www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Josef Scheidl 18 Dezember 1890 in Wien 12 Juli 1971 ebenda war ein osterreichischer Autor der nach 1945 als einer der ersten Geschichtsrevisionisten und Holocaustleugner im deutschsprachigen Raum aktiv war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenScheidl studierte Geschichte Philosophie Geographie und Franzosisch sowie Rechts und Staatswissenschaften an den Universitaten Genf Paris London und Wien und promovierte in Philosophie Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft Als leitender Verwaltungsjurist stand er ab 1924 an der Spitze des Wiener Fortbildungsschulrates Als Privatgelehrter publizierte er historische und rechtswissenschaftliche Studien Er trat 1918 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei und am 16 April 1934 der NSDAP 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Scheidl in der Privatindustrie nahm aber wiederholt Lehrauftrage in Arbeitsrecht an der Universitat Wien wahr Am 22 Mai 1950 wurde er Mitglied der SPO und am 25 Mai 1950 des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker BSA 1960 trat er wieder aus dem BSA aus Im Jahr 1959 hatte Scheidl bereits im Schild Verlag eine Polemik gegen Israel veroffentlicht und sich mit antisemitischen Propagandisten vernetzt In der Bundesrepublik Deutschland wurde Scheidls Buch nach einem Ermittlungsverfahren wegen Staatsgefahrdung beschlagnahmt In den 1960er Jahren publizierte er im Selbstverlag die siebenbandige Geschichte der Verfemung Deutschlands mit geschichtsrevisionistischen Thesen Gestutzt auf fragwurdige Dokumente Mutmassungen und Spekulationen leugnete er die systematische Ermordung von Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft Das Buch Deutschland und die Juden wurde 1968 von der Staatsanwaltschaft Wien beschlagnahmt und eine Voruntersuchung wegen Verstosses gegen das Verbotsgesetz eingeleitet Ein Gerichtsgutachter charakterisierte Scheidl 1969 als von wahnahnlichen Ideen beherrscht und des Gebrauchs der Vernunft vollkommen beraubt 2 Scheidls Schriften wurden von Gesinnungsgenossen weiterhin publiziert darunter in der neonazistischen Zeitschrift Sieg und in der Neonaziszene wie der AAARGH Association des anciens amateurs de recits de guerre et d holocauste vielfach rezipiert Schriften BearbeitenAgyptisches Urkundenbuch Lebende Geschichte fur Schule und Haus Nr 13 Wien Konegen 1921 Wie die Germanen sesshaft wurden Lebende Geschichte fur Schule und Haus Nr 69 Wien Konegen 1922 Die wirtschaftlichen Folgen der Sesshaftwerdung Lebende Geschichte fur Schule und Haus Nr 71 Wien Konegen 1922 Das soziale und politische Leben der Germanen Lebende Geschichte fur Schule und Haus Nr 72 Wien Konegen 1922 Das Kriegsgefangenenrecht in seiner gegenwartigen Gestalt Wien Davis 1937 Deutschlands Kampf um seine Kolonien eine gemeinverstandl urkundl Darstellung Wien Deutscher Verl fur Jugend und Volk 1940 Ausg 1939 Die Kriegsgefangenschaft von den altesten Zeiten bis zur Gegenwart eine volkerrechtliche Monographie Berlin Ebering 1943 Reihe Geschichte der Verfemung Deutschlands Bd 1 Greuelpropaganda im Ersten Weltkrieg 166 S 1968 Bd 2 Lugenhetze im Zweiten Weltkrieg 200 S 1968 Bd 3 Die Konzentrationslager 284 S Bd 4 Die Millionenvergasungen 262 S Bd 5 Die Ausrottung der Juden 176 S Bd 6 Das Unrecht an Deutschland Wien Dr Scheidl Verlag 330 S 1968 Bd 7 Zur Holle mit allen Deutschen 368 S Russland muss erobert werden Und e kleine Auseinandersetzg mit d Kommunismus d Demokratie u d Diktatur Wien Postf 61 Dr Scheidl 1967 Israel Traum und Wirklichkeit Bd 1 Selbstmordversuch durch Nationalismus 2 Aufl Wien Scheidl ca 1967 Israel Traum und Wirklichkeit Bd 2 Die Losung des Palastina Problems 2 Aufl Wien Scheidl ca 1967 Deutschland der Staat Israel und die deutsche Wiedergutmachung Wien Scheidl 1967 Israel Traum und Wirklichkeit Bd 3 Die Kriegsverbrechen der Nationalzionisten 3 Aufl Wien Scheidl 1970 Israel Traum und Wirklichkeit Bd 4 Die Internationalisierung Jerusalems Werden die USA das Christentum verraten 3 Aufl Wien Scheidl Verl 1970 Literatur BearbeitenWolfgang Neugebauer Peter Schwarz Der Wille zum aufrechten Gang Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten Wien Czernin 2004 S 83 84 ISBN 3 7076 0196 X Online Ressource pdf Memento vom 18 Februar 2006 im Internet Archive Martin Finkenberger Scheidl Franz Josef In Wolfgang Benz Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Band 8 Nachtrage und Register De Gruyter Saur cop Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 037932 7 S 117 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Josef Scheidl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Neugebauer Peter Schwarz Der Wille zum aufrechten Gang Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten Czernin Wien 2005 S 83 Wolfgang Neugebauer Peter Schwarz Der Wille zum aufrechten Gang Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten Wien Czernin 2004 S 84 Normdaten Person GND 101884370 lobid OGND AKS LCCN n2002067579 VIAF 26425691 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheidl Franz JosefALTERNATIVNAMEN Scheidl FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer HolocaustleugnerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1890GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 12 Juli 1971STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Josef Scheidl amp oldid 220206331