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Das Feuer in der U Bahn in Daegu ist der zweitschwerste Unfall Anm 1 in einem U Bahn System Ein Psychotiker setzte am 18 Februar 2003 in der Haltestelle Jungangno im Zentrum der viertgrossten sudkoreanischen Stadt Daegu bei einem Suizidversuch einen Zug in Brand 192 Menschen starben Die ausgebrannte U Bahn Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Hergang 3 Folgen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenDie zweigleisige U Bahn Strecke betrieben von der Daegu Metropolitan Subway Corporation DMSC ist 25 9 km lang fuhrt vom Bahnhof Daegok zum Bahnhof Ansim und weist 30 Haltestellen auf Die Station Jungangno liegt im Stadtzentrum Sie hat drei Untergeschosse Im obersten Geschoss befindet sich eine Shopping Ebene im dritten Untergeschoss verkehren die U Bahnen Die Bahnsteige liegen aussen 1 der Abstand zwischen zwei haltenden Zugen betragt etwa 1 3 Meter Brandschutzturen und Rauchmelder befanden sich nur auf den beiden oberen Ebenen eine Notbeleuchtung fehlte 2 ebenso wie ein Notfall Management 3 Die Zuge auf der Linie 1 waren etwa 10 Jahre alt und hatten jeweils sechs Wagen Sitze und Boden der Wagen bestanden aus GfK PVC und Polyethylen brennbaren Kunststoffen 3 Der Brandstifter ein zum Tatzeitpunkt 56 Jahre alter arbeitsloser Taxifahrer war geistig verwirrt Er wollte an einem Ort Suizid begehen an dem sich moglichst viele Menschen aufhielten um sie ebenfalls zu toten Dazu wollte er sich im Zug mit brennbarer Flussigkeit ubergiessen und verbrennen Er bestieg den ersten Wagen des Zuges 1079 und fuhrte dabei einen Vier Liter Behalter fur Frostschutzmittel gefullt mit Terpentinersatz oder Benzin mit sich 4 Hergang BearbeitenDer Tater entzundete die Flussigkeit in dem Behalter bei Einfahrt des Zuges in die Station Jungangno gegen 9 50 Uhr mit einem Feuerzeug und schuttete die brennende Flussigkeit auf den Boden 4 Dem Tater gelang es obwohl seine Beine und sein Rucken brannten mit vielen anderen zu fliehen jedoch hatte das Feuer innerhalb von zwei Minuten alle Wagen des Zuges erfasst Der brennbare Kunststoff entwickelte einen dicken giftigen Rauch In der alarmierten Betriebszentrale wurde die Lage zunachst vollig unterschatzt der erste Feueralarm ignoriert da Fehlalarme haufig vorkamen 5 So liess der Fahrdienstleiter vier Minuten spater auf dem Gleis der Gegenrichtung den Zug 1080 in die Station einfahren der unmittelbar neben dem brennenden Zug zum Stehen kam Der Fahrdienstleiter hatte dessen Triebfahrzeugfuhrer lediglich eine langsame Einfahrt und anschliessend eine Evakuierung des Zuges empfohlen 3 5 Die Turen offneten kurz wurden dann jedoch wieder geschlossen wohl um den Rauch nicht ins Fahrzeuginnere gelangen zu lassen Kurz nach der Einfahrt des zweiten Zuges brach aufgrund der Hitzeentwicklung durch den brennenden ersten Zug die Stromversorgung zusammen nach anderer Quelle wurde sie abgeschaltet 3 womit auch die Brandmeldeeinrichtungen im Bahnhof deaktiviert wurden und sowohl die Entluftung als auch die Sprinkleranlage ausfiel 2 Der Stromausfall verhinderte ausserdem dass der zweite Zug den Bahnhof wieder verlassen konnte Der Triebfahrzeugfuhrer versuchte die Betriebsleitstelle zu kontaktieren Von dort kam schliesslich die Aufforderung den Zug schnellstmoglich zu verlassen Er folgte der Anordnung aber nur noch an drei Wagen liessen die Turen sich offnen Der Lokfuhrer floh wobei er den Hauptschlussel fur den Betrieb des Zuges mitnahm ohne den die ubrigen Turen nicht mehr zu offnen waren 3 Damit waren die