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Die Erzahlung Friedhofsgefluster von Wanda Schmid handelt von einem Madchen das als Kind ein gestortes Verhaltnis zu Leben und Tod entwickelt und erst als junge Frau die Dinge zu verstehen beginnt welche ihre sonderbare Kindheit und das schwierige Verhaltnis zur Familie gepragt haben Das Buch wurde im Jahr 2000 vom eFeF Verlag in Bern veroffentlicht und umfasst 96 Seiten Die Erzahlung erhielt noch im selben Jahr den Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Stil 3 Rezeption 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenVanessa von Gelblinden wachst in einer seltsam zerrutteten Familie auf Ihr Vater ist wenn dann nur am Wochenende da Vanessa verbringt die meiste Zeit zuruckgezogen in ihrem Zimmer und die Grossmutter hat alle Hande voll damit zu tun das Bild der Familie in einem guten Licht zu halten Die einzigen Bezugspersonen Vanessas sind die Haushalterin Hannah ihr Grossvater sowie spater Onkel Albert der ihr viel von seinen Landerreisen erzahlt Letztere sterben jedoch noch wahrend Vanessas jungen Jahren Mit der Zeit beginnt Vanessa ein gestortes Verhaltnis zu Leben und Tod zu entwickeln Eines Abends erwurgt sie gar ihren kleinen Bruder Felix ohne zu diesem Zeitpunkt wirklich zu begreifen was sie da tut In der Schule findet sie schliesslich im Vikarssohn Herbert einen neuen Freund mit dem sie ihre Fantasien ausleben kann Sie stiehlt sich in Beerdigungszeremonien erfreut sich am Zusehen bei der Arbeit des Schlachters stiehlt mit Herberts Hilfe Knochen aus dem Beinhauschen und veranstaltet zum Ende hin einen blutigen Hahnenkampf Als die Grossmutter stirbt wollen die Eltern Vanessa nicht mehr im Haus haben und schicken sie in ein von Benediktinerinnen gefuhrtes Madcheninternat Wahrend sie sich zwar nur langsam an Ordnung und Disziplin gewohnt wachst sie dennoch langsam zur jungen Frau heran Spater wird sie vom Vater in einer Pflegefamilie platziert wo sie die Matura an einer Volksschule besteht Vanessa beginnt zu studieren und geht eine Beziehung mit einem suspekten Macho Typen ein Als sie von ihm schwanger wird bricht sie mit ihm tragt das Kind aus und schenkt das namenlose Kind der Mutter zur Adoption die es auf den Namen ihres ermordeten Sohnes Felix tauft Vanessa beendet ihr Studium und geht danach auf Reisen um die ganzen Lander zu sehen von denen Onkel Albert ihr fruher erzahlt hatte Erst 14 Jahre nach Felix Geburt kehrt sie zur Beerdigung ihres verstorbenen Vaters nach Hause zuruck Dort erfahrt sie von Ada und Hannah dass ihre Mutter einst einen Bruder namens Felix hatte dessen Tod sie niemals uberwunden hat Vanessa spricht jedoch nie mit Felix daruber dass sie in Wirklichkeit seine Mutter ist Als Vanessa erneut auf Reisen geht nimmt sie Felix als Begleiter mit Felix entwickelt Zuneigung fur Vanessa und als sie wieder zuruck sind ertappt Vanessa Felix dabei wie er sie im Schlaf betatscht Kurze Zeit spater begeht er Suizid Als Vanessa ihrer Mutter davon berichtet begreift die Mutter dass sie ihren Sohn Felix endgultig loslassen muss und auf keine Weise zuruckerhalten kann Die beiden sohnen sich aus Stil BearbeitenDie direkte Rede wird nie durch Anfuhrungszeichen eingeleitet sondern direkt in den erzahlerischen Text eingebunden Der gesamte Text ist in sehr kurzen pragnanten Satzen verfasst die in ihrer Art oftmals an kurz notierte Gedankengange in einem Tagebuch erinnern So bekommt man die Geschichte insbesondere im ersten Teil vorwiegend aus dem Blickwinkel Vanessas erzahlt und erhalt somit Einblick in ihre Gedankenwelt Erst mit der zunehmenden geistigen Genesung Vanessas wechselt auch der anfanglich sehr auf Vanessas Sicht der Dinge fixierte Blickwinkel nach aussen Ebenfalls auffallig ist dass die Namen der verschiedenen Verwandten nur sehr zogerlich bekannt gegeben werden und auch Vanessa wahrend der Beschreibung ihrer Kindheit fast ausschliesslich als Das Kind bezeichnet und erst spater ofter beim Namen genannt wird Damit wird die Distanzierung unterstrichen welche Vanessa in der Familie widerfahrt Nur Onkel Albert zu welchem sie sofort eine sehr offene und andauernde Beziehung entwickelt wird unmittelbar mit seinem Namen eingefuhrt Rezeption BearbeitenSchweizerische Schillerstiftung Wanda Schmid beweist in ihrem Prosaerstling ein meisterhaftes Gespur fur erzahlerische Okonomie indem sie bis an die ausserte Grenze dessen geht was noch gesagt werden muss um Personen Emotionen und Ereignisse plastisch und nachfuhlbar zu machen 2 Die Wochenzeitung Das pochende poetische Potenzial der groteske Humor die immer wieder in der Erzahlung aufblitzen wecken Erinnerungen an die sinnlich magischen Romane aus Sudamerika doch brauchte diese fulminante Grablegung eines Familientraumas leidenschaftlichere Erzahlkraft mutigere Hinwendung zum Detail zum Schmerz um uns wirklich zu verzaubern 3 Neue Zurcher Zeitung Beatrice Eichmann Leutenegger halt die abgehackte parataktische Sprache der Autorin fur angemessen solange die Kindheit der Protagonistin beschrieben wird Bedauerlich findet sie jedoch dass Schmid die Geschichte bis zum Erwachsenenalter der Protagonistin fortgefuhrt hat Denn dieser Teil der Erzahlung wurde ihrer Ansicht nach vergleichsweise oberflachliche abgehandelt und stunde damit in negativem Kontrast zu den dichten und detailreichen Kinderszenen 4 Literatur BearbeitenWanda Schmid Friedhofsgefluster eFeF 2000 ISBN 3 905561 35 2Einzelnachweise Bearbeiten Bibliographie Wanda Schmid Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot home datacomm ch Friedhofsgefluster beim eFeF Verlag Memento vom 6 September 2003 im Internet Archive 1 2 Vorlage Toter Link www woz ch Friedhofsgefluster Rezension in der WOZ 14 00 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2015 Suche in Webarchiven Rezensionsnotizen zu Friedhofsgefluster bei Perlentaucher NZZ vom 5 April 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhofsgefluster amp oldid 236958867