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Ferrocarril de CaldasStreckenlange Puerto Caldas Manizales 117 km La Marina Cartago 2 km Nacederos Armenia 57 kmSpurweite 914 mm engl 3 Fuss Spur Legende 0 Puerto Caldas am Rio Cauca 950 mFC del Pacifico nach La Pintada10 La Marina Endbahnhof 1917 1919nach Cartago Rio La Vieja 22 Villegas Endbahnhof 1919 192129 Belmonte35 Nacederosnach Armenia39 Pereira Endbahnhof 1921 1925 Rio Otun Dosquebradas48 Gutierre Viadukt 59 Santa Rosa de Cabal64 Guayabito71 La Capilla83 Chinchina damals San Francisco93 Rioclaro107 Villamaria Endbahnhof 1925 1927117 Manizales Endbahnhof ab 1927 2153mUlloaAlcalaQuimbaya Endbahnhof 1927 1929MontenegroArmenia Endbahnhof ab 1929Die Ferrocarril de Caldas Caldas Bahn war eine schmalspurige Bahnstrecke im kolumbianischen Departamento Caldas Ihr ehemaliger Streckenverlauf fuhrt auch durch die heutigen Departamentos Valle del Cauca Risaralda und Quindio Im Endausbau verband sie ab 1927 die Departamentshauptstadt Manizales mit dem Rio Cauca Sie hatte zehn Tunnel zwischen 25 und 105 m Lange Der Betrieb wurde wegen Unrentabilitat eingestellt Die Trasse ist stellenweise noch sichtbar teilweise liegen sogar noch Schienen Zudem sind verschiedenen Bahnhofe erhalten geblieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planungen 1 2 Erster Bauabschnitt 1 3 Nach Pereira 1 4 Abzweig nach Cartago 1 5 Nach Manizales 1 6 Abzweigung nach Armenia 1 7 Seilbahn in Manizales 1 8 Stilllegung 1 9 Bedeutung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanungen Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts war das erst 1905 gegrundete Departamento Caldas ein aufstrebendes Zentrum des Kaffeeanbaus Die Ernte musste jedoch per Maulesel oder Ochsenkarren hinab an den Rio Cauca gebracht werden wo sie mit Dampfschiffen weitertransportiert wurde Um den Pazifikhafen Buenaventura zu erreichen brauchte man bis zu 6 Wochen Im Dezember 1911 entschloss sich die Regierung des Departamentos eine Eisenbahnlinie von Manizales bis zum Rio Cauca zu bauen wobei die Zentralregierung in Bogota einen Zuschuss von knapp 10 000 Pesos pro Streckenkilometer gewahrte Eigentumer und Betreiber sollte das Departamento Caldas sein Mit der Vorstudie wurde der Ingenieur Felipe Zapata Cuenca beauftragt der in England studiert hatte und schon beim Bau einer Eisenbahnlinie in Uruguay beteiligt war Am 1 Januar 1912 gab Zapata seinen Bericht ab Er sah einen der Endpunkte in Manizales vor den anderen in dem kleinen Weiler Puerto Caldas an der Mundung des Rio La Vieja in den Rio Cauca in der Nahe von Cartago Er plante mit einer Spurweite von 60 cm einer Streckenlange von 80 km und schatzte die Baukosten auf 2 Millionen Pesos die Bauzeit auf zwei Jahre Er empfahl auch den Bau einer Nebenlinie nach Armenia damals bereits eine aufstrebende Stadt Am 1 Mai 1912 legte Zapata eine detaillierte Planung vor Er hatte dabei die Spurweite von 60 cm auf 91 4 cm geandert weil die Pazifikbahn Ferrocarril del Pacifico diese Spurweite ebenfalls verwendete und damit ein direkter Anschluss nicht ausgeschlossen war Die Trasse sollte zunachst am nordlichen Ufer des Rio La Vieja und dann weiter am nordlichen Ufer des Rio Consota langsam ansteigend bis auf die Hohe verlaufen auf der Pereira liegt Hier sollte die Trasse den Rio Otun uberbrucken und uber eine Reihe von Hugeln Santa Rosa de Cabal erreichen Von hier sollte die Bahn uber Chinchina bis nach Villamaria fuhren Der letzte Streckenabschnitt nach Manizales sah Steigungen von uber 4 vor Aus finanziellen Grunden sollte mit dem Bau