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Fernico stellt eine Gruppe von mehreren geringfugig verschiedenen Legierungen aus Eisen Fe Nickel Ni und Cobalt Co dar die uber einen weiten Temperaturbereich eine ahnliche geringe Warmeausdehnung wie das technisch genutzte Borosilikatglas aufweisen Fernico wird unter anderem dazu verwendet die elektrischen Anschlusse in den evakuierten Glaskolben von Elektronenrohren zu realisieren Bei der Verwendung von Metallen mit einem zu Glas deutlich unterschiedlichen Warmeausdehnungsverhalten kame es sonst bei Temperaturanderungen im Grenzbereich zwischen metallischer Durchfuhrung und Glaskorper zu Rissen und damit zu einem unerwunschten Lufteintritt in die Elektronenrohre 1 Sockel einer Elektronenrohre mit elektrischen Kontakten Die Durchfuhrungshulsen der Kontaktstifte durch den Glasboden der Rohre bestehen aus Fernico Die Bezeichnung Fernico stellt bis auf den Buchstaben R die chemische Bezeichnungen der Legierungsbestandteile dar und war ursprunglich ein Markenname der General Electric Company 2 Es werden zwei Formen dieser Legierung genutzt in Gewichtsprozent besitzen die Legierungen folgende Anteile 2 Typ Fe Ni CoFerNiCo I 53 8 29 17 FerNiCo II 54 28 18 Beide Legierungen haben einen ahnlichen Warmeausdehnungskoeffizienten von ca 5 10 6 K 1 3 und weisen auch permanentmagnetische Eigenschaften auf Sie werden aber aufgrund besserer Alternativen kaum als Dauermagnetwerkstoff genutzt FerNiCo I wird auch als Kovar bezeichnet Daneben existieren weitere Speziallegierungen mit ahnlichen Anwendungsbereich wie Cunife welche auf Kupfer als Hauptbestandteil und Nickel und Eisen basieren Geschichte BearbeitenIn den USA entwickelte der Forscher Albert W Hull Anfang 1930 eine Legierung aus Eisen Fe Nickel Ni und Cobalt Co mit einer sehr geringen Warmeausdehnung Es wurde benotigt um die metallischen Anschlusse von Rohren ohne Bruchgefahr bei thermischer Belastung durch Glas hindurchfuhren zu konnen Er nannte diese Legierung unter Verwendung der Abkurzungen der Legierungsmetalle Fernico 4 Bei der weiteren Erforschung des Materials bei General Electric Company wurde dann erkannt dass Fernico gewisse weichmagnetische Eigenschaften besitzt Es wurde daraufhin auch als Magnetkern fur Induktivitaten eingesetzt Literatur BearbeitenKarl Jousten Hrsg Wutz Handbuch Vakuumtechnik 11 Auflage Vieweg Teubner 2012 ISBN 978 3 8348 1745 7 Einzelnachweise Bearbeiten S Okamura History of Electron Tubes IOS Press 1995 ISBN 978 90 5199 145 1 S 114 115 a b Sealing of Glass to Other Materials Abgerufen am 1 Juni 2013 Datenblatt von Kovar PDF Parmaco Metal Injection Molding AG abgerufen am 8 Marz 2022 Albert Wallace Hull 1880 1966 A Biographical Memoir by C G Suits and J M Laffert Copyright 1970 National Academy of Sciences Washington D C PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fernico amp oldid 226029181