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Ernst Leopold Stahl 19 April 1882 in Mannheim 19 Juni 1949 ebenda war ein deutscher Theaterwissenschaftler Dramaturg Schriftsteller und Verbandsfunktionar und pragte uber Jahrzehnte die Entwicklung des deutschen Theaters in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeit fur das Theater 2 1 Theaterwissenschaftler und kritiker 2 2 Theaterkulturverband 2 3 Dramaturg und Theaterhistoriker 3 Horspiele als Bearbeiter Wort Auswahl 4 Literatur 4 1 Biografisches 4 2 Bucher und Schriften von E L Stahl Auswahl 5 BelegeLeben BearbeitenErnst Leopold Stahl wurde in eine badische Familie von kunstliebenden Grosskaufleuten hineingeboren die sich uber Generationen der Pflege des Theaters verschrieben hatte Ein Urgrossvater Simon Nicolas de Nesle war Intendant der Grand Opera in Paris Sein Vater Ernst Stahl unterhielt ein Logen Abonnement am Mannheimer Theater Nach dem Abitur am Karl Friedrich Gymnasium im Jahre 1900 studierte er drei Semester Jura in Munchen und Berlin wechselte dann zum Studium der Germanistik Romanistik und Anglistik nach Heidelberg Von 1906 bis 1909 arbeitete er als Lektor mit einem Lehrauftrag fur deutsche Sprache und Literatur an der Universitat Nottingham in dieser Zeit publizierte er erste Artikel uber die englische Dramatik und das zeitgenossische Theaterleben 1909 kehrte er nach Heidelberg zuruck und beschloss sein Studium mit einer Dissertation uber den Theaterdichter und Karlsruher Theaterintendanten Josef Freiherr von Auffenberg Arbeit fur das Theater BearbeitenTheaterwissenschaftler und kritiker Bearbeiten Zusammen mit Studienfreunden betrieb Stahl von 1902 bis 1908 den Heidelberger Hebbel Verein der mit rund 150 Vorlesungen Rezitationen und Theaterauffuhrungen in die Theater und Kulturszene Sudwestdeutschlands hineinwirkte Neben der Wiederentdeckung Hebbels und Werkauffuhrungen wie den Nibelungen beschaftigte man sich mit dem Faust Stoff dem mittelalterlichen deutschen Fastnachtsspiel des Hans Sachs mit Gryphius und dem Rokoko mit dem Marionetten und Puppentheater sowie mit zeitgenossischen Autoren wie Wedekind Ibsen Strindberg und Hofmannsthal Besondere Beachtung fand das Hebbel Fest in Worms 8 Juni 11 Juni 1906 und Auffuhrungen von Stucken Gryphius Torquato Tassos Gellert und Schiller im Gartentheater von Schloss Schwetzingen Erste Erfahrungen als Dramaturg sammelte Stahl von 1909 bis 1911 als Dramaturg am Dusseldorfer Schauspielhaus Von 1912 bis 1914 lebte und arbeitet er als freier Schriftsteller und Privatdozent in Heidelberg er veroffentlichte seine Forschungsarbeit Das englische Theater im 19 Jahrhundert publiziert uber das zeitgenossische Musikdrama und unternahm mit der Schriftenreihe Altdeutsches Theater historisch theaterkritische Wiederentdeckungen und Neubearbeitungen von Bauernspielen Christ und Osterspielen Totentanz und Fastnachtsspielen Ab 1914 arbeitete er bis 1923 als Theaterkritiker fur die Neue Badische Landeszeitung in Mannheim Theaterkulturverband Bearbeiten 1916 folgte Stahl einer Einladung von Wilhelm Karl Gerst zur Grundung des Theaterkulturverbandes Verband zur Forderung der deutschen Theaterkultur und pragte fortan dessen dramaturgisch theaterasthetische Ausrichtung als Leiter des Literarischen Ausschusses Innerhalb des kulturpolitisch breit aufgestellten Verbandes wurde Stahl dem liberalen Lager zugerechnet Um auch den mittleren und kleineres Stadten die Einrichtung kunstlerischer Buhnen zu ermoglichen empfahl er fur die ersteren den Zusammenschluss zu Stadtebunden mit gemeinsam zu finanzierenden Ensemble und fur die kleineren Stadte die Einrichtung von kunstlerischen Wanderbuhnen auf gemeinnutziger Basis 2 Fur die Binnenorganisation des Verbandes entwarf Stahl Richtlinien fur die Tatigkeit der Ortsvereine die seine Erfahrungen im Hebbel Verein umsetzten Personlich grundete er die TKV Ortsgruppen in Heidelberg und Karlsruhe die jeweils rund 800 Mitglieder hatten 3 Im Mai 1919 wurde Stahl vom Verwaltungsrat des Theaterkulturverbandes zum Geschaftsfuhrer berufen nachdem die christlich konservativen Kreise den Verband verlassen und den Buhnenvolksbund gegrundet hatte Ebenso zeichnete sich bereits die Ausgrundung des Volksbuhnenverbandes durch die sozialdemokratisch orientierten Mitglieder ab Stahl verschlankte den Verband zu einer eher beratenden Zentralstelle fur Theaterkultur und konnte den Betrieb von sechs grossen Volks und Wanderbuhnen in West und Sudwestdeutschland erreichen sowie die Schriftenreihe Dramaturgische Berichte fortfuhren Die Inflation von 1923 entzog dem Verband die notigen Finanzmittel und fuhrte