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Erhard Blankenburg 20 Oktober 1938 in Duisburg 28 Marz 2018 in Amsterdam 1 war ein deutscher Rechtssoziologe und Professor an der Freien Universitat Amsterdam Erhard Blankenburg 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Buchpublikationen Auswahl 3 Neuere Aufsatze 4 Uber Erhard Blankenburg 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenBlankenburg belegte ein Studium der Philosophie Soziologie und Germanistik an der Universitat Freiburg und FU Berlin Es folgten Graduate Studies und eine Tatigkeit als Forschungsassistent am Department of Sociology der University of Oregon Ein Studium der Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Universitat Basel beendete er mit dem Abschluss Master of Arts 1965 Seine Promotion zum Dr phil erfolgte an der Universitat Basel 1966 Als Assistent am Institut fur Soziologie der Universitat Freiburg arbeitete er von 1966 bis 1968 Von 1969 bis 1971 war er Organisationsberater beim Quickborner Team Hamburg Danach arbeitete Blankenburg in Basel als Senior Projektleiter bei der Prognos in Basel 1973 1974 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max Planck Institut fur auslandisches und internationales Strafrecht in Freiburg Die Habilitation fur das Fach Soziologie erwarb er 1974 an der Universitat Freiburg Blankenburg war von 1975 bis 1980 Mitglied des Wissenschaftszentrums Berlin Internationales Institut fur Management und Verwaltung 1980 bekam er einen Ruf auf den Lehrstuhl fur Rechtssoziologie der Vrije Universiteit Amsterdam Gemeinsam mit Wolfgang Kaupen spielte er eine wichtige Rolle bei der Neubegrundung der Deutschen Rechtssoziologie in den 70er Jahren Raiser 1998 ebenso mit Volkmar Gessner bei der Grundung des International Institute for the Sociology of Law Er gehorte auch zu den Initiatoren und zu den Grundungsherausgebern der Zeitschrift fur Rechtssoziologie Gemeinsam mit Bill Felstiner organisierte er 1991 in Amsterdam das erste gemeinsame Treffen der beiden bedeutenden Vereinigungen der Rechtssoziologie LSA und RCSL Seine Beschaftigung mit rechtssoziologischen Themen war ungewohnlich breit reichte von der Soziologie der Kriminalitat uber die des Staatsapparates bis zu der des Zivilrechts Blankenburg war primar Empiriker und Methodiker vgl seine Empirische Rechtssoziologie Seine wichtigsten Beitrage zur rechtssoziologischen Theorie betreffen die Begriffe der Mobilisierung des Rechts und der Rechtskultur en Vor allem aber wirkte er als Koordinator Organisator und als Vermittler zwischen Wissenschaft und Praxis Er bemuhte sich nicht eine Schule zu grunden ihm fiel es leicht in stets wechselnden Teams mit wechselnden Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten Wie kein anderer Rechtssoziologe vermochte er erfolgreich Tagungen zu organisieren kompetente Referenten zu gewinnen und die Veranstaltungen mit Autoritat und zugleich locker zu leiten Theo Rasehorn 1998 23 Im Jahre 2005 erhielt er den Adam Podgorecki Preis des Research Committee on Sociology of Law In einem Nachruf des Bochumer Rechtssoziologen Klaus F Rohl wird Blankenburgs Bedeutung wie folgt eingeschatzt Keiner hat wie er die empirisch krtiisch orientierte Rechtssoziologie im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts in Deutschland und daruber hinaus gepragt 2 Buchpublikationen Auswahl BearbeitenKirchliche Bindung und Wahlverhalten Die sozialen Faktoren bei der Wahlentscheidung Nordrhein Westfalen 1961 1966 Olten Walter Verlag 1967 urspr Dissertation mit Johannes Feest Die Definitionsmacht der Polizei Strategien der Strafverfolgung und soziale Selektion Dusseldorf Bertelsmann Universitatsverlag 1972 mit Hellmut Morasch u a Tatsachen zur Reform der Zivilgerichtsbarkeit J C B Mohr Tubingen 1974 Hrsg Empirische Rechtssoziologie Pieper Munchen 1975 mit Klaus Sessar Wiebke Steffen Die Staatsanwaltschaft im Prozess strafrechtlicher Sozialkontrolle Duncker amp Humblot Berlin 1978 Hrsg mit Wolfgang Kaupen Rechtsbedurfnis und Rechtshilfe Empirische Ansatze im internationalen Vergleich Westdeutscher Verlag Opladen 1978 Jahrbuch fur Rechtssoziologie und Rechtstheorie Bd 5 Hrsg mit Ekkehard Klausa Hubert Rottleuthner Alternative Rechtsformen und Alternativen zum Recht Westdeutscher Verlag Opladen 1979 Jahrbuch fur Rechtssoziologie und Rechtstheorie Bd 6 Hrsg Politik der inneren Sicherheit Suhrkamp Verlag Frankfurt 1980 mit Jann Fiedler Die