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Friedrich Miller 23 Juli 1832 in Pirmasens 12 Juni 1892 in Frankfurt am Main war ein deutscher Maschinenfabrikant Grabstatte Familie Friedrich Miller und Luthi Hauptfriedhof Frankfurt Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Leben 3 Unternehmensexpansion 4 Spuren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGenealogie BearbeitenSein Vater war Johann Michael Miller 1794 N N Steuerbote in Pirmasens dessen Eltern waren Johann Michael Miller N N 1826 und Margarethe Bieber N N 1813 Seine fruh verstorbene Mutter Maria Magdalene 1811 1839 war die Tochter des Lottoeinnehmers Johann Hirsch 1773 N N zu Grunstadt und der Barbara Braun 1784 N N Friedrich Miller wuchs in nachnapoleonischer Zeit im beginnenden Industriezeitalter unter der Obhut seiner Stiefmutter auf die sein Vater Johann Michael Miller 1840 in 2 Ehe heiratete Seine Stiefmutter war Regina Weissert 1810 N N selbst Tochter des Revierforsters Johann Adam Weissert 1775 N N und der Katharina Elisabeth Goller 1790 N N Friedrich Miller heiratete die 12 Jahre jungere Rosa Muller 1844 N N Ihre gemeinsame Tochter Rose Miller 1863 1918 war mit dem Schweizer Kunstler Glasmaler und Architekten Johann Albert Luthi 1858 1903 verheiratet Leben Bearbeiten nbsp Miller amp Andreae nbsp Weber amp Miller am Bockenheimer BahnhofFriedrich Millers Geburtsort Pirmasens gehorte von 1793 bis 1815 zu Frankreich Nach Napoleons Niederlage kam die Stadt mit der ubrigen Pfalz zu Bayern Friedrich Miller taucht als 30 Jahriger in dem unmittelbar vor der freien Reichsstadt Frankfurt am Main liegenden kurhessischen Dorf Bockenheim als Ingenieur auf und grundete hier mit dem Kaufmann Ludwig Weber eine Eisengiesserei und Schlosserei Die Firma Weber amp Miller beschaftigte zunachst 20 Arbeiter und stellte Eisengusswaren fur den Haushalt wie Bettgestelle Gartenmobel Wendeltreppen etc her Auch durch die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen durch die erfolgreiche Annexion Kurhessens und der Stadt Frankfurt 1866 durch das Konigreich Preussen entwickelte sich das Unternehmen Weber amp Miller sehr gut und zahlte schon nach wenigen Jahren 130 Mitarbeiter Durch Millers fortdauernde Verbindungen zu seiner Geburtstagsstadt Pirmasens partizipierte er an deren besonderen wirtschaftlichen Entwicklungen speziell in der Schuhfertigung So grundete 1838 Peter Kaiser in Pirmasens die alteste Schuhfabrik Deutschlands Die Stadt entwickelte sich immer mehr zum Zentrum der deutschen Schuhindustrie Daher nahm auch Friedrich Miller mit seiner Firma Weber amp Miller 1870 die Herstellung von Saulennahmaschinen fur Schuhmacher auf Da in Bockenheim damals mehreren Betrieben Nahmaschinen bauten war Weber amp Miller anfangs zunachst als Eisengiesser fur ihre Gestelle tatig Sicher kannte Friedrich Miller aus Pirmasens bereits die Entwicklung der Nahmaschinen fur die handwerksmassige Schuhmacherei Zweifellos kannte er auch die Pionierarbeit amerikanischer Erfinder auf dem Gebiet der Schuhmaschinen 1874 stellte Weber amp Miller die ersten Sohlendurchnahmaschinen nach dem System McKay her und begann auch mit dem Bau von Gerbereimaschinen Auf beide Gebiete war das Unternehmen seitdem spezialisiert und brachte Jahr fur Jahr neue Entwicklungen heraus Schon 1875 wurde eine Exzenterpresse mit Stanzmessern zum Ausstanzen von Ledersohlen gebaut Bis 1880 wurde die Gerberei durch eine ganze Serie von Maschinen weitgehend mechanisiert Gleichzeitig wurde unablassig an der Verbesserung der Schuhmaschinen gearbeitet Die Holznagelmaschine Velocitas 397 und die Sohlenglattmaschine Acme beide 1883 stellten bedeutende Erfolge auf diesem Wege dar 1885 folgte die Sohlendurchnahmaschine Eclipse Mit der 1885 vorgestellten Durchnahmaschine Allianz fur Steppstich gelang eine bahnbrechende Entwicklung die jahrzehntelang den Markt beherrschte Sie vervollstandigte das Firmenangebot zur Ausrustung einer mechanisierten Schuhfabrik An den erst 1877 eingefuhrten Reichspatenten scheint das Unternehmen wegen fehlender Konkurrenz nicht interessiert gewesen zu sein Unternehmensexpansion Bearbeiten nbsp Deutsch Amerikanische Maschinen Gesellschaft 1900Nach dem Tode des Mitgrunders Ludwig Weber musste Friedrich Miller die Kapitalbasis des expandierenden Unternehmens vergrossern Friedrich Miller nahm den jungen Alhard Ludwig Ferdinand Andreae 1861 1916 als Teilhaber auf Er war ein Sohn des sehr vermogenden Frankfurter Bankiers Achilles Andreae 1820 88 einflussreicher Frankfurter Burger und Abkommling einer bekannten Frankfurter Hugenottenfamilie Diese Familie zahlte zur absoluten Oberschicht der damaligen Frankfurter Gesellschaft s a Johannes Andreae Kaufmann Die Familie Andreae bewog Friedrich Miller die neu entstandene Firma Miller amp Andreae 1889 in eine AG umzuwandeln Zugleich startete die Expansion der AG mit der Ubernahme