere Jahre als Apothekergehilfe im Ausland und kam 1827 in die vaterlichen Apotheke zuruck In Wurzburg begann er 1829 ein Medizinstudium das er 1832 mit seiner Promotion als Arzt abschloss Noch im selben Jahr wurde er Amtsphysikus und Hospitalarzt des burgerlichen Krankenhauses in Esslingen Spater unterhielt er parallel auch eine Privatpraxis in der Stadt 1 Rampold war Mitglied des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 2 des Wurttembergischen Arztlichen Vereins und des Vereins grossherzoglich badischer Medicinalbeamter fur Beforderung der Staatsarzneikunde Am 30 November 1840 wurde er mit dem akademischen Beinamen Tabernaemontanus II 3 unter der Matrikel Nr 1483 als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen Friedrich Rampold wurde am 28 Juli 1852 in seiner im zweiten Stock gelegenen Wohnung auf der Inneren Brucke Nr 22 gegenuber der Nikolauskapelle in Esslingen ermordet 4 Die Gewalttat an dem unverheirateten und alleine lebenden Arzt erregte uberregionales Aufsehen Verdachtigungen und Denunziationen waren die Folge Tatsachlich konnte der Tater nie ermittelt werden Im September 1868 erreichte ein angeblich von dem Pfarrer Wilhelm William Rieb aus Germantown an den wenige Monate zuvor verstorbenen Stadtpfarrer Gottlob Friedrich Schumann adressierter Brief Esslingen Ein Schlosser namens Endriss habe Rieb auf dem Sterbebett gestanden Rampold ermordet zu haben Die Nachricht wurde von vielen Zeitungen verbreitet und teilweise auch kommentiert Doch auch in diesem Fall erwiesen sich die Informationen als widerspruchlich 5 Der personlich mit Rampold bekannte Oberamtsarzt Paul Kapff 1810 1891 mutmasste spater uber dessen Verfolgungswahn und dass der Tat wahrscheinlich ein Streit vorausging der in korperlicher Bedrohung und Gegenwehr eskalierte 6 An der Seite des Fabrikanten Carl Weiss hatte Rampold zu Lebzeiten an den Vorbereitungen zu einer Stiftung gearbeitet die in Esslingen den Bau eines Arbeiter und Dienstbotenkrankenhauses befordern sollte Die Rampoldsche Stiftung wurde ein Jahr nach seinem Tod durch seine Schwestern Karoline Magenau 1814 1898 und Emilie Braun 1819 1885 7 realisiert Das neue Krankenhaus wurde im Juli 1862 eingeweiht 8 Kuriosum Bearbeiten Mehrfach uberliefert ist dass im Haus der vaterlichen Apotheke in Ingelfingen von Herbst 1803 bis zum Fruhjahr 1804 die sogenannte Dunkelgrafin mit ihrem Begleiter logierte Fur die im Lauf der Zeit aufgekommenen Spekulationen dass diese Tatsache den damals dreijahrigen Friedrich lebenslang gepragt habe ja sogar seine Ermordung damit zu tun gehabt haben konnte konnte bis heute kein serioser Nachweis erbracht werden Schriften Auswahl BearbeitenUeber die Ruhrepidemie in Esslingen im Spatsommer und Herbst 1834 In Medicinische Annalen 1 Band 2 Heft Heidelberg 1835 S 169 216 Digitalisat Die orientalische Brechruhr in Munchen und an anderen Orten Cotta Stuttgart und Tubingen 1838 Digitalisat Anmerkung Eine zweite so aber nicht gekennzeichnete Auflage und moglicherweise von Rampold bearbeitet erschien 1852 ebenfalls bei Cotta Rezension Ueber die Bader Wurttembergs in der Saison 1838 In Jahrbucher fur Deutschlands Heilquellen und Seebader 4 Jahrgang 2 Abteilung Berlin 1839 S 1 44 Digitalisat Ueber die zur Vornahme der Leichenoffnungen gesetzlich erlaubte Zeit In Medicinisches Correspondenz Blatt des Wurtembergischen Arztlichen Vereins Nr 34 9 November 1840 S 268 271 Digitalisat Ueber die gesetzliche Behandlung und Beurtheilung des Selbstmords In Medicinisches Correspondenz Blatt des Wurtembergischen Arztlichen Vereins Nr 9 19 Marz 1845 S 65 71 Digitalisat Ueber die Mittel dem ublen Einflusse mancher Gewerbe auf die Gesundheit der sie Ausubenden vorzubauen In Annalen der Staats Arzneikunde 11 