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Der Eisenbahnunfall von Armagh am 12 Juni 1889 in Nordirland wurde durch eine Reihe technischer Unzulanglichkeiten verursacht und war der schwerste Eisenbahnunfall der sich auf Irland je ereignet hat 81 Tote und 260 Verletzte waren die Folge dieser Katastrophe Da der Sonderzug fur einen Schulausflug gebucht war waren viele Kinder unter den Opfern Die Unfallstelle mit der Lok des planmassigen Zuges links und den darauf aufgefahrenen entlaufenen Wagen des Sonderzuges rechts Die Unfallstelle aus einem zweiten BlickwinkelInhaltsverzeichnis 1 Technische Rahmenbedingungen 2 Verlauf 3 Untersuchungsergebnis 4 Folgen 5 Ahnliche Unfalle 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTechnische Rahmenbedingungen BearbeitenEinige Rahmenbedingungen waren fur den Unfall und sein Ausmass massgeblich Die fur den Sonderzug eingesetzte Lokomotive war zu schwach fur das Zuggewicht des aus 15 Wagen gebildeten Zuges und die zu bewaltigende Steigung Die Zuge auf der Strecke waren mit Smith Bremsen einer Vakuumbremse ausgerustet die aber bei einer Zugtrennung wirkungslos wurde Nur der erste und der letzte Wagen waren mit Bremseinrichtungen versehen Auf der Strecke verkehrten die Zuge nicht im Raum sondern im Zeitabstand Der Zug war mit mehr als 800 Personen besetzt Die Abteile in denen ausschliesslich Kinder sassen waren durch das Bahnpersonal verschlossen worden was einer damals ublichen Praxis entsprach 1 Verlauf BearbeitenAm 12 Juni 1889 blieb ein Sonderzug fur einen Schulausflug von Armagh Richtung Warrenpoint kurz vor dem Ende einer 4 km langen Steigung von 1 33 liegen Um weiterfahren zu konnen trennte das Eisenbahnpersonal den Zug in zwei Teile um zunachst die ersten funf Wagen in den nachsten Bahnhof zu ziehen Da die Smith Bremse im abgetrennten Zugteil nun nicht mehr wirksam war musste der zweite Zugteil des Sonderzuges von Hand gebremst werden Von den zuruckgelassenen Wagen hatte aber nur einer eine Handbremse Deshalb legten die Eisenbahner Steine unter die Rader eines Wagens Die Anfahrt des vorderen Zugteils gelang zunachst nicht weil die Lokomotive bei ihrem Totpunkt zum Stillstand gekommen war Um den zu uberwinden liess der Lokomotivfuhrer die Maschine etwas ruckwarts rollen Dabei erhielten die 10 zuruckgelassenen Wagen aber einen leichten Stoss durch den die Steine weggeschleudert wurden Sie begannen ruckwarts zu rollen und konnten durch die eine zur Verfugung stehende Handbremse nicht mehr gehalten werden Das Bahnhofspersonal von Armagh hatte von den Problemen des Sonderzugs nichts mitbekommen Nach Verstreichen des vorgeschriebenen Zeitraums fur den Abstand zweier Zuge erhielt der planmassige Zug deshalb einen Abfahrauftrag Dieser bestand aus einer Lokomotive einem Schlepptender einem Gepackwagen einem Bremswagen und vier Personenwagen Die entlaufenen Wagen und die Lokomotive des Planzuges stiessen zusammen Der Lokomotivfuhrer des Planzuges hatte die Wagen auf sich zukommen sehen und seinen Zug abgebremst so dass dieser beim Aufprall nur noch mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 km h fuhr Bei dem Zusammenstoss wurden die drei hinteren Wagen des Sonderzugs vollig zerstort Die Lokomotive des planmassigen Personenzuges sturzte um und die Kupplungen zwischen dem Gepackwagen und den ubrigen funf Wagen und zwischen Lokomotive und Schlepptender rissen Die letzten funf Wagen begannen nun talwarts zu rollen Sie konnten aber von den Bremsern nach 400 Metern zum Stehen gebracht werden Ein weiterer Zusammenstoss drohte als sich der Schlepptender der Lokomotive des planmassigen Personenzuges mit dem Gepackwagen ebenfalls talwarts in Bewegung setzte und auf den zum Stehen gebrachten Zugteil zurollte Der Lokomotivfuhrer der beim Zusammenprall auf den Tender geschleudert worden war konnte diesen mit der Bremse des Tenders ebenfalls zum Stillstand bringen bevor er auf den stehenden Zugteil auflief Untersuchungsergebnis BearbeitenDie Lokomotive war viel zu schwach um den Sonderzug die lange Rampe hinter Armagh hinaufbefordern zu konnen Daruber hinaus war der Sonderzug kurz vor der Abfahrt nochmals verlangert worden Die Smith Bremsen ebenso wie das Fahren der Zuge im Zeitabstand erwiesen sich als unzureichend um die Probleme der auslosenden Betriebsstorung ausgleichen zu konnen Folgen BearbeitenAls Konsequenz der Katastrophe verabschiedete das Parlament des Vereinigten Konigreichs den Regulation of Railways Act 1889 ein Gesetz das selbsttatige Bremsen Fahren im Raumabstand das Zugmeldeverfahren und die Signalabhangigkeit der Weichen verbindlich vorschrieb Ahnliche Unfalle BearbeitenAhnliche Unfalle bei denen Teile eines Zuges mit sich selbst einen Auffahrunfall verursachten sind Eisenbahnunfall von Pelm Preussen 1897 Eisenbahnunfall von Tenga Mosambik 2002Siehe auch BearbeitenListe von Eisenbahnunfallen im Vereinigten KonigreichLiteratur BearbeitenJ R L Currie The Runaway Train Armagh 1889 David amp Charles 1971 ISBN 0 7153 5198 2 Ludwig Ritter von Stockert Eisenbahnunfalle Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre Bd 1 Leipzig 1913 S 154f Nr 1 Weblinks BearbeitenBeurteilung des erstuntersuchenden Beamten Coroner Pressebericht zum Urteil des erstuntersuchenden Beamten Coroner Website zu dem UnfallEinzelnachweise Bearbeiten Railway disaster Memento vom 10 August 2009 im Internet Archive National Museums Northern Ireland54 360833333333 6 6125 Koordinaten 54 21 39 N 6 36 45 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbahnunfall von Armagh amp oldid 238858095