zur Einstellung der Geschafte Dramaturg und Theaterhistoriker Bearbeiten Ab 1921 hatte Stahl beratend bei der Grundung der Bayerischen Landesbuhne mitgewirkt einem Stadtebundtheater der Stadte Wurzburg Regensburg Bamberg Ingolstadt Passau und Ulm Zum 1 April 1923 wurde Stahl als Chefdramaturg der Landesbuhne berufen Fur die Spielplangestaltung setzte er vier Aufgabenkreise Klassikerpflege gute Unterhaltung Heimatkunst und Einfuhrung moderner Autoren 4 Zusatzlich wurde er 1924 zum dramaturgischen Beirat der Staatstheater Bayerns berufen Stahl bekleidete den Posten bei der Landesbuhne offiziell bis 1937 zog sich jedoch schon 1933 nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten zuruck Von 1937 bis 1949 betatigte sich Stahl uberwiegend als Theaterhistoriker mit Monographien uber Shakespeare und das deutsche Theater Das europaische Mannheim und zur bayerischen Staatstheatergeschichte Horspiele als Bearbeiter Wort Auswahl BearbeitenSendespiele Horspielbearbeitungen 1926 Christian Furchtegott Gellert Das deutsche Schaferspiel in Wort und Musik Sylvia Schaferspiel in einem Aufzug Regie Willi Wittig WEFAG 1927 Friedrich von Spee Das Trauergesprach Christi am Kreuz Regie Victor Heinz Fuchs Schlesische Funkstunde 1927 Anonym Das altdeutsche Osterspiel Bearbeitung und Kommentar Regie Viktor Heinz Fuchs Schlesische Funkstunde 1928 Friedrich von Spee Das Trauergesprach Christi am Kreuz Regie Rudolf Hoch Deutsche Stunde in Bayern Quelle ARD HorspieldatenbankLiteratur BearbeitenBiografisches Bearbeiten Peter Stoltzenberg Ernst Leopold Stahl und der Verband zur Forderung deutscher Theaterkultur Inauguraldissertation Albertus Magnus Universitat zu Koln 1958 Bucher und Schriften von E L Stahl Auswahl Bearbeiten Marionettentheater von der heutigen Puppenbuhne und ihrer Geschichte In Buhne und Welt 9 1906 07 Joseph von Auffenberg und Das Schauspiel der Schillerepigonen Theatergeschichtliche Forschungen Band 21 Leipzig 1910 Der Hebbelverein in Heidelberg Heidelberg 1911 Das altdeutsche Osterspiel Schrobsdorff In Buhne und Welt 15 Freiburg 1912 13 Robert Browning als Dramatiker In Buhne und Welt 15 Freiburg 1912 13 Das englische Theater im 19 Jahrhundert Seine Buhnenkunst und Literatur mit 12 Bildertafeln In Die Kultur des modernen England in Einzeldarstellungen 5 Oldenbourg Munchen 1914 Gemma Boic Dem Gedachtnis einer Kunstlerin Darmstadt 1915 Wege zur Kulturbuhne Beitrage zur Theaterkulturbewegung Reihe 1 Heft 2 Diederichs Verlag Jena 1917 Das Urner Spiel von Wilhelm Tell Ein Volksschauspiel der Schweiz aus dem 15 Jahrhundert Buhnenvolksbundverlag Berlin 1920 Heinrich von Kleist der Mensch und das Werk In Dichter und Buhne Reihe 2 Literarisches Institut Haas amp Grabherr Filser 1921 Hans Sachs und die Komodie des Mittelalters In Dichter und Buhne 15 Verlag des Buhnen Volksbundes Patmos Verl Frankfurt 1922 Das Marchenspiel In Dichter und Buhne Meister der Oper Reihe 1 Wesen und Art des Dramas Verlag des Buhnen Volksbundes Patmos Verlag Frankfurt 1922 Das Mannheimer Nationaltheater Ein Jahrhundert deutscher Theaterkultur im Reich Verlag J Bensheimer Mannheim 1929 Das Trauergesprach Christi am Kreuze Von Friedrich von Spee Verlag Langen Muller Berlin 1934 Ermanno Wolf Ferrari Verlag Kiesel Salzburg 1936 Die Komodien des grossen Konigs Konig Friedrich II von Preussen Verlag Langen Muller Berlin 1937 Die Freier oder Wer ist wer Romantisches Lustspiel in zwei Tagen acht Bildern mit einem Vor und Nachspiel Von Joseph von Eichendorff Reclam Verlag Leipzig 1939 Der Modeaffe Von Konig Friedrich II von Preussen Langen Muller 1937 Mozart am Oberrhein Hunenburg Verlag Strassburg 1942 Alt Mannheim Das Mannheimer Stadtspiel Szenen und Bilder vom Gluck und Leid einer oberrheinischen Stadt Unter Mitarbeit von Hans Arnold u a Mannheim 1943 Lebendiges Theater Drei Jahrzehnte deutscher Theaterkunst Bruckmann Munchen 1944 Shakespeare und das deutsche Theater Kohlhammer Stuttgart 1947 Jean Paul in Heidelberg Dobel Verlag 1948Belege Bearbeiten Peter Stoltzenberg Ernst Leopold Stahl und der Verband zur Forderung deutscher Theaterkultur Hrsg Albertus Magnus Universitat zu Koln Dissertation Koln 1958 Stoltzenberg Koln 1958 S 49 Stoltzenberg Koln 1958 S 79 Stoltzenberg Koln 1958 S 136 ff Normdaten Person GND 117203262 lobid OGND AKS LCCN n86860987 VIAF 45074166 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stahl Ernst LeopoldKURZBESCHREIBUNG deutscher TheaterwissenschaftlerGEBURTSDATUM 19 April 1882GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 19 Juni 1949STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Leopold Stahl amp oldid 239574536