www.wikidata.de-de.nina.az
Als Grundbruch wird in der Bodenmechanik ein seitliches Wegbrechen des Bodens durch zu grosse Bodenpressung bezeichnet Typischerweise kann ein Grundbruch unter einem Fundament eines Bauwerkes auftreten wobei der Boden entlang einer Gleitfuge verdrangt wird Grundbruch unter einem mittig belasteten Fundament Das Wegbrechen des Bodens kann in eine der beiden Richtungen geschehen wobei sich das Fundament setzt und zur gegenuberliegenden Seite kippt Ursache fur den Vorgang ist das Uberschreiten der Scherfestigkeit die die Widerstandsfahigkeit des Bodens beschreibt Bei Tiefgrundungen wird der Grundbruch durch die Auflast des daruberliegenden Bodens verhindert so dass die Gefahr in der Regel nur bei Flachgrundungen besteht Wird die Bewegung des Bodens durch Grundwasserstromungen ausgelost so spricht man von einem hydraulischen Grundbruch Die erste fotografische Aufnahme eines Grundbruchvorgangs stammt von V J Kurdjumoff 1889 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgang 2 Bruchfigur 3 Normung und Nachweis 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgang BearbeitenBei Uberbelastung des Bodens wird die Scherfestigkeit uberschritten das heisst die Verzahnung der Bodenkorner die Kohasionskrafte und die Gewichtskraft des bewegten Bodens reichen nicht aus um die einwirkende Last zu halten Beim Grundbruch unter einem Fundament sinkt dieses in den Boden ein und neigt sich auch eine Verschiebung kann die Folge sein Durch einen Grundbruch kann das Bauwerk erheblichen Schaden nehmen oder einsturzen Bruchfigur BearbeitenDer als Bruchfigur oder Grundbruchfigur bezeichnete Bodenkorper der sich bei einem Grundbruch bewegt wird umschrieben von einer gekrummten Gleitflache Im Vertikalschnitt wird die Gleitfuge aus Geradenstucken und logarithmischen Spiralen als Ubergang dazwischen gebildet Die Gleitflache beginnt nah einer Fundamentkante und endet abhangig von der Bodenart mehrere Meter neben der Grundung Normung und Nachweis BearbeitenDer Nachweis der Grundbruchsicherheit eines Fundaments wird mit den Methoden der Erdstatik gefuhrt und ist in Europa im Eurocode 7 geregelt Eine zusatzliche deutsche Norm ist die DIN 4017 die Nachweismoglichkeiten fur wichtige Standardfalle enthalt Die Nachweise beruhen zum Teil auf Berechnungen im Rahmen der Plastizitatstheorie zum Teil auf experimentellen Untersuchungen Wichtige Parameter in der Nachweisfuhrung sind der Reibungswinkel und die Kohasion des Bodens Die Nahe zu abfallenden Boschungen nicht senkrechte Lasteinleitung und eine sehr geringe Einbindetiefe eines Fundaments begunstigen einen Grundbruch Diese Faktoren mussen deshalb in der Prufung der Grundbruchsicherheit ebenfalls mit berucksichtigt werden 2 Siehe auch BearbeitenSchwerbelastungskorper Liste von Rutschungen im Bergbau BoschungsbruchLiteratur BearbeitenDeutsches Institut fur Normung Hrsg DIN EN 1997 1 2009 09 Eurocode 7 Entwurf Berechnung und Bemessung in der Geotechnik Teil 1 Allgemeine Regeln Beuth Verlag September 2009 Deutsches Institut fur Normung Hrsg DIN 4017 2006 03 Baugrund Berechnung des Grundbruchwiderstands von Flachgrundungen Beuth Verlag Marz 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Eugen Kurrer Geschichte der Baustatik Auf der Suche nach dem Gleichgewicht Ernst amp Sohn Berlin 2016 ISBN 978 3 433 03134 6 S 338f Goris A Hrsg Schneider Bautabellen fur Ingenieure 20 Auflage Werner Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 8041 5251 9 S 11 45 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundbruch amp oldid 231620541