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Unter einer Flugstromvergasung versteht man ein spezielles Verfahren zur Vergasung von Kohle Erdgas Erdol oder Biomasse Die Anlage selbst nennt man dementsprechend Flugstromvergaser Prinzip Bearbeiten nbsp Heinrich Koppers Pionier der FlugstromvergasungEs ist vom Prinzip her ein Hochtemperatur Gleichstromreaktor bis zu 2000 C der neben gasformigen und flussigen nur staubformige Ausgangsstoffe Edukte lt 90 µm Korngrosse verarbeiten kann Kohle Erdgas Erdolfraktionen Biomasse in Form einer Suspension Ein Vorteil des Verfahrens ist dass durch die sehr hohen Temperaturen die Bildung von Teer weitgehend unterdruckt und andere organische Schadstoffe zerstort werden Ein weiterer ist dass sie im Gegensatz zu Festbett und Wirbelschichtvergasern auch mit Gasen und Flussigkeiten betrieben werden konnen Die in den Ausgangsstoffen enthaltenen Schwermetalle sind eluatfest in die verglaste Schlacke eingebunden Durch die Rezyklierung der Koksreste im Rohgas kann bei hohem thermischem Wirkungsgrad der Ausgangsstoff vollstandig vergast werden Als Katalysator der Reaktion dient meist Nickel auf Al2O3 CaO oder MgO Trager Flugstromvergaser sind meist von aussen geheizte Rohrreaktoren Mit festen Brennstoffen werden Flugstromvergaser nur autotherm betrieben Der Brennstoff wird dabei zu 0 1 mm feinem Staub vermahlen mit dem Vergasungsmittel aus Wasserdampf und Sauerstoff bzw Luft grundlich gemischt und in einer 1300 C heissen Staubflamme umgesetzt Der Staub reagiert bei der hohen durch die Sauerstoffmenge regelbaren Flammentemperatur in der kurzen Zeit von etwa einer Sekunde Das entstehende Synthesegas enthalt viel Staub weil auch die Aschebestandteile fein verteilt werden schmelzen und bei der hohen Temperatur teilweise sublimieren Ein Teil der geschmolzenen Asche bildet einen Schlackenmantel und schutzt so die Innenwand des Reaktors vor Korrosion Wegen der sehr hohen Synthesegastemperatur kann ein Teil der Energie mit chemischem Quenchen durch Einblasen von Kokspulver zuruckgewonnen werden Durch die endotherme Vergasungsreaktion C H2O CO H2 kuhlt sich das Synthesegas auf 900 1000 C ab ohne dass nennenswerte Mengen an Teer gebildet werden Der nicht umgesetzte Kokspulver Uberschuss muss abgeschieden und rezykliert werden Geschichtliche Entwicklung Bearbeiten1940er Jahre Entwicklung der drucklosen Flugstromvergasung durch Friedrich Totzek Angestellter Heinrich Koppers Koppers Totzek Reaktor ab 1950 Schlackenbadverfahren durch Einblasen von Kohlenstaub und Vergasungsmittel in geschmolzene Schlacke drucklos Rummel Otto Verfahren unter Druck Saarberg Otto Verfahren 1952 Erster kommerzieller Flugstromvergaser nach Koppers Totzek in Finnland 1978 Flugstromvergasung unter Druck im Texaco Verfahren nach der Ruhrchemie Ruhrkohle Variante Inbetriebnahme einer 40 bar Demoanlage bei Ruhrchemie 1980 Flugstromvergasung unter Druck Shell Koppers Verfahren Versuchsanlage in Hamburg Harburg mit 150 t pro Tag 1986 Druckversion des Koppers Totzek Verfahrens PRENFLO pressurised entrained flow Inbetriebnahme einer 30 bar Demoanlage in Furstenhausen Saar 1987 Inbetriebnahme der Synthesegas Anlage Ruhr nach dem Texaco Verfahren fur 250 000 t a SteinkohleWeblinks BearbeitenKohlevergasung bei Zeit de Patentanmeldung DE102007044726A1 Vergasungsreaktor und Verfahren zur Flugstromvergasung Angemeldet am 18 September 2007 veroffentlicht am 19 Marz 2009 Anmelder Uhde GmbH Erfinder Johannes Kowoll et al Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugstromvergasung amp oldid 220382003