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Friedrich Fritz Karl Wilhelm Graef 14 Juli 1860 in Schlotheim 24 Juli 1936 in Karkeln war ein deutscher Gymnasiallehrer und Stadtarchivar Friedrich Fritz GraefGrabstein fur Fritz Graef auf dem Muhlenfriedhof in Flensburg Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken als Padagoge in Flensburg 3 Wirken als Archivar 4 Familie 5 Ehrungen 6 Veroffentlichungen Auswahl 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenFriedrich Graef war ein Sohn des Arztes Karl Ernst Albert Graef 2 Mai 1833 in Rudolstadt 12 Oktober 1922 in Frankenhausen und dessen Ehefrau Ottilie Caroline Wilhelmine Seyfahrt 6 Oktober 1836 in Hohenbergen 25 November 1903 in Frankenhausen Nach einem Besuch des Gymnasiums Sondershausen von 1874 bis 1877 wechselte er 1878 an das Vitzthum Gymnasium Dresden das er 1880 mit dem Abitur verliess Da er als untauglich galt musste er keinen Militardienst leisten 1880 81 besuchte er die Universitat Jena wo er Medizin und Naturwissenschaften studierte Anschliessend wechselte er an die Universitat Munchen und studierte dort Geschichte Ausserdem besuchte er Vorlesungen zur Kunstgeschichte bei Adolf Furtwangler 1 Graef setzte sein Studium in Berlin fort und gehorte zum engeren Kreis der Studierenden um Wilhelm Dilthey Spater sagte er dass Dilthey sein wichtigster Lehrer gewesen sei Ausserdem horte er bei Dietrich Schafer und Klassische Philologie bei Ulrich von Wilamowitz Mollendorf Im Februar 1887 legte er die Staatsprufung fur das Hohere Lehramt ab Ebenfalls 1887 promovierte er bei Dietrich Schafer uber Die Grundung von Alessandria in Oberitalien 2 Seit 1885 unterrichtete Graef auf Empfehlung von Dilthey als Hauslehrer auf einem Gut in Klein Ols Hier wohnte der Philosoph Paul Graf Yorck von Wartenburg Da nur wenig freie Lehrstellen vorhanden waren zog Graef nach der Promotion fur ein Jahr nach Stuttgart zu einer Familie die mit von Yorck verwandt war Dort lernte er die Kunstler Leopold Graf von Kalckreuth Alexander Eckener Adolf Donndorf und weitere Kunstschaffende kennen Wahrend dieser Zeit entstand eine lebenslange Freundschaft mit Hans Peter Feddersen 2 Ende Oktober 1888 begann Graef sein Referendariat an seiner fruheren Schule in Dresden Er absolvierte eine Ausbildung in Deutsch Geschichte Erdkunde Franzosisch Latein und Turnen Danach arbeitete er an einer Oberrealschule in Bonn als wissenschaftlicher Hilfslehrer Graef gehorte dem Akademischen Turnbund an und besuchte vom Unterricht freigestellt einen halbjahrigen Kurs fur Turnlehrer in Berlin Da er keinen Gefallen an der Arbeit in Bochum fand ubernahm er 1893 eine Lehrstelle an einer Realschule in Flensburg an der bereits sein jungerer Bruder eine Lehrstelle hatte 2 Wirken als Padagoge in Flensburg BearbeitenGraef wechselte die Stelle sicherlich aufgrund der Verbundenheit seiner Familie mit Schleswig Holstein So hatten zwei Bruder seines Vaters bei der Schleswig Holsteinischen Erhebung gekampft Er selbst wollte im Grenzgebiet Deutschlands und Danemarks uber die reine Lehrtatigkeit hinaus wirken 2 Graef blieb bis zu seiner Pensionierung 1925 Lehrer an der Flensburger Realschule Er lehrte zumeist Deutsch Geschichte und Turnen Er galt als sehr engagierte Lehrkraft mit aussergewohnlich umfangreichen Kenntnissen Als Padagoge verstand er seinen Schulern glaubhaft die Werte des deutschen Idealismus nahezubringen aus dessen Tradition er kam Dem Beispiel seines Lehrers Dilthey folgend liess er ein Haus im Jugendstil bauen in dem sich aktive und ehemalige Schuler trafen 3 Graef entwickelte sich schnell zu einer zentralen Person des kulturellen Lebens in Flensburg In der Stadt organisierte er 1905 die erste Schillerfeier Er leitete den Deutschen Sprachverein und den Verein der Geschichtslehrer Er initiierte die Schleswig Holsteinische Universitatsgesellschaft mit die 1918 entstand Von 1921 bis 1933 leitete er die Ortsgruppe Flensburg der Gesellschaft Kurz nach seinem Umzug nach Flensburg trat er in den