Jahrgang 1 Heft Freiburg 1846 S 683 716 Digitalisat Einiges uber den See der einst das Neckarthal bei Canstatt bedeckte und uber das Verhalten der Canstatter Mineralquellen zu einander In Jahreshefte des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 2 1847 S 188 195 Digitalisat Kann habituelle Trunksucht durch kranke korperliche Disposition namentlich durch latente organische Herzkrankheit hervorgerufen werden In Vereinte deutsche Zeitschrift fur die Staats Arzneikunde Neue Folge 2 Band 1 Heft Freiburg 1847 S 789 820 Digitalisat Mehrere Aufsatze mit Titel und Seitenangaben sind abrufbar in Medicinisches Correspondenz Blatt des Wurtembergischen Arztlichen Vereins 17 Band Stuttgart 1847 Digitalisat Ueber das Unhorbarwerden des Herzschlags als Zeichen des Todes In Medicinisches Correspondenz Blatt des Wurtembergischen Arztlichen Vereins 21 Band Nr 45 30 Dezember 1851 S 353 356 Digitalisat Literatur BearbeitenEgid Fleck Aus der Geschichte der Apotheke zu Ingelfingen In Beitrage zur wurttembergischen Apothekengeschichte 4 2 1958 S 33 38 Dr Kapff Paul Kapff Dr Rampold ein Opfer des Verfolgungswahns In Vierteljahrsschrift fur gerichtliche Medizin und offentliches Sanitatswesen Berlin 1887 S 305 310 Digitalisat Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der kaiserlichen Leopoldino Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 286 DigitalisatWeblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Friedrich Rampold bei der Deutschen Akademie der Naturforscher LeopoldinaAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Seine Privatpraxis erwahnt Rampold in seinem Aufsatz Der Krankheitsgenius der letzt verflossenen Zeit In Medicinisches Correspondenz Blatt des Wurtembergischen Arztlichen Vereins 13 Band 12 Januar 1843 S 4 Digitalisat Verzeichnis der bis zum 2 Mai 1845 beigetretenen Mitglieder des Vereins In Jahreshefte des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 1 1845 S 168 Digitalisat Die Wahl seines akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den deutschen Arzt und Apotheker Jacobus Tabernaemontanus Berichte und Steckbriefe in der Schwabischen Kronik vom 30 31 Juli 1852 Digitalisat Anmerkung Die Tat war Anlass fur den Antrag des Esslinger Abgeordneten Philipp Nagel auf baldige Beratung des Gesetzesentwurfs uber Wiedereinfuhrung der Todesstrafe In Verhandlungen der Wurttembergischen Kammer der Abgeordneten 153 Sitzung Stuttgart Donnerstag den 29 Juli 1852 S 3424 Digitalisat Folgende der konservativen Ulmer Zeitung Deutsche Kronik entnommene Korrespondenz zur Tat aus der Augsburger Postzeitung vom 30 Juli 1852 auch in Der Bote vom Remsthal 31 Juli wurde offenbar von Nagel selbst verfasst Vgl etwa die Polemik gegen die Aufhebung der Todesstrafe Digitalisat Neues Fremden Blatt Nr 256 vom 17 September 1868 Digitalisat Vgl Dr Kapff 1887 S 309 Eine directe Anfrage an Ort und Stelle erwies die Grundlosigkeit dieser Nachricht Dr Kapff Dr Rampold ein Opfer des Verfolgungswahns In Vierteljahrsschrift fur gerichtliche Medizin und offentliches Sanitatswesen Berlin 1887 S 305 310 Zur Erinnerung an Emilie Braun geb Rampold Winnenden 1885 Digitalisat der WLB Stuttgart Gudrun Silberzahn Jandt Das Esslinger Dienstbotenkrankenhaus In Esslinger Studien 41 2002 S 97 111 hier S 99f Vgl Chronik Klinikum Esslingen 1862 1912 Esslingen 2012 Digitalisat Normdaten Person GND 116327723 lobid OGND AKS VIAF 62297485 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rampold FriedrichALTERNATIVNAMEN Rampold Friedrich Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 20 April 1800GEBURTSORT IngelfingenSTERBEDATUM 28 Juli 1852STERBEORT Esslingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich 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