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Die Electrologica X1 oder einfach EL X1 war ein Digital Computer der in den Niederlanden konstruiert und von 1958 bis 1965 produziert wurde Etwa 30 Anlagen wurden gebaut und auch ins Ausland verkauft Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 3 Aufbau 4 Bilder 5 Referenzen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksEntwicklung BearbeitenDie X1 wurde im Mathematisch Centrum Amsterdam von Carel Scholten und Bram Loopstra entworfen Produziert wurde die X1 von der Electrologica NV einer Firma die eigens dazu vom Mathematisch Centrum und der Versicherungsfirma Nillmij 1958 gegrundet worden war Einsatz BearbeitenEine Anlage wurde an eine Kaffeefirma in Deutschland verkauft von wo sie auf Initiative von Horst Herrmann 1962 als Gebrauchtmaschine zur TU Braunschweig gelangte wo sie bis 1975 im Einsatz war die Maschinen behielten bis zum Schluss einen gewissen Kaffeeduft Es gab dort eine etwas grossere Anlage die per Lochstreifen Lochkarte oder Magnetband gefuttert werden konnte und die nur von professionellen Operatoren oder von eingewiesenen Benutzern bedient wurde sowie eine kleinere die nur mit Lochstreifen Eingabe und Ausgabe und elektrischer Schreibmaschine ausgestattet war und im Selbstbedienungsbetrieb durch die Studenten lief Sie wurden praktisch ausschliesslich in Algol 60 programmiert 1 Aufbau BearbeitenDie X1 war ein volltransistorisierter Binarcomputer mit Ringkernspeicher Die Schaltungen waren als Steckmodule in Metallbechern von etwa Zigarettenschachtelgrosse ausgefuhrt Ein Modul enthielt in diskreter Transistor Logik ein einzelnes logisches Gatter also meist einen oder zwei Transistoren Die CPU war ein wurfelformiger Schrank von etwa einem Kubikmeter Volumen Die Wortlange des Speichers war 27 Bit Eine kleinere Maschine hatte davon etwa 7 KWorte was einen zweiten Schrank von gleicher Grosse wie die CPU fullte Maximal konnten 32 768 Speicherplatze adressiert werden da 15 Adressbits vorhanden waren Die kleine X1 konnte direkt ca 3 kByte Speicher benutzen mit geteiltem Compiler 8 kByte die grosse X1 konnte 16 kByte Speicher benutzen Als Peripherie waren Lochstreifen Lochkarten Magnetband Zeilendrucker DIN A1 Plotter und elektrische Schreibmaschinen verfugbar Die X1 war einer der ersten europaischen Computer mit einem Interrupt System Darauf aufbauend konnten die Schnittstellen zu Peripheriegeraten wesentlich effizienter ausgefuhrt werden so dass sie vor allem einen gewissen Puffer zwischen schneller CPU und langsamer Peripherie boten nach Art eines Ausgabekanals spaterer Grossrechner Wie bei den Konkurrenzmodellen Zuse Z22 und der ZEBRA konnten alle Befehle nicht nur die Verzweigungen bedingt conditional ausgefuhrt werden Dies ermoglichte besonders kompakt geschriebene Programme Das folgende Beispiel zeigt das Laden des Absolutbetrags des Speicherwertes aus Speicherstelle n in den Accumulator A 2A n P n nach A kopieren N 3A n wenn A negativ ist kopiere n nach A Eine bemerkenswerte Eigenheit der X1 oder zumindest der Leute die mit ihr arbeiteten war die Benutzung von 32 bittiger Notation in einer eigenen Basis 32 Zahlendarstellung fur die Adressen Die X1 war der Gegenstand von Edsger W Dijkstras Doktorarbeit und die Zielmaschine fur den ersten komplett implementierten Algol 60 Compiler fertiggestellt von Dijkstra und Jaap Zonneveld 1965 wurde die X1 von der X8 abgelost Electrologica wurde im folgenden Jahr von Philips ubernommen Bilder BearbeitenDie folgenden Bilder bis auf das letzte wurden aufgenommen kurz bevor und nachdem 1975 die X1 der TU Braunschweig abgerissen wurde nbsp X1 Konsole In den Plastikschubern die Lochstreifenrollen von Checker zwei Algol 60 Compilern und diversen Tools rechts zwei Scheiben der Lochstreifen Aufwickelmechanik handbetrieben nbsp X1 Backplane mit Verdrahtung nach Abriss nbsp X1 Module nach Abriss umgesteckt nbsp X1 Module nach Abriss die Farbe kennzeichnet die Art des Logikgatters im Modul nbsp Innenleben eines X1 Moduls nbsp IBM Schreibmaschine wie sie in ahnlicher Version ohne Tasten als Ausgabeeinheit an die X1 angeschlossen werden konnteReferenzen BearbeitenEdsger W Dijkstra Communication with an Automatic Computer Dissertation University of Amsterdam 1959 Einzelnachweise Bearbeiten Jorg Munzel Die Entwicklung der Informatik an der TU Braunschweig In W Kertz Hrsg Technische Universitat Braunschweig vom Collegium Carolinum zur Technischen Universitat Olms Hildesheim 1995 S 701 709 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Electrologica X1 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Electrologica X1 and X8 computers engl Communication with an Automatic Computer Dijkstras Doktorarbeit incl einer Beschreibung der X1 engl PDF 5 14 MB The Dijkstra Zonneveld ALGOL 60 compiler for the Electrologica X1 PDF enthalt eine gute Beschreibung des X1 Befehlssatzes engl 1 96 MB Bild der X1 Konsole auf heise de abgerufen 10 Juni 2011 im Hintergrund Lochstreifen Peripheriegerate und eine elektrische Schreibmaschine als Ausgabe X1 Konsole auf der Website der Stichting Electrologica NL abgerufen 10 Juni 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Electrologica X1 amp oldid 211302524