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Das Elektrizitatswerk Amstetten ist ein Laufwasserkraftwerk das fur Kleinwasserkraft genutzt wird Es liegt am Fluss Ybbs in der osterreichischen Stadt Amstetten In Betrieb ging es 1901 und 2010 wurde es um eine Restwassernutzung erweitert Kraftwerk Amstetten AllersdorfKraftwerksgebaude errichtet um 1900 laufende Modernisierung Kraftwerksgebaude errichtet um 1900 laufende ModernisierungLageElektrizitatswerk Amstetten Niederosterreich Niederosterreich OsterreichKoordinaten 48 6 47 N 14 51 59 O 48 113191 14 866487 Koordinaten 48 6 47 N 14 51 59 OLand OsterreichGewasser YbbsDatenTyp LaufwasserkraftwerkPrimarenergie WasserkraftLeistung 3 49 MWEigentumer Stadtwerke AmstettenBetriebsaufnahme 1901Turbine 3 KaplanturbinenWebsite Stadtwerke AmstettenStand 23 Oktober 2012f2 Uber einen Kanal den Werkskanal wird Wasser von der Ybbs abgezweigt und ins Kraftwerk im Stadtteil Allersdorf geleitet wo zwei Kaplan Turbinen Energie erzeugen Eine weitere Restwasserturbine ist an der erneuerten Wehranlage im Ortsteil Greinsfurth in Betrieb Uber das im Besitz der Stadtwerke Amstetten befindliche Stromnetz wird rund ein Funftel des Stadtgebietes mit Energie versorgt Das Regelarbeitsvermogen betragt 15 GWh Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einzugsgebiet und Wassermenge der Ybbs 3 Wehranlage 4 Kraftwerk Allersdorf 5 Restwasserkraftwerk 6 Fischwanderhilfe 7 Literatur 8 Bilder 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 30 August 1899 fasste der Gemeinderat der Stadt Amstetten den Beschluss zum Bau eines Elektrizitatswerks Die Stadt hatte die Konzession erworben um die Wasserkraft der Ybbs zu nutzen und beabsichtigte mit dem Bau die Strassen und Platze zu beleuchten und die Abgabe von Energie an private Haushalte 1 Bei der Projektierung des Wasserbaues musste besonderes Augenmerk auf die Hochwassersituation gelegt werden 1 Bereits 1899 wurde im Amstettner Wochenblatt darauf hingewiesen dass die Hausbesitzer der Stadt sich in der Gemeindekanzlei melden sollen wenn bei ihnen elektrisches Licht eingeleitet werden soll 2 Der Bau konnte nicht begonnen werden bevor die Kraftversorgung der Siechenanstalt Mauer Ohling heutiges Landesklinikum Mostviertel durch den niederosterreichischen Landesausschuss geklart war 2 Am 2 Janner 1900 begann der Bau und Einbau zweier Francis Turbinensatze mit einer Leistung von je 250 kW Bei der Eroffnung durch den damaligen Burgermeister Anton Schmidl am 26 Janner 1901 war das Elektrizitatswerk Amstetten das grosste Wasserkraftwerk Niederosterreichs und es wurden bereits der Hauptplatz sowie der Sitzungssaal des Gemeinderates elektrisch beleuchtet 3 Der Einbau des dritten und vierten Francis Turbinensatzes erfolgte im Jahr 1901 und 1905 ebenfalls mit einer Leistung von je 250 kW 4 nbsp Baustelle Oberwasser nbsp Baustelle des Auslaufbereiches nbsp Baustelle Unterwasser mit Einmundung in die Ybbs nbsp Baustelle des Auslaufbereiches nbsp Kraftwerk nach der Fertigstellung Unterlauf nbsp Kraftwerk nach der Fertigstellung Oberlauf Im Jahr 1911 wurde ein Dieselaggregat mit einer Leistung von 300 kW eingebaut 1931 erfolgte der Ausbau zweier Francis Turbinensatze und der Einbau der Kaplan Turbine I mit einer Leistung von 1160 kW Das am 26 Marz 1947 im Nationalrat beschlossene 2 Verstaatlichungsgesetz erlaubte dass private und kommunale E Werke in den Besitz der NEWAG heute Energieversorgung Niederosterreich ubergehen so auch das Kraftwerke in Amstetten Der provisorische Gemeinderat beschloss in einer Resolution vom 23 Mai 1947 jedoch dies abzulehnen 5 Daraufhin folgten mehrjahrige Proteste gegen die drohende Ubernahme 6 Diese Proteste fanden ihren Hohepunkt im Juli 