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Das Viertel um den Esteplatz befindet sich im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse Der Platz wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg an der Stelle von Garten angelegt und 1912 nach Franz Ferdinand von Osterreich Este dem damaligen Thronfolger benannt Gleichzeitig wurde die Weyrgasse ursprunglich Estegasse angelegt die zwischen Landstrasser Hauptstrasse und Marxergasse verlauft Der Durchstich erfolgte beim Haus Landstrasser Hauptstrasse 25 diese Hausnummer fehlt seither Das Ensemble setzt sich teilweise auch in den Quergassen Geusaugasse Uchatiusgasse und Czapkagasse fort die zur selben Zeit zum neu entstandenen Platz verlangert wurden Weiters ware noch die Verbauung der Garten der Palais Sylva Tarouca und Salm vorgesehen gewesen dies kam aber nicht mehr zur Ausfuhrung diese Garten bestehen bis heute Sowohl die Geusaugasse als auch die Salmgasse die einander dort gekreuzt hatten bestehen daher aus jeweils zwei unverbundenen Teilen Der EsteplatzDie Bauten sind fur ein grossburgerliches Publikum gebaut worden und weisen einen hohen Prestigewert auf Sie zeigen mit ihren secessionistischen und neoklassizistischen Einflussen die letzte Phase des Spathistorismus an die schon zur Architektur der 1920er Jahre uberleitet 1 Auch sind die Hauser bereits durchgangig mit Eisenbeton ausgefuhrt Grossen Wert wurde auf die elegante Ausfuhrung der Foyers und Stiegenhauser gelegt die oft kunstvolle Glasfenster aufweisen Zur Marxergasse hin gibt es am Esteplatz und in der Weyrgasse Bauten die nicht zu diesem Ensemble gehoren insbesondere das 1930 von Eugen Kastner und Fritz Waage erbaute Umspannwerk Weissgerber Esteplatz 1 Das gesamte hier beschriebene Ensemble auch die hier erwahnten Bauten aus der Zwischenkriegszeit ist ein Teil der von der Stadt Wien definierten baulichen Schutzzone Landstrasse 2 Inhaltsverzeichnis 1 Esteplatz 2 Weyrgasse 3 Geusaugasse Uchatiusgasse Czapkagasse und Landstrasser Hauptstrasse 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEsteplatz BearbeitenDurch seine langsrechteckige Form bildet der Esteplatz eine boulevardartige Verbreiterung der Weyrgasse Mit Ausnahme des nordostlichen Blocks Nr 1 und 2 ist der Platz durch analog gestaltete Doppelhauser gegliedert Nr 2 Dieses Haus stammt aus dem Jahr 1912 von Adolf Stockl heute ist darin eine Zweigstelle des Arbeitsmarktservices untergebracht Nr 3 und 4 Uchatiusgasse 8 bzw Czapkagasse 11 Dieses Doppelhaus stammt aus dem Jahr 1912 von Emil Reitmann Es in blockhaften neoklassizistischen Formen gehalten Oberhalb der Portalzone sind die Erker durch breitgezogene Balkone verbunden die Mittelachse ist jeweils durch einen Dreiecksgiebel an den Dachgeschossen betont Die Portalzone ist mit Halbsaulen gegliedert auf denen sich Vasen befinden Nr 5 und 6 Czapkagasse 9 bzw Uchatiusgasse 6 Dieses Doppelhaus wurde 1911 von Josef Hackhofer errichtet Der Bau wird durch risalitartige Erkerbauten gegliedert die durch kleine Giebel bekront werden Die langgezogenen Balkone ruhen teilweise auf Konsolen die barockisierenden Portale sind mit Saulen flankiert Die drei oberen Geschosse sind reicher dekoriert als die Sockelzone Im Foyer des Hauses Nr 5 ist die Messingdekoration original erhalten Nr 7 und Nr 8 Uchatiusgasse 7 bzw Geusaugasse 14 Auch dieses Doppelhaus aus dem Jahr 1912 13 stammt von Hackhofer Oberhalb der Sockelzone sind die durchwegs genuteten Fassaden in den Mittelachsen durch undulierende Balkone auf Konsolen und dorischen Riesensaulen gegliedert Nach Achleitners Meinung verleiht gerade dieses Balkonmotiv den Hausern eine monumentale und grossstadtische Wirkung 3 Fur die Autoren der Kunsttopographie zeigen die Bauten trotz ihrer gemassigten Fortschrittlichkeit die Tendenz die Stilauffassung des Spathistorismus zu uberwinden 4 nbsp Gesamtansicht des Platzes nbsp Nr 2 nbsp Nr 3 nbsp Glasmosaik im Haus Nr 4 von Leopold Forstner nbsp Nr 5 nbsp Nr 7 nbsp Balkone am Haus Nr 8Der 2012 verstorbene Franz West hatte sein Atelier im Haus Esteplatz 3 im Dezember 2022 wurden funf Skulpturen von ihm in der hiesigen Grunanlage aufgestellt 5 Weyrgasse BearbeitenDie Weyrgasse wurde 1909 angelegt hiess ursprunglich Estegasse und wurde 1919 nach Rudolf Weyr benannt Sie besteht aus zwei kurzen Verbindungsstucken wobei nur das untere zur