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Dieter Ertel 25 Februar 1927 in Hamburg 8 Oktober 2013 in Stuttgart war ein deutscher Journalist und Redakteur 1 Nach seinem Studium an der Universitat Hamburg Literatur Anglistik und Padagogik begann Ertel seine journalistische Laufbahn 1950 als Volontar und Redakteur der Neuen Deutschen Wochenschau Anschliessend von 1954 bis 1955 arbeitete er als Redakteur beim Nachrichtenmagazin Spiegel Der Journalist und Schriftsteller Martin Walser wurde schliesslich auf ihn aufmerksam und warb ihn fur den SDR an hier arbeitete Ertel von Oktober 1955 bis 1974 2 Spater arbeitete er unter anderem als Fernsehdirektor bei Radio Bremen als Programmchef Fernsehspiel Film Unterhaltung und Familie beim WDR sowie als Fernsehdirektor beim Sudwestfunk in Baden Baden Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung von Zeichen der Zeit 2 Kritische Auseinandersetzung mit Fernsehkonsum 3 Weitere Arbeit als Fernsehredakteur 4 Auszeichnungen 5 Filme fur die Dokumentarabteilung des SDR 5 1 Fur die Reihe Zeichen der Zeit 5 2 Weitere Filme 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung von Zeichen der Zeit Bearbeiten1955 stiess Ertel als freier Mitarbeiter zu der noch jungen Fernsehabteilung des SDR die seit 1954 erste Sendungen fur das gemeinschaftliche Fernsehprogramm der deutschen Rundfunkanstalten produzierte Ab 1961 arbeitete er dort als Redakteur 1957 arbeitete Ertel an einem Dokumentarfilm uber die Geschichte des Boxsports Da sich beim Schnitt des Materials herausstellte das sich aus dem Material eine eigenstandige Sendung gestalten liess beschloss die Dokumentarfilmabteilung des SDR den Film Ein Grosskampftag als ersten Film der neuen Dokumentarreihe Zeichen der Zeit auszustrahlen Ertel ubernahm in der Folge die redaktionelle Betreuung der Sendereihe von der bis zu seinem Weggang 1973 insgesamt 56 Folgen produziert wurden Ertel war bis 1961 fur alle Beitrage als Autor verantwortlich Inhaltliche Schwerpunkte seiner Dokumentarfilme waren Sport und klassische Musik Fruh thematisierte er auch die Medien selbst zum Beispiel in Filmen wie Der grosse Cannes Cannes 1958 oder in Die Kunden der Traumfabrik 1958 Haufig nahm er in seinen Filmen eine eher ironische Haltung gegenuber den Phanomenen des Wirtschaftswunders in Deutschland ein 3 Kritische Auseinandersetzung mit Fernsehkonsum Bearbeiten1963 wurde im SDR Ertels Film Fernsehfieber ausgestrahlt in dem erstmals im Fernsehen selbst die Bedeutung des Mediums Fernsehens thematisiert wurde Der Film dokumentiert zum Beispiel die Angst von Professoren und Studenten in Tubingen vor dem neuen Medium die sich gleichwohl als zukunftige intellektuelle Elite des Landes verstehen Damit wird der selbstverstandliche Fernsehkonsum einfacher Arbeiter und Angestellter im Ruhrgebiet konfrontiert die einfach alles was uber den Bildschirm kommt irgendwie interessant finden In der Schlussszene zeigt der Film wie eine Fussball Ubertragung die Illusion dabei zu sein erzeugt und aus den Zuschauern eine nationale Schicksalsgemeinschaft macht Weitere Arbeit als Fernsehredakteur BearbeitenErtel hat in seiner journalistischen Laufbahn mehrere erfolgreiche Sendungen und Sendereihen fur das Fernsehen entwickelt so etwa fur den SDR die Reihen Zeichen der Zeit und Cartoon sowie die Tierreihe Sterns Stunde In dieser Zeit fuhrte er beispielsweise beim Fernsehdokumentarfilm Schutzenfest in Bahnhofsnahe Beobachtungen auf dem Dorfe Regie Daneben trug Ertel auch einige Folgen zur Reihe Bei der Arbeit beobachtet bei Die SDR Sendung portratierte verschiedene Dirigenten bei den Proben und Konzerten mit ihren Orchestern Ein Verdienst Ertels ist es dass er 1967 Loriot fur das Fernsehen entdeckte der in der Sendung Cartoon internationale Zeichentrickfilme vorstellte 1969 betrat Ertel mit dem zweiteiligen dokumentarischen Fernsehspiel Der Fall Liebknecht Luxemburg zudem Neuland Er entwickelte hier eine neue Darstellungsform im zeitgenossischen Fernsehen da er die Ergebnisse seiner Recherchen von Schauspielern darstellen liess und aus historischem Archivmaterial Spielszenen entwickelte 1968 wurde Ertel Leiter des Programmbereichs Kultur und Gesellschaft beim SDR Ende der 1960er Jahre kam es im SDR zu einigen Auseinandersetzungen um die Stellung des Dokumentarfilms im Fernsehprogramm und die Strategie der Fernsehabteilung 4 1974 wechselte Ertel als Fernsehdirektor zu Radio Bremen Bei Radio Bremen entstanden nach seiner Idee die Talkshow 3 nach 9 sowie als Fortsetzung von Cartoon die Fernsehserie Loriot Spater arbeitete er als Programmchef Fernsehspiel Film Unterhaltung und Familie beim WDR 1976 bis 1986 setzte ihn die ARD daneben als Koordinator fur Unterhaltungssendungen ein 5 1981 bis 1989 war Ertel erneut in Baden Wurttemberg tatig als Fernsehdirektor beim Sudwestfunk in Baden Baden Von 1992 bis 1994 war er