1952 Das Kraftwerk sollte in einer nachtlichen Aktion gewaltsam ubernommen werden was durch das Eingreifen der Belegschaft durch Luftschutzsirenen alarmiert verhindern werden konnte 5 7 Die Ubernahme liess sich jedoch nicht verhindern und so erfolgte die Abtretung im Jahr 1956 Die Stadtwerke Amstetten blieben nach wie vor der Betreiber des Kraftwerkes die NEWAG erhielt den Grundbesitz 6 Im Jahr 1960 wurden die beiden verbliebenen Francis Turbinensatze ausgebaut und die Kaplan Turbine II mit einer Leistung von 1780 kW eingebaut Die alte Kaplan Turbine I wurde 1988 ausgebaut und durch eine neue Kaplan Rohrturbine mit einer Leistung von 1710 kW ersetzt 8 Im Jahr 1991 wurde der verstaatlichte Grundbesitz wieder an die Stadtwerke Amstetten zuruckubertragen wodurch offene Rechtsfragen zwischen EVN und den Stadtwerken bereinigt werden konnten 9 nbsp Warte des Elektrizitatswerkes ca 1901 nbsp Generatoren der Francis Turbinensatze nbsp MaschinenhalleIn den Jahren 2004 und 2005 wurde die Wehranlage in Greinsfurth saniert und fur den Einbau der Restwassernutzung vorbereitet Ebenfalls erfolgte der Einbau einer Umwalzanlage beim Kraftwerk um Eisdruck im Winter zu verhindern Mit ihr wird Luft eingeblasen um das Entstehen einer Eisschicht zu verhindern und dunne Eisschichten aufzubrechen Im Jahr 2010 wurde ein Restwasserkraftwerk mit einer Leistung von 479 kW bei der Wehranlage in Greinsfurth mit einer Fischaufstiegshilfe errichtet 4 Einzugsgebiet und Wassermenge der Ybbs BearbeitenDas Einzugsgebiet der Ybbs bis zur Wehranlage Greinsfurth betragt etwa 833 km Die durchschnittliche Wassermenge sind 26 m s MQ Die grossten Hochwasser fuhrten bis dato ungefahr 1000 m s und ereignen sich statistisch alle 50 60 Jahre Die minimale Wasserfuhrung in Trockenperioden betragt weniger als 4 m s 8 Wehranlage BearbeitenDas Stauziel betragt 278 81 muA Meter uber der Adria Der Werkskanal hat eine Lange von 1300 m und eine Tiefe von durchschnittlich 3 m Die Fischbauchklappe wurde 57 m breit und 1 54 m hoch dimensioniert und dient zur Hochwasserregulierung Der Tauchbalken verhindert dass grossere schwimmende Teile Aste Baume usw in den Werkskanal gelangen Die Einlaufschleusen regulieren den Wasserpegel bei Hochwasser oder dienen zum Absperren des Werkskanals in Richtung Kraftwerk bei Revisionen Die Hochwasserschleuse Grundablass wird bei grossen Hochwassern ab 150 200 m s zur Hochwasserregulierung und zum Ablassen des Staubereiches benotigt Die Schotterschleuse dient zur Spulung der Schotterrinne im Einlaufbereich Ein Fallschutz in Richtung der Restwasserturbine dient als Absperrorgan fur die Restwasserturbine und schliesst mit Eigengewicht 4 Kraftwerk Allersdorf Bearbeiten nbsp Maschinensatz nbsp Neue TurbineDas Elektrizitatswerk in Allersdorf ist ein Ausleitungskraftwerk Mit zwei Kaplan Turbinensatzen werden pro Jahr rund 15 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Bedarf von ungefahr 4300 Haushalten im Netz der Stadtwerke Amstetten Durch den Bau des Ausleitungskanals dem Werkskanal der bei der Wehr in Greinsfurth beginnt wird das Wasser auf direktem Wege mit sehr geringem Gefalle in das Kraftwerk Allersdorf geleitet Durch diese Abkurzung wird im Kraftwerk Allersdorf eine grossere Fallhohe 12 m statt 8 m des Wassers erreicht was zu einer hoheren Stromerzeugung fuhrt Bisher war bei Niederwasser die 2 5 km lange Restwasserstrecke zumindest bis zur Urlmundung trocken Bis zur Mundung des Unterwasserkanals war eine okologisch ungunstige Restwassersituation gegeben und der Fischzug aus der Donau war durch die Wehranlage unterbrochen 4 Technische Daten zum Kraftwerk Ausbauwassermenge 30 m3Jahreserzeugung 15 GWhEngpassleistung 3 MWFallhohe 12 mAnzahl Turbinen 