der Schuhmaschinenfabrik C S Larrabee amp Co was zu einer betrachtlichen Erweiterung des Fabrikationsprogramms fuhrte Eine erneute Betriebserweiterung erfolgte 1890 durch die Eingliederung der Maschinenfabrik Gros amp Co in Oberursel Taunus Nunmehr erwarb die Firma auch mehrere Patente 1891 brachte sie fur die Lederindustrie eine Bandmesserspaltmaschine heraus die unter dem Namen Dividora Weltruhm erlangte und noch nach funf Jahrzehnten in vielen Produktionsstatten unentbehrlich war 1892 baute man die ersten Ledermessmaschinen Inwieweit Friedrich Miller an den zahlreichen in seiner Firma entwickelten Konstruktionen selbst beteiligt war ist nicht mehr feststellbar Bis zu seinem Tode 1892 war er Gesamtleiter des aus kleinen Anfangen zum Grossbetrieb aufgestiegenen Unternehmens das seinen Namen zunachst in Deutsch Amerikanische Maschinengesellschaft AG und 1900 in Maschinenfabrik Moenus AG anderte Diese entwickelte sich nach seinem Tod zu einem bedeutenden Unternehmen des Spezialmaschinenbaues das schliesslich als Holdinggesellschaft eine Gruppe verwandter Betriebe vereinte Nach Unterlagen des Instituts fur Stadtgeschichte ISG der Stadt Frankfurt lag das Firmengelande zunachst in der Kurfurstenstrasse 60 in Bockenheim gegenuber dem heutigen Westbahnhof Spater erfolgt der Umzug bzw die Erweiterung in der Voltastrasse Diese ehemaligen Firmengrundstucke sind heute vollstandig uberbaut Eine Wohnanlage fur Arbeiter der Moenus AG die sog Arbeitersiedlung in der Voltastrasse die den Zweiten Weltkrieg uberstanden hatte wurde 2008 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Die Moenus AG uberstand beide Weltkriege wurde aber im Jahr 2000 liquidiert Namenstrager war im Anschluss und bis 2007 eine Moenus Textilmaschinen GmbH in Gera die dann von der Interspare GmbH ubernommen wurde Spuren BearbeitenDie Spuren der Maschinenfabrik des Friedrich Miller sowie der nachmaligen Maschinenfabrik Moenus AG sind vollstandig getilgt Die Grabstatte der Familie Friedrich Miller hat sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof erhalten Friedrich Miller widmete seine ganze Kraft dem Unternehmen privat hinterliess er kaum Spuren Er war verheiratet mit Rosa Muller 1844 N N aus Hanau 1863 wurde seine Tochter Rose geboren 1872 gehorte er zu den Grundern einer Bau und Sparvereins AG und trat in deren Vorstand ein Kurz vor seinem Tod am 12 Juni 1892 in der bis 1895 noch nicht eingemeindeten selbstandigen Stadt Bockenheim dem nachherigen Stadtteil von Frankfurt am Main bezog er in einem neuerschlossenen Wohngebiet Frankfurt Bockenheim eine Villa in der auch seine Tochter Rose Miller 1863 1918 und sein Schwiegersohn der Schweizer Glasmaler Johann Albert Luthi 1858 1903 wohnten bzw Luthi sein Buro unterhielt Der Firmenname lebt allerdings in der Vereinigung Frankfurter Briefmarkensammler Moenus 1911 e V weiter Nach ihren Angaben geht die Vereinsgrundung massgeblich auf Beschaftigte der Maschinenfabrik Moenus zuruck 1 Literatur BearbeitenG Gall E A Haberstroh 1863 1963 100 Jahre Maschinenfabrik Moenus AG Neustadt Weinstrasse 1963 Denkschrift zum 75jahrigen Bestehen der Firma Maschinenfabrik Moenus A G zu Frankfurt am Main Maschinenfabrik Moenus A G 1938 Selbstverlag 54 Seiten Maschinenfabrik Moenus AG Frankfurt am Main Gegrundet im Jahre 1863 Katalog Ausgabe A D VIII Schuhmaschinen Vollstandige Einrichtungen fur Schuhfabriken Geschlossene Satze fur die einzelnen Fabrikationsabteilungen Einzelne Maschinen nach dem neuesten Stand der Technik Frankfurt a M o J um 1932 Maschinenfabrik MOENUS AG Frankfurt Main Katalog Abt III der Abteilung Schuh Maschinen Maschinen und Einrichtungen fur Schuh und Schaftefabriken Gerbereien Lederfabriken etc Frankfurt am Main Selbstverlag 1904 256 Seiten ISG Institut fur Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main Magistratsakten und unterlagen uber die Maschinenfabrik Moenus gegrundet 1863 Kurfurstenstrasse 60 spater Voltastrasse 69 Ansicht des Fabrikgelandes Unterlagen uber Werkswohnungen Werkfortbildungsschule der Moenus AG etc Franz Lerner Miller Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 520 f Digitalisat Weblinks BearbeitenDie Nonvaleur Aktie der Maschinenfabrik Moenus ehemalige Aktie der Maschinenfabrik Moenus AG mit HistorieEinzelnachweise Bearbeiten Vereinigung Frankfurter Briefmarkensammler Moenus 1911 e V MOENUS Historie Maschinenfabrik MOENUS A G Der Namensgeber vom Verein MOENUS seit seiner Firmengrundung im Spiegel der Zeit in Bernemer Blattche Vereinmitteilungen Mai 2014 S 1 und S 3 Abruf am 2 Juli 2020Normdaten Person GND 140121595 lobid OGND AKS VIAF 103423717 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Miller FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 23 Juli 1832GEBURTSORT PirmasensSTERBEDATUM 12 Juni 1892STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Miller amp oldid 232684024