anschliessend Vorsitzender des Hauses des Dokumentarfilms 6 Nach seiner Pensionierung lebte Ertel in Besenfeld im Nordschwarzwald und in Stuttgart 7 Er war Mitglied im PEN Zentrum Deutschland Dieter Ertel war mit Hildegard Ertel 1927 2021 verheiratet Aus der Ehe sind mehrere Kinder hervorgegangen Auszeichnungen Bearbeiten1966 Berliner KunstpreisFilme fur die Dokumentarabteilung des SDR BearbeitenFur die Reihe Zeichen der Zeit Bearbeiten Ein Grosskampftag Beobachtungen bei einer Boxveranstaltung 1957 zusammen mit Peter Schier Gribowsky Wenn die Weihnachtskassen klingeln Bemerkungen im Advent 1957 zusammen mit Georg Friedel Die wilde Strasse Beobachtungen im Strassenverkehr 1958 Der grosse Cannes Cannes Beobachtungen am Rande der Filmfestspiele 1958 Die Kunden der Traumfabrik Eine Studie uber Filmfreunde und Fans 1958 Neubauwunderlichkeiten 1959 Kongress der Ideale Beobachtungen bei einem Vegetarier Treffen 1959 Der Aufstand der Jecken Beobachtungen beim Kolner Karneval 1960 Tortur de France Bericht uber eine Radrundfahrt 1960 zusammen mit Hans Blickensdorfer Schutzenfest in Bahnhofsnahe Beobachtungen auf dem Dorfe 1961 zusammen mit Georg Friedel Strafvollzug Beobachtungen in deutschen Gefangnissen 1961 zusammen mit Georg Friedel Fernsehfieber Bemerkungen uber das Massenmedium und sein Publikum 1964 zusammen mit Georg Friedel Sechstagerennen Beobachtungen im Berliner Sportpalast 1964 zusammen mit Georg Friedel Der totale Urlaub Beobachtungen in einem englischen Ferienparadies 1967Weitere Filme Bearbeiten Wir fuhren Sie aufs Eis Die Geschichte des Eiskunstlaufs 1955 Cortina 1956 fur die SDR Reihe Im Blickpunkt Das deutsche Mozartfest 1956 Heidelberg Postkarte und Wirklichkeit 1956 Bachkonzert im Kloster Wiblingen 1956 zusammen mit Rolf Unkel Aus Sport ist Ernst geworden 1956 Zeitgenossen H G Winkler 1956 Filmbericht uber das Nationaltheater Mannheim 1957 Haus der Vergessenen 1957 Stuttgarter Kammerorchester 1957 zusammen mit Rolf Unkel Die unterirdische Kuh Ein Bericht uber den Grafiker Savignac 1957 Die Hallen Ein Bericht uber den Markt von Paris 1959 Thema Lebensmittelpreise 1960 zusammen mit Georg Friedel Ein Englander sieht Deutschland was dem Zeichner Ronald Searle in der Bundesrepublik auffiel 1960 Ferenc Fricsay 1960 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet zusammen mit Rolf Unkel Weihnachtliches Konzert aus der Basilika Ottobeuren 1961 zusammen mit Rolf Unkel Ein Marchengarten 1963 Bissigheim 1964 fur die SDR Reihe Europa im Detail Der 14 Juli 1964 fur die SDR Reihe Europa im Detail Sergiu Celibidache Till Eulenspiegels lustige Streiche 1965 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet Wie halst du s mit der Politik Kleiner Test des deutschen Wahlers 1965 zusammen mit Georg Friedel Der Zeichner Chaval 1965 Greta Garbo Die Gottliche und das Menschliche 1965 Georg Solti Tannhauser Ouverture 1966 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet zusammen mit Wolfram Rohrig Vaclav Neumann Die verkaufte Braut 1968 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet zusammen mit Gerald Weinkopf Der Fall Liebknecht Luxemburg 1969 fur die SDR Reihe Zeitgeschichte vor Gericht Vaclav Neumann Leonoren Ouverture Nr 3 1969 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet zusammen mit Gerald Weinkopf Was gibt s Neues Das Stuttgarter Antimagazin 1971 Carlos Kleiber Fledermaus Ouverture 1971 fur die SDR Reihe Bei der Arbeit beobachtet zusammen mit Gerald Weinkopf Matterhornhutte Menschen und Meinungen im Hochgebirge 1972 fur die SDR Reihe Grenzstationen Richard Wagner 1974 fur die SDR Reihe Grosse Deutsche Weblinks BearbeitenDieter Ertel in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf Dieter Ertel in Radio Bremen Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive Robert von Lucius Talentsucher Zum Tod von Dieter Ertel Abgerufen am 5 Marz 2019 Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule Hrsg Haus des Dokumentarfilms TR Verlagsunion GmbH 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 68 69 Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule Hrsg Haus des Dokumentarfilms TR Verlagsunion GmbH 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 70 72 SWR Dieter Ertel ist tot Abgerufen am 5 Marz 2019 Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule Hrsg Haus des Dokumentarfilms TR Verlagsunion GmbH 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 72 SWR Dieter Ertel ist tot Abgerufen am 5 Marz 2019 Normdaten Person GND 1012377660 lobid OGND AKS LCCN n97044216 VIAF 5087021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ertel DieterKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und RedakteurGEBURTSDATUM 25 Februar 1927GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 8 Oktober 2013STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dieter Ertel amp oldid 232689463