Reisenden eingeschlossen von denen keiner uberlebte 4 Beide Zuge und die unterste Ebene der Station Jungangno brannten vollstandig aus Dabei wurden Temperaturen von mehr als 1000 C 4 erreicht Der Brand griff auch auf die daruber liegende Ebene uber wurde dort aber effektiv durch Brandschutzturen abgedammt 2 Folgen Bearbeiten nbsp Eine verrusste Wand mit Grussen von VerwandtenObwohl das Feuer gegen 13 30 Uhr erstickt war konnten die Retter wegen des dicken giftigen Rauchs und der hohen Temperaturen die Station erst gegen 15 30 Uhr betreten 4 Die Opfer waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt so dass in einigen Fallen DNS Analysen nicht mehr durchgefuhrt werden konnten Insgesamt konnten von den 192 Toten sechs nicht mehr identifiziert werden Daruber hinaus gab es 148 teils schwerst Verletzte 4 Die meisten Menschen starben im zweiten Zug Der Tater uberlebte den Brand und wurde wegen Brandstiftung und Totschlags im August 2003 zu lebenslanger Haft verurteilt Er starb am 31 August 2004 in der Haft Die beiden Triebfahrzeugfuhrer wurden jeweils zu funf bzw vier Jahren Gefangnis verurteilt Gegen funf weitere Angestellte der U Bahn wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet 5 Der Unfall wurde als nationale Peinlichkeit betrachtet Es gab eine breite Debatte daruber ob in Sudkorea bei dem raschen wirtschaftlichen Aufstieg des Landes nicht zu viele Kompromisse auf Kosten der Sicherheit eingegangen worden seien Literatur BearbeitenM Tsujimoto Issues raised by the recent subway fire in South Korea In ICUS INCEDE Newsletter 2003 3 2 The University of Tokyo Hrsg Institute of Industrial Science S 1 3 englisch NN U Bahn Inferno in Korea In Eisenbahn Revue International Heft 4 2003 ISSN 1421 2811 S 179 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feuer in der U Bahn in Daegu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Don Kirk Effort to Fix Responsibility for Deadly Korean Subway Fire In The New York Times 21 Februar 2003 englisch Anger mounts over Korean fire In BBC News 20 Februar 2003 englisch Daegu Subway Disaster The Deagu Guide Memento vom 6 April 2009 im Internet Archive Bericht eines Betroffenen die Angaben zu den Ereignissen widersprechen im Detail den offiziellen Untersuchungen englisch Daegu Subway Station Fire South Korea In University of Manchester One Stop Shop in Structural Fire Engineering Enthalt Schematische Darstellung des U Bahnhofs englisch Death Toll in Daegu Is Likely to Reach 200 In The Donga A Ilbo 26 Februar 2003 englisch Fire Alarm Ignored and Not Immediately Informed In The Donga A Ilbo 23 Februar 2003 englisch Fire in Deagu Subway National Emergency Management Agency Society 19 Februar 2004 Memento vom 17 Mai 2011 im Internet Archive englisch Anmerkungen Bearbeiten Als schwerster Unfall in einem U Bahn System gilt der Metrounfall von Baku 1995 mit 303 Todesopfern und etwa 200 Verletzten Einzelnachweise Bearbeiten Vgl schematische Darstellung bei N N Daegu Subway Station Fire englisch a b c N N Daegu Subway Station Fire South Korea englisch a b c d e Don Kirk Effort to Fix Responsibility for Deadly Korean Subway Fire In The New York Times 21 Februar 2003 englisch a b c d e f Fire in Deagu Subway National Emergency Management Agency Society 19 Februar 2004 Memento vom 17 Mai 2011 im Internet Archive englisch a b c N N Fire Alarm Ignored and Not Immediately Informed englisch 35 871111111111 128 59416666667 Koordinaten 35 52 16 N 128 35 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuer in der U Bahn in Daegu amp oldid 238857453