2 Kaplan Rohrturbine Restwasserkraftwerk BearbeitenDurch die Abgabe von Wasser in den ursprunglichen Verlauf der Ybbs und nicht mehr nur in den Werkskanal ist es wieder moglich den Fluss im Bereich von der Wehr Greinsfurth bis zur Ruckleitung vom Kraftwerk Allersdorf ganzjahrig mit Wasser zu dotieren Bisher setzte die Dotation der Ybbs in den Sommermonaten meistens aus Der Grund hierfur war dass das Wasser durch den Werkskanal aus der Ybbs auf direktem Weg zum Kraftwerk Allersdorf umgeleitet wurde um Strom zu erzeugen Das Wasser fliesst durch das Einlaufbauwerk dem Druckrohr zu Die Druckrohrleitung verlauft bis zum Krafthaus dort erfolgt der Ubergang auf das Einlaufrohr aus Stahl und die Kaplan S Rohrturbine Die Stromerzeugung erfolgt durch eine Drehstrom Synchronmaschine welche aufgrund der geringen Leistung direkt in das lokale Niederspannungsnetz einspeist 4 Technische Daten zum Restwasserkraftwerk Zuflussrohr Glasfaserverstarktes Kunststoffrohr GFK Rohr Rohrdurchmesser 2 mBruttofallhohe 8 19 mNettofallhohe 7 65 mTiefe des Gebaudes 8 55 mTurbine Kaplan S RohrturbineDrehzahl 429 minmax Durchfluss 7500 l sTurbinenleistung 510 kWversorgte Haushalte ca 360Jahreserzeugung 1 3 GWhFischwanderhilfe BearbeitenFur naturliche Fischbestande ist die Moglichkeit einer freien Passierbarkeit von grosser Bedeutung Die grossenbestimmende Fischart fur die Planung der Fischwanderhilfe in Greinsfurth ist der Huchen welcher eine Lange von uber einen Meter erreichen kann Die Fischwanderhilfe Greinsfurth ist als Schlitzpass ein so genannter Vertical Slot gebaut Durch die Fischwanderhilfe wird eine Fallhohe von uber 8 m zwischen Ober und Unterwasser uberwunden Die Fischwanderhilfe ist in ihrer Bauart eine der grossten in Osterreich Die Dotation des Fischaufstieges schwankt je nach Jahreszeit zwischen 290 und 500 l s Diese Wassermengen sind unter anderem notig um eine entsprechende Lockstromung im Bereich des Einstieges der Fischwanderhilfe zu erreichen 10 nbsp Luftaufnahme der FischwanderhilfeDaten zur Fischwanderhilfe Schlitzbreite 40 cm 58 Becken a 2 2 m 3 m Wasserspiegeldifferenz zwischen den Becken 15 cm Stromerzeugungsverlust im bestehenden Kraftwerk 200 MWh Jahr das entspricht etwa dem Energiebedarf von 60 Haushalten Durchfluss Mitte Marz bis Mitte April 500 l s Durchfluss Mitte April bis Ende Juni 400 l s Durchfluss restliche Zeit 290 l sLiteratur BearbeitenChristian Mitterlehner Abschlussbericht Monitoring FAH Greinsfurth Stadtwerke Amstetten PDF 1 8 MB Amstetten 2012 Bilder Bearbeiten nbsp Baustelle der Wehranlage und Fischwanderhilfe nbsp Luftaufnahme des ElektrizitatswerkesSiehe auch BearbeitenListe osterreichischer KraftwerkeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Elektrizitatswerk Amstetten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadtwerke Amstetten stadtwerke amstetten atEinzelnachweise Bearbeiten a b Amstettner Wochenblatt Nummer 53 Jahr 1899 a b Amstettner Wochenblatt Nummer 38 Jahr 1899 Amstettner Wochenblatt Nummer 5 Jahr 1902 a b c d e Stadtgemeinde Amstetten Festschrift zum 100 Jahre Jubilaum der Stadtwerke Amstetten 2001 a b Stadtgemeinde Amstetten Amstettner Beitrage 1978 S 84 98 a b Nachrichten der Stadtgemeinde Amstetten Nummer 5 Jahrgang 29 Juni 2001 Amstettner Anzeiger Nummer 21 Jahrgang 59 31 Juli 1951 a b Herbst Alois Jubilaums Festschrift zur Feier der 50 Wiederkehr der Stadterhebung S 29 Stadtnachrichten Amstetten Nummer 2 Jahr 1991 Mitterlehner Christian Abschlussbericht Monitoring FAH Greinsfurth Stadtwerke Amstetten S 12 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Februar 2013 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 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