Landstrasser Hauptstrasse zum Ensemble des Esteplatzes zu zahlen ist Der obere Teil zur Marxergasse hin hat eine jungere Bebauung bemerkenswert ist das Haus Nr 3 aus dem Jahr 1924 von Ernst Egli und Walter Raschka das in einem ahnlichen Stil wie die gleichzeitigen Gemeindebauten gehalten ist Nr 6 und 8 Czapkagasse 10 bzw Landstrasser Hauptstrasse 23 Dieses Doppelhaus wurde 1912 von Leopold Fuchs erbaut und beherrscht die nahere Umgebung Die Fassade wird durch leicht vortretende Risalite mit geschwungenen Dachgiebeln und eine stilisierte Pilasterordnung rhythmisiert In den Parapetfeldern befinden sich Ornamentformen der Wiener Werkstatte Unterhalb des Dachgiebels in der Landstrasser Hauptstrasse und in der Mittelachse zur Weyrgasse hin stehen expressionistisch gestaltete Atlanten die an das Zacherlhaus erinnern und auch tatsachlich ebenfalls von Franz Metzner stammen durften 6 Das Portal in der Weyrgasse mit dorischen Halbsaulen und einer Reiterfigur am Keilstein fuhrt in ein elegantes Foyer und Treppenhaus in dem die Beleuchtungskorper noch original erhalten sind Insgesamt gilt der Bau als beachtenswertes Beispiel eines expressiven Neoklassizismus 7 Nr 7 und 9 Czapkagasse 12 bzw Landstrasser Hauptstrasse 27 Die beiden Hauser stammen aus dem Jahr 1912 von Siegfried Kramer nbsp Nr 6 8 nbsp Die Atlanten nbsp Fassadendetail von Nr 6 8 nbsp Eingangsbereich des Hauses Weyrgasse 9Geusaugasse Uchatiusgasse Czapkagasse und Landstrasser Hauptstrasse BearbeitenIn den Quergassen zum Esteplatz und in der Landstrasser Hauptstrasse setzt sich das Ensemble Richtung stadteinwarts jeweils ein Haus weiter fort Alle diese Bauten stammen von Karl Hayback der Fassadendekor ist jeweils von der Wiener Werkstatte beeinflusst Geusaugassse 12 Bei diesem Haus aus dem Jahr 1910 wird die Fassade durch flache Erker gegliedert Der Dekor besteht aus Zopfen und geometrischen Formen Uchatiusgasse 4 Dieses 1912 entstandene Haus weist eine Neoempire Dekoration und einen Frontispiz auf Uchatiusgasse 5 Die Fassade des bereits etwas fruher 1909 entstandenen Hauses wird durch polygonale Erker gegliedert Die vier korinthischen Pilaster neben dem Portal sind durch Rosengirlanden verbunden Czapkagasse 7 Der Bau aus dem Jahr 1911 ist durch Erker und seitliche Giebel gegliedert Im Geschoss unter den Erkern befinden sich schmiedeeiserne Balkone mit Sonnenblumenmotiven Ranken und Girlanden schmucken die Fassade auch in den Putzfeldern und den stabartigen Gliederungselementen Auch hier sind im Stiegenhaus farbige Glasfenster erhalten Czapkagasse 8 Der 1911 entstandene Bau ist das Pendant zum Haus Landstrasser Hauptstrasse 21 von dem er durch einen Hof getrennt ist Neben den beiden hohen Erkern befinden sich uber drei Geschosse gehende Viertelsaulen mit Kapitellen die ahnlich wie bei Nr 7 stilisierte Ranken aufweisen Landstrasser Hauptstrasse 21 Der 1912 entstandene Bau weist flache Seitenerker auf die Lisenen der beiden Mittelachsen enden beim obersten Geschoss das mit Rankendekor eingefasst ist nbsp Geusaugasse 12 nbsp Uchatiusgasse 4 nbsp Uchatiusgasse 5 nbsp Czapkagasse 7 nbsp Czapkagasse 8 nbsp Landstrasser Hauptstrasse 21Einzelnachweise Bearbeiten Geza Hajos Eckart Vansca Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Die Kunstdenkmaler Wiens Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Verlag Anton Schroll Wien 1980 ISBN 3 7031 0470 8 S 40 Karte der Schutzzone Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 124 Geza Hajos Eckart Vansca Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Die Kunstdenkmaler Wiens Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Verlag Anton Schroll Wien 1980 ISBN 3 7031 0470 8 S 42 Seite der Eroffnung auf KOR Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur des 20 Jahrhunderts Band III 1 Residenz Verlag Wien und Salzburg 1990 S 134 Geza Hajos Eckart Vansca Osterreichische Kunsttopographie Band XLIV Die Kunstdenkmaler Wiens Die Profanbauten des III IV und V Bezirks Verlag Anton Schroll Wien 1980 ISBN 3 7031 0470 8 S 44Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Esteplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Esteplatzviertel im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien48 205008 16 389725 Koordinaten 48 12 18 N 16 23 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Esteplatz Viertel amp oldid 229508735