Rechtsschutzversicherungen und der steigende Geschaftsanfall der Gerichte J C B Mohr Tubingen 1981 Hrsg mit Kurt Lenk Organisation und Recht Organisatorische Bedingungen des Gesetzesvollzugs Westdeutscher Verlag Opladen 1981 Jahrbuch fur Rechtssoziologie und Rechtstheorie Bd 7 Hrsg mit Udo Reifner Rechtsberatung Soziale Definition von Rechtsproblemen durch Rechtsberatungsangebote Luchterhand Neuwied 1982 Het idee van een maatschappij zonder recht Vrije Universiteit Amsterdam 2002 Hrsg mit Rudiger Voigt Implementation von Gerichtsentscheidungen Westdeutscher Verlag Opladen 1987 Jahrbuch fur Rechtssoziologie und Rechtstheorie Bd 8 Hrsg Prozessflut Indikatorenvergleich von Rechtskulturen auf dem europaischen Kontinent Bundesanzeiger Koln 1988 Hrsg mit Dieter Leipold Christian Wollschlager Neue Wege im Zivilverfahren Bundesanzeiger Koln 1991 mit Freek Bruinsma Dutch Legal Culture Kluwer Deventer 1991 Mobilisierung des Rechts Eine Einfuhrung in die Rechtssoziologie Springer Heidelberg 1995 Hrsg mit Johannes Feest Changing Legal Cultures IISL Onati 1997 Legal Culture in Five Central European Countries Den Haag WRR 2000 Neuere Aufsatze BearbeitenDer Querulant als soziale Konstruktion In Dieter Strempel Theo Rasehorn Hrsg Empirische Rechtssoziologie Gedenkschrift fur Wolfgang Kaupen Nomos Baden Baden 2002 203 212 mit Bert Niemeijer Warum brauchen wir ein Verfassungsgericht Die niederlandische Diskussion im Lichte der deutschen Erfahrung In Migratierecht en rechtsociologie Liber Amicorum Prof C A Gronendijk Wolf Legal Publ Nijmegen 2008 303 310 Opportunistisches Recht die Coffeeshops Von der Duldung weicher Drogenin den Niederlanden der unbewaltigten Regulierung von Angebot und Produktion sowie der Kontrolle des Mekka Effekts In Betrifft Justiz 2009 119 123 Einfuhrungen zur Rechtssoziologie als zeitgemasse Modelle von Gesellschaft In Zeitschrift fur Rechtssoziologie 32 2011 243 257 Failures of war tribunals from Leipzig Nuremberg and Tokyo to Milosevic and Saddam Hussein 2011 In Law society and history themes in the legal sociology and legal history of Lawrence M Friedman Robert W Gordon and Morton J Horwitz eds Cambridge New York Cambridge University Press 2011 137 145 Push and pull of judicial demand and supply In Michele und Henrik Schmiegelow Hrsg Institutional competition between common law and civil law theory and policy Springer Heidelberg 2014 299 322 Mobilization of the German Federal Constitutional Court In Ralf Rogowski und Thomas Gawron Hrsg Constitutional Court in Comparison The US Supreme Court and the German Federal Constitutional Court Berghahn New York Oxford 2016 92 108 Uber Erhard Blankenburg BearbeitenObituary von Johannes Feest in Newsletter of the Research Committee on Sociology of Law 1 Nachruf von Klaus F Rohl Rechtssoziologie Blog 2018 Nachruf von Vincenzo Ferrari Erhard Blankenburg in memoriam In Onati IISL eNewsletter No 54 April 2018 Jurgen Brand Dieter Strempel Hrsg Soziologie des Rechts Festschrift fur Erhard Blankenburg zum 60 Geburtstag Baden Baden Nomos 1998 Helmut Morasch Blankenburg im Internet Virtuelle Formen zur Zukunft der Rechtssoziologie In Festschrift s o 1 10 Thomas Raiser Die Entstehung der Vereinigung fur Rechtssoziologie In Festschrift s o 11 18 Theo Rasehorn Ein Richter fiel unter die Rechtssoziologen Erinnerungen an Erhard Blankenburg und andere Rechtssoziologen In Festschrift s o 19 28 Dieter Strempel Erhard Blankenburg ein Paradigma fur die gesamte Rechtssoziologie inhaltlich erfolgreich institutionell erfolglos In Festschrift s o 29 42 Pieter Ippel The Morality of Empiricism In Festschrift s o 79 87 Ralf Rogowski Nachruf auf Erhard Blankenburg 1938 2018 In Zeitschrift fur Rechtssoziologie Band 38 Nr 1 2018 ISSN 0174 0202 S 168 172 doi 10 1515 zfrs 2018 0013 degruyter com Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige abgerufen am 18 April 2018 vgl auch Festschrift zum 60 Geburtstag in der Google Buchsuche Klaus F Rohl Zum Tode von Erhard Blankenburg rsozblog de abgerufen am 29 Marz 2019 Normdaten Person GND 115459235 lobid OGND AKS LCCN n79134910 VIAF 64109592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blankenburg ErhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtssoziologe und Professor an der Freien Universitat AmsterdamGEBURTSDATUM 20 Oktober 1938GEBURTSORT DuisburgSTERBEDATUM 28 Marz 2018STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erhard Blankenburg amp oldid 228627122