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Die schwarze Frau ist eine Posse mit Gesang in drei Akten von Carl Meisl Die Urauffuhrung fand am 1 Dezember 1826 im Theater in der Josefstadt in Wien statt Daten Titel Die schwarze Frau Gattung Parodierende Posse in drei Akten Originalsprache Deutsch Autor Karl Meisl Literarische Vorlage La Dame blanche von Francois Boieldieu und Eugene Scribe Musik Adolf Muller senior Erscheinungsjahr 1826 Ort der Urauffuhrung Theater in der Josefstadt Ort und Zeit der Handlung 1 Dezember 1826 Personen Barnabas Haberstroh Viertelsmeister Georgel Braun vagabundierender Geselle Nanette Schickelgruber Waise die schwarze Frau Sperber Pachter Hanni seine Frau Stadtschreiber Klapperl geheimer Ratsdiener und Mitglied der Stadtguadia Stadtwache Nanettes Amme Ratsherren Stadtwache Burger von Gansewitz Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Werksgeschichte 3 Spatere Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn der kleinen Ortschaft Gansewitz spukt seit einigen Jahren die Schwarze Frau im Rathaus vor der sich alle Ratsherren und auch die Stadtwachen furchten Sie schreitet als Parodie auf Grillparzers Ahnfrau langsam und feierlich heraus aus dem Haus I Akt 6 Szene Sie erscheint dem geizigen Pachter Sperber weil er ihr in Wahrheit der Nanette Geld schuldet Haberstroh will die grosse Erbschaft Nanettes ergattern und diese dazu heiraten Als Schwarze Frau verkleidet sie sich um durch diesen Spuk den vergrabenen Schatz ihres verstorbenen Vaters der ein wohlhabender Goldschmied war zu schutzen Der lustige Vagabund Georgel kommt in die Stadt wird vom Ratsdiener visitiert 1 und zeigt sich von der Schwarzen Frau unbeeindruckt er nennt sie Konduktansagerin I Akt 6 Szene und tanzt sogar einen Walzer mit ihr Nanette hat nach ihren eigenen Worten Amanten zu Dutzende II Akt 9 Szene Nach einigen Verkleidungsszenen auch Klapperl spielt einmal die Schwarze Frau I Akt 11 Szene treten in der Schlussszene alle Gattinnen der Ratsherren in dieser Kostumierung auf geben sich zu erkennen und beschimpfen ihre Manner wegen deren erbarmlichen Verhaltens Georgel und Nanette die den vergrabenen Schatz gefunden haben finden schliesslich zusammen Werksgeschichte BearbeitenDie literarische Vorlage fur Meisl war die Opera comique La Dame blanche von Francois Boieldieu Musik und Eugene Scribe Libretto uraufgefuhrt am 10 Dezember 1825 in der Pariser Opera Comique Sie hatte sehr grossen Erfolg und wurde bald in ganz Europa und Nordamerika gespielt am 6 Juli 1826 auch in Wien am Theater am Karntnertor in der deutschen Ubersetzung von Ignaz Franz Castelli Schon funf Monate spater gab es die Auffuhrung der Parodie von Carl Meisl einige weitere Parodien anderer Autoren waren nicht so erfolgreich Am 12 Dezember 1826 ubersiedelte die Produktion wegen des Publikumsandrangs in das grossere Theater an der Wien damals mit dem Josefstadter Theater vereinigt Unter der Direktion von Carl Carl wurde es zum Erfolgs und Repertoirestuck das rund 25 Jahre lang bis zum Ende der 1840er Jahre lief Auch im deutschsprachigen Ausland war es sehr erfolgreich bevor es in Vergessenheit geriet Meisl hielt sich relativ genau an die Vorlage nur verpflanzte er das aristokratische schottische Milieu des Jahres 1759 in ein wienerisches Kleinstadtszenario Aus dem Schlossverwalter Graveston wird der Viertelsmeister Haberstroh sein Mundel Anna die Pflegetochter der verstorbenen Grafin von Avenal wird zur Waise Nanette der einfaltige Pachter Dickson ist nun der geizige Sperber Dicksons Gattin Jenny wird zur koketten Hanni der Offizier Georges Brown den Anna im letzten Moment durch ihr anvertraute Schriftstucke als den rechtmassigen Erben des Schlosses Julien d Avenal legitimiert wird zum vazierenden Spitzbuben Georgel die Weisse Dame Beschutzerin der Familie d avenal seit Jahrhunderten wird zur Schwarzen Frau der verkleideten Nanette Die letzte Auffuhrung der Schwarzen Frau wurde 1851 in einer auf einen Akt zusammengezogenen Version zusammen mit Johann Nestroys Volksstuck Der gutmuthige Teufel gegeben in der neben Wenzel Scholz auch Nestroy mitwirkte In einer fruheren Auffuhrung der Schwarzen Frau im Oktober 1827 wahrend seiner Grazer Zeit wurde Nestroy wie spater noch oft wegen censurwidrigen Extemporierens bestraft 2 Bei der Urauffuhrung spielte Wenzel Scholz zwar noch nicht den Ratsdiener Klapperl aber im Theater an der Wien ubernahm er die Rolle die sein erster grosser Erfolg und Durchbruch als Komiker wurde Die Schwarze Dame spielte Betty Vio den Pachter Sperber Friedrich Hopp Die Musik stammt von Adolf Muller senior der mit ihr seinen ersten grossen Erfolg feierte Das Stuck lief als Erfolgs und Repertoirestuck der Theatertruppe um Direktor Carl Carl Sie war nicht nur ein Karrieresprungbrett fur den Komponisten Adolph Muller Spatere Rezeption BearbeitenAlice Christine Waginger schreibt in ihrer Diplomarbeit Die schwarze Frau zahle zu den so genannten Krahwinkliaden also Lokalpossen die in Orten spielen deren Einwohner zwischen Schildburgertum und urosterreichisch landlich angesiedelt sind Diese Kulisse wird oftmals fur Opernparodien verwendet 3 Nach Fanny Platette werden die ruhrseligen Szenen des Originals die Erinnerungs und Wiedererkennungssituationen bei Meisl durch prosaisches Geschehen Affare zwischen Nanette und Georgel Persiflage der Liedtexte ersetzt In erster Linie gehe es ihm um eine burleske Gespenster Parodie die er auch in anderen Stucken auf die Buhne gebracht hat zugleich werde aber auch dieser gesunde Menschenverstand selbst die kleinburgerliche Einstellung lacherlich gemacht Auch wenn die Intention in erster Linie komisch bzw parodistisch ist ist der zeitgenossische soziopolitische Hintergrund erkennbar 4 Literatur BearbeitenFanny Platelle Adolf Bauerles und Carl Meisls Bearbeitungen von franzosischen operas comiqes in Nestroyana Blatter der internationalen Nestroy Gesellschaft 35 Jahrgang 2015 Heft 3 4 ISSN 1027 3921 S 184 191 Weblinks BearbeitenDie Schwarze Frau in dik das ist klassisch Deckblatt von Nestroys Originaltext und SzenenbildEinzelnachweise Bearbeiten Anspielung auf das vormarzliche Polizeisystem im Kaisertum Osterreich Harald Miesbacher Die fruhen Grazer Jahre Johann Nestroys 1826 1831 In Nestroyana Blatter der internationalen Nestroy Gesellschaft S 135 Alice Christine Waginger Diplomarbeit 2011 an der Philologisch Kulturwissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1 Fanny Platelle Adolf Bauerles und Carl Meisls Bearbeitungen von franzosischen operas comiqes S 191 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die schwarze Frau amp oldid 245281333