am Rio Cauca begonnen werden um sich Stuck fur Stuck nach Manizales vorzuarbeiten Nach Fertigstellung der Planungen verliess Ingenieur Zapata das Projekt und beteiligte sich am Bau der Ferrocarril de Girardot Die detaillierte Streckenplanung fur die ersten 36 km war am 30 Januar 1913 abgeschlossen Neben der Spurweite von 914 mm war die maximale Steigung auf diesem Abschnitt auf 2 festgelegt worden mit einem minimalen Radius von 71 85 m Die Kosten fur diesen Abschnitt betrugen 912 556 Pesos was einen Betrag von 25 000 Pesos pro Kilometer bedeutete Damit lagen die Kosten deutlich hoher als zuerst angenommen so dass der Staat seinen Zuschuss auf 15 000 Pesos pro Kilometer erhohte Damit wurden die technischen Daten noch einmal geandert die maximale Steigung auf 3 festgelegt und der minimale Radius auf 80 m Anfang 1913 begannen heftige Diskussionen uber die Sinnhaftigkeit einer Eisenbahn zum Rio Cauca Es wurde eine Seilbahn ins Gesprach gebracht die Manizales mit Mariquita an der Dorada Ambalena Eisenbahn La Dorada Railway gelegen verbinden konne Immerhin ist Mariquita auf dem Luftwege nur 50 km von Manizales entfernt Uber diese Seilbahn ware der Rio Magdalena mit den zentralen Atlantikhafen erreichbar Bereits 1910 hatte die englische Dorada Eisenbahn eine Konzession fur eine derartige Seilbahn erhalten Sie unterstutzte daher mit Kraften weiter die Diskussion in Manizales die gerade zu einer Zeit stattfand als man die Eisenbahnplane konkretisierte Zur Seilbahn siehe weiter unten Die Uberlegungen hatten aber auch einen logischen Aspekt Damals war die Bahn zwischen Cali und Buenaventura noch im Bau was bedeutete dass doch wieder fur eine Teilstrecke der Kaffee auf Maultieren verladen werden musste Zudem war der Schiffstransport gegen die Stromung auf dem Rio Cauca langsam Ausserdem erreichte man vom Pazifikhafen Buenaventura nicht die Absatzmarkte fur den Kaffee aus dem Departamento Caldas So war es kein Wunder dass die Abgeordnetenversammlung von Caldas 1913 die Planungen suspendierte Da die Eisenbahngesellschaft sich aber sicher finanziert sah bestellte man im Oktober 1913 als Reaktion die erste Lokomotive zwei Personenwagen sechs Flachwagen und zwei Draisinen Im darauffolgenden Jahr korrigierte die Abgeordnetenversammlung ihren Beschluss mit dem Argument die Seilbahne nutze nur etwas fur den Kaffee Transport die Eisenbahn aber transportiere auch die Burger von Caldas So wurde im Laufe des Jahres 1914 ein Grossteil der Strecke vermessen wofur der Ingenieur Jorge Paez Gonzalez verantwortlich war Er kartierte den Abschnitt zwischen Puerto Caldas und Quiebra de Vasquez einem kleinen Pass zwischen Pereira und Santa Rosa de Cabal Die Breite der Trasse betrug 30 m und bot genugend Platz fur eine Uberland Telefonleitung neben den Gleisen Aufgrund des Ersten Weltkriegs in Europa ging aber der Kaffeeumsatz zuruck wodurch die kolumbianische Wirtschaft litt so dass sich der Baubeginn verzogerte Erster Bauabschnitt Bearbeiten nbsp Bahnhofsgebaude von Cartago 2015 Schliesslich wurde im August 1915 unter der Leitung des Ingenieurs Luis A Isaza der Bau begonnen Am 16 Juli wurde der erste Nagel durch den Gouverneur Jose Ignacio Villegas eingeschlegen Allerdings gab es noch keine Schienen und lediglich eine erste Lichtung am Rio Cauca die nun Puerto de Caldas hiess Die Strecke fuhrte von Puerto Caldas am Rio Cauca dem linken Ufer des Rio La Vieja folgend nach La Marina Diese ersten 10 km gingen am 2 Juli 1917 in Betrieb Zuge wurden von der Lokomotive No 1 gezogen die nach dem ersten tatigen Ingenieur Zapata