dortigen Mannerturnverein ein und ubernahm von 1895 bis 1912 dessen Vorsitz 4 Wo moglich lehrte Graef im Geschichtsunterricht uber die Historie Schleswig Holsteins Normalerweise stand seinerzeit im Unterricht die Geschichte Brandenburgs und Preussens im Mittelpunkt 1927 veroffentlichte er zwei Quellhefte zur Geschichte Schleswig Holsteins die fur den Unterricht genutzt werden konnten 4 Wirken als Archivar BearbeitenIm Jahr der Pensionierung ubernahm Graef im Auftrag der Stadt die Pflege des Stadtarchivs dessen Bestande sich bis dahin im Schulamt befanden Graef ermoglichte der Allgemeinheit Zugang zum sogenannten Alten Archiv das bis 1864 zuruckreichte zu archivierten Handschriften und den sogenannten Flensburgensien bis 1864 Daruber hinaus legte er erstmals Findbucher und Findbehelfer an und wertete Archivalien fur Arbeiten zur Geschichte der Stadt aus Gemeinsam mit Fritz Fuglsang dem Direktor des Museums fur Kunstgewerbe grundete er 1928 die Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte und schrieb deren ersten Beitrag uber die Geschichte des Stadtarchivs 4 Graef erarbeitete binnen Kurze die historischen Bestanden des Archives und geschichtliche Sammlungen das Flensburger Stadtarchivs Gemeinsam mit dem neu gegrundeten Verein fur die Geschichte der Stadt Flensburg vermittelte er so den Burgern zunehmend Kenntnisse uber die Historie der Stadt Die Institutionen fanden auch uberregionale Anerkennung Gemeinsam mit dem Kieler Stadtarchiv pflegte er ausserdem ehrenamtlich das Archiv in Angeln 4 Wahrend der Zeit als Archivar schrieb Graef mehrere Aufsatze zur Grenzpolitik und Geschichte 1926 veroffentlichte er die Geschichte der Heiligen Geistkirche und der danischen Gemeinde in Flensburg Sein letztes Werk uber Juden in Flensburg erschien nach seinem Tod 1941 Diese Arbeit unterschied sich deutlich positiv von anderen Arbeiten zu diesem Themengebiet die seinerzeit erschienen Deutsche und danische Fachleute beurteilten die Werke als qualitativ anerkennenswert 4 Graef der 1905 zum Professoren ernannt worden war starb uberraschend wahrend einer Wanderung in Ostpreussen 4 Er wurde auf dem Muhlenfriedhof in Flensburg beigesetzt Familie BearbeitenGraef heiratete am 28 Dezember 1904 in Osnabruck Elisabeth Adelheid Anastasia Rump 21 Marz 1855 in Furstenau 22 April 1981 in Flensburg Ihr Vater August Rump 1841 1920 arbeitete in Osnabruck als Apotheker und war verheiratet mit Marie Wilhelmine geborene Seippel 1851 1916 die aus Schnathorst stammte Das Ehepaar Graef hatte zwei Tochter und zwei Sohne 5 Ehrungen Bearbeiten1975 wurde der Fritz Graef Weg in Flensburg nach ihm benannt 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDuppel In Die Heimat Bd 24 1914 Heft 4 April 1914 S 90 100 Digitalisat Alsen In Die Heimat Bd 24 1914 Heft 7 Juli 1914 S 173 179 Digitalisat Literatur BearbeitenOtto Schutt Fritz Graef In Zeitschrift der Gesellschaft fur schleswig holsteinische Geschichte Bd 65 1937 S XII XV Digitalisat Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 139 142 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 139 140 a b c d Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 140 Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 140 141 a b c d e f Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 141 Hans Friedrich Schutt Graef Friedrich Fritz in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 139 Dieter Pust Flensburger Strassennamen Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte Flensburg 2005 ISBN 3 925856 50 1 Artikel Am Margarethenhof S 66 Normdaten Person GND 116808691 lobid OGND AKS VIAF 72154909 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graef FriedrichALTERNATIVNAMEN Graef Friedrich Karl Wilhelm vollstandiger Name Graef FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Gymnasiallehrer und StadtarchivarGEBURTSDATUM 14 Juli 1860GEBURTSORT SchlotheimSTERBEDATUM 24 Juli 1936STERBEORT Karkeln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Graef amp oldid 233272257