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Die Einodflur ist die Flurform eines Gehofts in Einzellage Sie ist das typische Kennzeichen der Streusiedlung in stark zergliedertem Gelande und geht ursprunglich auf Urbarmachung zuruck Weinebene und Speikkogel unteres Lavanttal Josephinische Landesaufnahme Bl 113 1764 1787Die Einodflur ist ein Flurstuck das nur durch die topographischen Gegebenheiten und die Wirtschaftsform bestimmt ist Sie ist typischerweise weitestgehend nur von Wald und Brachland umgeben Abmarkung planmassige Grenzen hat sie nur zu allfalligen Nachbarn und folgt auch dort den orographischen Gegebenheiten Hohenformen Gewassergrenzen usw Die Einodflur stellt die ursprunglichste Flurform dar und kann nach Schindlbauer zweifelsohne vom Standpunkt der innerbetrieblichen Organisation als Idealform bezeichnet werden 1 Sie nutzt das vorhandene Gelande fur den Wirtschafter optimal aus Die Hofstelle oder Einode liegt je nach Gelande inmitten oder am Rand des Flurstucks und zeigt darin regionaltypische Formen so etwa im inneren Alpenraum wo die Talbauern naturgemass am unteren Rand die Hangbauern aber auf halber Hohe ihres Grundes ansitzen sofern es das Gelande erlaubt Im Rahmen von allfalligen Heirats und Erbubernahmen und Realteilungen zergliedert sich die Einodflur Sonderformen sind etwa die Doppelhofe die eine Einodflur mit zwei Hofstellen in sich gliedern und so die Keimzelle des Weilers bilden Um diese zunehmende Zergliederung zu unterbinden wurden in Mitteleuropa schon im Spatmittelalter mit gleichzeitigem Ubergang des Erbrechts auf nur einen Sohn Flurzwange eingefuhrt und ab dem 19 Jahrhundert Flurbereinigungen unternommen Ursprungliche Einodfluren haben sich nur in den Randlagen der Siedlungsgebiete bis heute erhalten Es finden sich aber auch Sonderformen wie die blockformigen Einodfluren und die streifenformigen Einodfluren die den Ubergang zur Blockflur respektive Streifenflur darstellen und dort zu finden sind wo die Streusiedlung dichter war als dass sie zu reinen Einodhofen hatte fuhren konnen Diese Flurstucke sind nur teilweise topographisch teils aber schon rein geodatisch durch moglichst gerade Linien definiert Siehe auch Bearbeiten edt zur Namenkunde Die ed t Namen beziehen sich nicht auf Einodhofe die als Hauptsiedlungsraum einen schonen Namen bekamen sondern auf aufgelassene und wiederaufgenommene SiedlungsstellenLiteratur BearbeitenFelix Bachofer Die Gliederung der Flur Formen Genese Seminararbeit Eberhard Karls Universitat Tubingen Geographisches Institut 2002 ISBN 978 3 638 17285 1 e Book grin com H Uhlig Die Siedlungen des landlichen Raumes In Materialien zur Terminologie der Agrarlandschaft Vol II Giessen 1972 Einzelnachweise Bearbeiten Gottfried Schindlbauer Das landliche Siedlungsbild unter besonderer Berucksichtigung der Gehoftformen dargestellt am Beispiel des Atterseegebietes In Oberosterreichischer Musealverein Gesellschaft fur Landeskunde Hrsg Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines 131a Linz 1986 S 89 105 S 93 PDF S 3 zobodat at PDF abgerufen am 25 Mai 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einodflur amp oldid 218954079