genannt wurde Die Lok Zapata hatte ein Gewicht von 17 5 t und erreichte eine Hochstgeschwindigkeit von 30 km h Mittlerweile bestand das rollende Material aus einem Personenwagen 2 Klasse acht Guterwagen zwei Viehwagen sechs Flachwagen und zwei Draisinen Nach Pereira Bearbeiten nbsp Bahnhofsgebaude von Pereira 2012 Wegen der schwierigen okonomischen Lage von Kolumbien dauerte es bis zum 17 Januar 1919 bis der nachste Bahnhof im kleinen Ort Villegas erreicht war Der nachste Abschnitt im Tal des Rio Consota stellte bautechnisch hohe Anforderungen Nun stieg die Strecke stark an und erreichte bei km 21 ein Plateau nordlich des Tals des Rio Consota Teilweise mussten 50 m hohe Boschungen errichtet werden Der neue Endbahnhof der Strecke war Pereira Dieser Abschnitt wurde 1921 eingeweiht 1 Die Gleise wurden noch bis auf die Passhohe Quiebra de Vasquez bei Santa Rosa de Cabal verlegt ehe die Arbeiten aus Geldmangel wieder eingestellt werden mussten Inzwischen war der Fuhrpark auf drei Lokomotiven angewachsen die alle nach den bisher tatigen Ingenieuren benannt waren die diese Bahn ermoglicht hatten die Zapata mit 17 5 t die Paez mit 35 t und die Isaza mit 37 t Als Verladestation der Kaffeeernte erfuhr die Stadt Pereira einen starken Aufschwung Mittlerweile war auch die Pazifikbahn Ferrocarril del Pacifico von Cali nach Buenaventura fertiggestellt worden Die nun mogliche kombinierte Frachtroute Caldas Eisenbahn Schiffstransport auf dem Rio Cauca Pazifikbahn brachte der ganzen Region einen wirtschaftlichen Aufschwung Abzweig nach Cartago Bearbeiten Cartago liegt am sudlichen Ufer des Rio La Vieja gegenuber von La Marina 1922 wurde der Abzweig mit einer 70 m langen Metall Brucke uber den Rio La Vieja in Betrieb genommen 1924 erreichte die Ferrocarril del Pacifico von Cali her den Bahnhof von Cartago Damit bestand nun eine durchgehende Bahnverbindung von Pereira nach Buenaventura am Pazifik Nach Manizales Bearbeiten nbsp Bahnhofsgebaude von Manizales 2012 Nicht nur aus finanziellen Grunden wurden die Arbeiten unterbrochen es musste auch untersucht werden wie die Bahnstrecke weitergefuhrt werden konnte denn das Gelande zwischen Santa Rosa de Cabal und Villamaria und vor allem der weitere Verlauf nach Manizales ist topographisch sehr anspruchsvoll Mit Hilfe von zwei Offizieren des United States Army Corps of Engineers wurde sogar untersucht ob eine elektrifizierte Strecke gunstiger ware denn Elektroloks konnten grossere Steigungen bezwingen was die Strecke verkurzt hatte Die Entscheidung fiel letztendlich zugunsten der bereits vorhandenen Dampfloks Der Ausbau wurde fortgesetzt als die kolumbianische Regierung durch den Thomson Urrutia Vertrag 25 Millionen Dollar von den USA erhielt und im Gegenzug die Unabhangigkeit Panamas anerkannte Ein Teil dieses Geldes wurde ab 1924 fur den Ausbau des Eisenbahnnetzes in Kolumbien verwendet die Caldas Bahn erhielt einen gunstigen Kredit uber 720 000 Pesos fur den Ausbau der Strecke nach Manizales Die Strecke zwischen Pereira und Villamaria wurde schon 1925 eroffnet Die Trasse nach Manizales war wesentlich anspruchsvoller und erforderte Steigungen von 4 bis 5 Im Jahre 1927 wurde endlich der Endpunkt Manizales erreicht Da die Pazifikbahn Ferrocarril del Pacifico inzwischen einen Anschluss an Cartago hatte konnte der Kaffee aus der Provinz Caldas ohne umzuladen per Bahn direkt nach Cali oder an den Pazifikhafen Buenaventura gebracht werden Die Gesamtlange der Bahn zwischen Manizales und Puerto Caldas betrug 117 km Abzweigung nach Armenia Bearbeiten nbsp Bahnhofsgebaude