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Dzibilchaltun Ort der flachen Steine ist eine Ruinenstatte der Maya im mexikanischen Bundesstaat Yucatan Mit einer Flache von 16 Quadratkilometern und etwa 8000 bei der Vermessung dokumentierten Gebauden zahlt die Stadt zu den grossten archaologischen Fundplatzen im nordlichen Teil der Halbinsel Yucatan Dzibilchaltun Tempel der 7 Puppen und Stelenplattform Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Museum 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDzibilchaltun liegt in einer Hohe von ca 9 m u d M etwa 23 km Fahrtstrecke nordlich von Merida im Buschwald der Halbinsel Yucatan Bis zur Hafenstadt Progreso an der karibischen Kuste sind es weitere 20 km Geschichte BearbeitenEine erste Besiedlung des Ortes kann fur das 9 vorchristliche Jahrhundert nachgewiesen werden Jedoch stieg die Bevolkerungszahl erst um etwa 250 v Chr signifikant an und erreichte mit ca 40 000 Einwohnern zum Ende der klassischen Periode um 830 n Chr ihren Hohepunkt Die meisten Inschriften zur Herrscherdynastie stammen aus dieser Zeit Zwar gingen Bautatigkeit und Bevolkerungszahl zwischen dem 11 und 13 Jahrhundert wieder zuruck doch blieb der Ort bis in die Kolonialzeit hinein besiedelt wie eine kleine in der Ruinenanlage stehende offene Kapelle Capilla abierta unter Beweis stellt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Tempel der 7 Puppen nbsp Vorraum bzw Umgang des TempelsTempel der Puppen Der sogenannte Tempel der sieben Puppen Templo de las siete munecas ist das bedeutendste Bauwerk von Dzibilchaltun er befindet sich am Ende einer Prozessionsstrasse Sacbe und hat seinen Namen von sieben Tonfigurchen die in seinem Innern gefunden wurden und heute im ortlichen Museum zu sehen sind Der Bau mit seinem hausartigen doppelgeschossigen Dachaufbau war vollstandig unter einer spateren aber schlecht erhaltenen Uberbauung verborgen die bei seiner Freilegung im Jahre 1950 zur Ganze abgetragen wurde Das auf der Spitze einer nicht sehr hohen Tempelpyramide befindliche Bauwerk zeigt am vorkragenden Dachgesims im Puuc Stil steinerne Masken die in ihrer einfachen geometrischen Bauweise und mit ihrer vorspringenden Nase an spatere Masken des Regengottes Chaac erinnern Wie spatere Tempel Yucatans Pyramide des Kukulcan u a besteht der Tempel aus einer zentralen Cella und einem rechtwinkligen Umgang beide sind von steinernen Kraggewolben bedeckt Die holzernen Verstrebungen verbessern die Stabilitat der Gewolbe zwar nur geringfugig dafur aber waren sie bei Wohngebauden zum Aufhangen von Lebensmittelvorraten und Dingen des taglichen Bedarfs nutzlich und wurden bei Tempeln und Palastbauten ubernommen Die Tursturze bestanden ursprunglich aus Holzbalken die bei den Stabilisierungs und Restaurierungsmassnahmen durch Betonsturze ersetzt wurden Der Bau hat astronomische Bezuge zur Tagundnachtgleiche und wurde deshalb auch schon als Observatorium bezeichnet Aufgrund seiner eher einfachen Formen wird das Bauwerk ins 6 7 Jahrhundert datiert Stelenplattformen In der Umgebung des Tempels finden sich drei Plattformen mit aufrecht stehenden jedoch relieflosen Stelen vielleicht waren sie ehemals mit Stuck uberzogen und bemalt Struktur Nr 36 Uber den Zweck des unweit der Kapelle befindlichen Bauwerks besteht Unklarheit von einem steinernen Tempelaufsatz fehlt jegliche Spur auch wurden keine Pfostenlocher fur einen holzernen Tempelbau gefunden Es konnte sich somit um eine sogenannte Zeremonialplattform handeln doch sind diese ublicherweise nicht so hoch nbsp Kapelle und Struktur Nr 36 nbsp Struktur Nr 44 nbsp Cenote XlakahOffene Kapelle capilla abierta Die Spanier errichteten im 16 Jahrhundert eine offene Kapelle capilla abierta zur Bekehrung und religiosen Unterweisung der Indios die es nicht gewohnt waren den von den Priestern abgehaltenen Zeremonien innerhalb von geschlossenen Raumen beizuwohnen und sich deshalb lange Zeit weigerten Kirchen zu betreten Vor der flachen inneren Ruckwand des einfachen gewolbten Baus mit kleinen Turmchen steht ein Altar daruber befinden sich zwei Nischen Der Bau ist durch einen Bogen auch auf der Sudseite geoffnet Von den vielen offenen Kapellen der fruhen spanischen Kolonialzeit sind nur wenige erhalten geblieben z B in Cuernavaca die meisten wurden spater abgerissen und durch Kirchenbauten ersetzt Struktur Nr 44 Sudlich der Kapelle befindet sich ein von Mauern umgebener rechteckiger Platz der manchmal als Amphitheater bezeichnet wird Die Mauern sind von Zinnen bekront dennoch wird davon ausgegangen dass zumindest die Grundmauern aus vorspanischer Zeit stammen Cenote Der ehemals fur die Wasserversorgung der Maya Stadt wichtige Cenote Xlakah ist teilweise von Seerosen bewachsen und wird heutzutage von vielen Touristen als Pool genutzt Ahnlich wie in Chichen Itza wurde der Cenote von den Mayas auch kultisch verehrt Auf seinem Grund in etwa 44 m Tiefe wurden von Tauchern tausende von Keramikscherben etc entdeckt Museum BearbeitenDas lokale Museum bietet eine Fulle von Stelen und anderen Fundstucken aus der Mayazeit Daneben sind auch steinerne Zeugnisse Grabplatten Wappen etc aus der kolonialen Epoche ausgestellt Siehe auch BearbeitenListe der Maya RuinenLiteratur BearbeitenWolfgang Gockel Mexiko Das zentrale Hochland und Yucatan Von den Statten der Maya und Azteken zu barocken Kirchen und Konventen DuMont Koln 1998 S 308ff ISBN 3 7701 4410 4 Nikolai Grube Hrsg Maya Gottkonige im Regenwald Konemann Verlag Koln 2000 ISBN 3 8290 1564 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dzibilchaltun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dzibilchaltun Fotos Infos Dzibilchaltun Fotos Infos englisch 21 091 89 5903 Koordinaten 21 5 27 6 N 89 35 25 1 W Normdaten Geografikum GND 4550618 8 lobid OGND AKS VIAF 8144647632245786853 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dzibilchaltun amp oldid 233627286