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Die Schuld ist ein Trauerspiel in vier Akten von Adolph Mullner Es wurde am 27 April 1813 am Wiener Burgtheater uraufgefuhrt und 1816 bei Goschen in Leipzig gedruckt und erlebte danach mehrere Neuauflagen Das Trauerspiel ist ein prototypischer Vertreter des Schicksalsdramas das als Genre zwischen 1810 und 1830 sehr popular war DatenTitel Die SchuldGattung TrauerspielOriginalsprache deutschAutor Adolph MullnerErscheinungsjahr 1816Urauffuhrung 27 April 1813Ort der Urauffuhrung Burgtheater WienOrt und Zeit der Handlung ein grafliches Schloss an der Nordseekuste der skandinavischen Halbinsel Zeit unbestimmtPersonenHugo Graf von Oerindur Elvire seine Gemahlin Jerta Grafin von Oerindur unvermahlt Don Valeros Grand von Kastilien Ritter vom goldnen Vliess Otto Elvirens Sohn erster Ehe Valeros Enkel Kolbert Kammerdiener des Grafen Hugo Holm Reitknecht des Grafen Hugo Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Erster Akt 1 2 Zweiter Akt 1 3 Dritter Akt 1 4 Vierter Akt 2 Rezeption 3 Literatur 4 Ausgaben 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie Handlung beschrankt sich zeitlich auf einen Tag und ortlich auf das in Skandinavien befindliche Schloss des Grafen Hugo Oerindur Erster Akt Bearbeiten Elvire eine angeheiratete Spanierin wartet bang auf die Ruckkehr ihres Mannes Hugo von der Jagd Ihre Harfe fallt ihr aus der Hand und eine Saite reisst was sie als schlechtes Omen interpretiert Jerta Hugos Schwester versucht Elvire zu beruhigen Elvire hat schon einmal einen Gemahl verloren Karlos den Vater ihres Sohnes Otto Elvire gibt zahneknirschend zu dass sie Hugo schon kannte und liebte als Karlos noch am Leben war Es treffen Spanier im Schloss ein und Reitknecht Holm berichtet unterdessen dass Hugo trotz prekarem Kampf bravouros ein Wildschwein erlegt hat Zweiter Akt Bearbeiten Hugo ist in Skandinavien erzogen aber in Spanien geboren worden Darauf fuhrt er es zuruck dass sein Gemut zwischen nordischer Kalte und sudlandischer Hitze schwankt Hugo enthullt Jerta dass er nicht ihr leiblicher Bruder sei Der eigentliche Sohn ihrer Eltern Edwin und Hanna sei in Spanien verstorben An seiner Statt hat Jertas Mutter Hugo angenommen einen spanischen Jungen der von seiner Mutter weggegeben worden ist Dieser Umstand wurde vor Jertas Vater zunachst geheim gehalten der ihn dann aber bei seinem Tod zum rechtmassigen Erben des Hauses Oerindur erklarte Als Erwachsenen zog es Hugo in seine spanische Heimat wo er der zunachst noch verheirateten Elvire begegnete mit der er schliesslich in den Norden zuruckkehrte Hugo und Elvire erinnern sich schaudernd daran dass heute der Todestag ihres ersten Mannes Karlos ist der angeblich Selbstmord begangen habe Der eingetroffene spanische Besucher Don Valeros entpuppt sich dann uberraschend als Karlos Vater der einige Jahre Gouverneur in Westindien war inzwischen aber nach Europa zuruckgekehrt ist Er glaubt nicht an den Selbstmord seines Sohnes Karlos und ist auf der Suche nach dem wahren Schuldigen Dritter Akt Bearbeiten Der kleine Otto berichtet seinem Grossvater Valeros dass sein Vater Karlos und Hugo die besten Freunde waren und dass Hugo ihm sogar einmal das Leben rettete dass beide aber mitunter einander auch zurnten Valeros hegt bereits einen Verdacht gegen Hugo aber nach einem Gesprach mit ihm ist er von dessen wahrer Freundschaft zu seinem Sohn uberzeugt Wahrend alle Hauptcharaktere anwesend sind erzahlt Valeros die Geschichte von einer Spanierin namens Laura die einer bettelnden Zigeunerin eine Gabe verweigerte woraufhin ihr fur ihre Kinder Schlimmes prophezeit wurde Aus Angst ihr zweitgeborener Sohn konne tatsachlich ihrem ersten schaden gibt sie ihn der ursprunglich den Namen Otto trug an eine deutsche Grafin und erzahlt ihrem Mann der Valeros selbst ist wie sich herausstellt dass der Sohn gestorben sei Nun kommt heraus dass Hugo in Wirklichkeit Valeros leiblicher Sohn ist Daraufhin ist Hugo plotzlich besturzt und bezeichnet sich als Kain Er gibt zu Karlos ermordet zu haben was ihn nach dem Bericht von Valeros zu einem Brudermorder macht Vierter Akt Bearbeiten Elvire bekennt gegenuber Jerta dass auch sie Mitschuld trage denn sie habe Hugo gereizt und sich mit ihm eingelassen und ihn ausserdem mittelbar auf Karlos angesetzt Der verzweifelte Hugo erwagt sein Leben im Kampf gegen das feindliche Heer einzusetzen das gerade das Konigreich angreift Gerade als er sich wieder halbwegs besonnen hat erscheint Valeros und mochte seinen Sohn Karlos rachen indem er Hugo zum Zweikampf herausfordert Elvire geht aber dazwischen Die drei bekennen ihren Anteil an der Schuld fur das tragische Geschehen und versohnen sich Valeros und Hugo umarmen sich als Vater und Sohn Sie beschliessen gemeinschaftlich nach Spanien zuruckzukehren um Frieden zu finden Als Valeros die beiden jedoch allein lasst begehen Elvire und Hugo Selbstmord Rezeption BearbeitenDie Schuld war fur Heinrich Heine eine literarische Inspiration wie er in einem Brief an den Autor vom 30 Dezember 1821 mitteilt Wenn ich Dichter geworden bin so war Ew Wohlgb Euer Wohlgeboren Schuld schuld dran Diese war mein Lieblingsbuchlein und ich hatte dieses so lieb dass ich es als Liebesgeschenk der Geliebten verehrte Schreiben Sie auch so etwas sagte die Holde mit spottischem Tone 1 Literatur BearbeitenHerbert Kraft Das Schicksalsdrama Interpretation und Kritik einer literarischen Reihe Tubingen Niemeyer 1974 S 35 83 Adolph Mullner Der Kaliber Aus den Papieren eines Criminalbeamten Leipzig 1829 Diese Kriminalnovelle digitalisiert auf Wikisource enthalt Mottos mit Zitaten aus Mullners Dramen neben der Schuld auch aus der Albaneserin ohne den Namen des Autors zu nennen dessen Kenntnis bei den Lesern aber vorausgesetzt werden konnte Uber das Drama Die Schuld wird gar von zwei Charakteren namentlich gesprochen siehe S 132 in der Erstausgabe Ausgaben BearbeitenDie Schuld in der Erstausgabe Leipzig Goschen 1816 Die Schuld im Volltext bei Zeno orgEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Heine Sakularausgabe Band 20 Briefe 1815 1831 Berlin 1970 S 47 online in der Google Buchsuche Normdaten Werk GND 1220109207 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Schuld Mullner amp oldid 220406350