von Armenia 2012 Gleichzeitig mit dem letzten Teilstuck zwischen Villamaria und Manizales wurde ab 1925 eine Seitenlinie nach Armenia errichtet die von der Hauptstrecke in Nacederos kurz vor Pereira abzweigte Das erste Teilstuck zwischen Nacederos und Quimbaya ging 1927 in Betrieb das zweite Teilstuck mit der restlichen Strecke bis Armenia im Jahre 1929 2 Seilbahn in Manizales Bearbeiten Wahrend die Caldas Bahn von Sudwesten kommend auf Manizales hingebaut wurde wurde von dort aus ein weiterer Guterweg nach Nordosten errichtet die Materialseilbahn Mariquita Manizales Ab 1922 war es moglich Kaffee von Manizales aus per Seilbahn nach Mariquita in der Provinz Tolima zu transportieren Mit 75 km Lange war sie zu ihrer Zeit die langste Seilbahn der Welt Der Hohenunterschied zwischen Manizales und Mariquita betrug 1500 m Eine ahnliche aber wesentlich kurzere Seilbahn wurde von der Regierung von Caldas zwischen Manizales und Villa Maria errichtet Der Betrieb wurde der Eisenbahngesellschaft Ferrocarril de Caldas ubertragen Stilllegung Bearbeiten Ein Gesetz des Jahres 1948 ermoglichte es dem Staat den Provinzen deren Eisenbahnlinien abzukaufen Aufgrund der immer grosseren Konkurrenz durch den Strassenverkehr hatte die Caldas Bahn in den letzten Jahren nur Verluste erwirtschaftet so dass Caldas die Strecke zuerst an die Gesellschaft Ferrocarril del Pacifico ubergab bis sie 1951 wie alle kolumbianischen Strecken der Consejo Nacional de Ferrocarriles CNF ubereignet wurde Die Strecke zwischen Pereira und Manizales wurde bald ausser Betrieb genommen In Pereira wurden 1959 die Schienen entfernt mit der Begrundung dass sie dem Wachstum der Stadt hinderlich seien Einige Jahre spater wurde auch die Strecke zwischen Cartago und Pereira aufgegeben Der ehemalige Bahnhof Manizales ist heute ein Universitatsgebaude in den ehemaligen Bahnhofen Pereira und Armenia sind Bibliotheken untergebracht In diesen drei Stadten stehen die fruheren Dampfloks der Caldas Bahn als offentliche Ausstellungsstucke Einige Bahnhofe sind als Kulturdenkmaler geschutzt 3 Bedeutung Bearbeiten Auch wenn die Bahn bereits 1959 im Personenverkehr und in den 1970er Jahren auch im Guterverkehr auf ihrem letzten Teilabschnitt aufgegeben wurde hatte der Bau der Bahn und die Verbesserung der Verkehrsverbindungen einen bedeutenden Anteil an dem wirtschaftlichen Aufschwung der Region Dabei spielte auch eine Rolle dass das Departamento Caldas die Bahn mit seinen wirtschaftlichen Moglichkeiten errichtet hat Literatur BearbeitenGabriel Poveda El Antiguo Ferrocarril de Caldas 2003 online PDF 258 kB Ricardo de los Rios Tobon Rieles Y Montanas Cuando el eje cafetero empezo a marchar sobre ruedas Ciencia Nueva Vol 1 Nº1 Enero Junio de 2017 pp 104 135 Pereira 2017 onlineWeblinks BearbeitenGilberto Cardona Lopez Initiative zur Wiederbelebung der Caldas Bahn spanisch mit vielen historischen und aktuellen Bildern und Daten PDF 8 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten Gilberto Cardona Lopez Recuperacio del tendido ferreo PDF 7 MB 3 August 2006 S 8 9 abgerufen am 18 Marz 2012 spanisch zeitgenossische Bilder des Bahnhofs 20 de Julio de 1921 21 canonazos recibieron el tren en Pereira Ferrocarril de Caldas 1915 1929 Banco de la Republica de Colombia abgerufen am 19 Marz 2012 spanisch Patrimonio Cultural de Risaralda Nicht mehr online verfugbar Secretaria Educacion Dosquebradas archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 18 Marz 2012 spanisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferrocarril de Caldas amp oldid 234360099