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Die Musterschuler ist ein Roman des Vorarlberger Schriftstellers Michael Kohlmeier der 1989 im Piper Verlag veroffentlicht wurde Die psychologische Romanstudie ist eine Parabel uber die Entstehung gemeinschaftlicher Gewalt und beschreibt ahnlich wie der Roman Die Welle den vermeintlichen Gruppenzwang die latente Bereitschaft zur Gewalt und das Thema Schuld Vergessen Verdrangung und Beschonigung bereits langst vergangener Geschehnisse im Jahr 1963 Die beeindruckende Schulgeschichte wird in Dialogform in einer Art Interview mit standigen Zwischenfragen zwischen zwei dem Leser unbekannt bleibenden Personen abgehandelt wobei die befragte Person einer der vor funfundzwanzig Jahren agierenden Vierzehnjahrigen ist der zur Aufarbeitung samtliche damaligen Beteiligten sofern er ihren Verbleib ermitteln konnte aufgesucht hatte Der Name des Erzahlers wird nie erwahnt und bleibt somit unbekannt im Gegensatz zu allen anderen Agierenden Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Anmerkungen 3 Bibliographische Angaben 4 WeblinksHandlung BearbeitenIn einem katholischen Jungeninternat in Vorarlberg mit strengen Regeln gefuhrt von Monchen werden die Schuler im Gymnasium des Ortes unterrichtet Sie besuchen diese Schule gemeinsam mit ortsansassigen Schulern Fahrschulern Jungen eines anderen noch strengeren katholischen Heimes sowie eines vornehmen teuren Heimes In Parallelklassen werden auch Madchen unterrichtet Die Schuler der unteren drei Gymnasialklassen sind beisammen in einem Schlafsaal immer beaufsichtigt von einem Schlafsaal Capo aus einer der hoheren Klassen der regelmassig wechselt Nebenbei erwahnt wird dass dieser jugendliche Aufseher die Jungen sehr unterschiedlich behandelt der Netteste von ihnen liest den Kleinen vor der Schlimmste missbraucht sie einzeln zu sexuellen Spielchen Um zu Kurzferien ubers Wochenende nach Hause fahren zu konnen ist erst die Hurde einer Lateinprufung zu packen die der Prafekt am Tag zuvor ansetzt Fur die dritte Klasse in der Gebhard Malin ist fallen die Ferien aus aufgrund eines kleinen dummen Streichs fur den die gesamte Klasse bezahlen muss Am Vorabend der Lateinprufung spielt der Prafekt den Schulern der unteren drei Klassen auf der Flote vor und diese mussen sein Spiel mit moglichst gedrechselten Worten beschreiben Diejenige der Klassen der dies am besten gelange kame am nachsten Tag als erstes dran mit der Prufung und kann dadurch auch als erstes packen und zu den Eltern heimfahren Die Drittklassler kommen nun auf die dumme Idee dass Klassenclown Ferdi Turner furzen solle Derlei Dinge konnen bei dem sehr launischen Prafekten der dem Alkohol nicht abgeneigt ist manchmal gut ausgehen und diesen amusieren An diesem Abend jedoch geht der Dummejungenstreich total daneben Er fasst es als schlechte Kritik an seinem Flotenspiel auf und pruft sie am kommenden Tag uberhaupt nicht Ausbugeln konnen sie das Vergehen nur endgultig indem sie drei Wochen Lateinstrengstudium im Heim durchziehen ohne Ausgang und zum Grossteil ohne ein Wort zu reden Drei Wochen spater ist eine Lateinklausur im Gymnasium angesagt Dann soll die Kollektivstrafe aufgehoben werden Alle wirken nach der samstaglichen Klausur guten Mutes zumindest scheint es so und eine Woche darauf nach der Verteilung der benoteten Schularbeitshefte stellen sie fest dass von den sieben Drittklasslern sechs ein Sehr gut haben davon drei sogar mit einem Kommentar und nur Gebhard der uberdurchschnittliche Lateinschuler hat seltsamerweise eine glatte Funf Er hat als Letzter abgegeben und trotzdem nur ein paar der gestellten Fragen beantwortet Nach dem Essen ruft der Prafekt nach Einsichtnahme in die Hefte alle sieben ins Studierzimmer und verkundete den eine Belohnung Erwartenden dass keiner von ihnen bis Weihnachten nach Hause fahren oder Besuch erhalten durfe zudem fur den nachsten Tag das Essen gestrichen sei sie zusatzliches weiteres Strengstudium in Latein zu absolvieren hatten Weiters hatten sie zu beweisen dass sie doch eine Gemeinschaft seien Laut des wahrend des ganzen Buches interviewten Ex Schulers bzw Erzahlers dessen Name als einziger nicht bekannt ist sagt er Zuchtigt ihn zu den Jungen Trotz seiner Strenge und Harte und manchmal seltsamer Spielchen habe er derlei noch nie zuvor von sich gegeben Die Diskussion der Jungen uber die Strafe oder auch Nichtstrafe fur Gebhard wie zuerst zum Teil pladiert wird dauert den ganzen Nachmittag uber an und die Stimmung wird mehr und mehr aufgeschaukelt und gereizt Missverstandnisse entstehen und keiner will das Gesicht vor den anderen verlieren und als Feigling und Druckeberger dastehen Die letztendlich festgesetzte Strafe in Form von Klassenprugeln erhalt Gebhard fur unzahlige Kleinigkeiten arrogantes Benehmen Eifersucht wegen eines Madchens etc Ihr Opfer Gebhard Malin werfen sie anschliessend in den Fensterschacht dieser befindet sich beim Kellerfenster neben dem unteren Studiersaal und schutten ihm noch Sand auf das Gesicht um es nicht mehr zu sehen Gegenuber der Krankenkasse gibt spater der uberforderte Leiter des Heimes der Rektor an dass Malin unglucklich uber die Stiege hinunter gefallen sei Der Rektor der nur allzu gerne dem Rotwein zuspricht ist von der ganzen Angelegenheit wie immer uberfordert Seine Aussage erfahrt der Klassensprecher der Sieben Manfred Fritsch vom Freund Malins dem 1956 nach Wien gefluchteten Ungarn Arpad Csepella Der Viertklassler Csepella konnte bei der Angelegenheit Gebhard Malin nicht zu Hilfe kommen da er selbst an diesem Wochenende in der Krankenstation des Heimes gewesen war Gebhard ist so schwer verletzt dass erst fraglich ist ob er jemals wieder gesund wird und ob er jemals wieder sprechen kann Im Krankenhaus besucht wird er lediglich von Arpad Csepella und seiner Freundin Veronika einer sechzehnjahrigen Serviererin in einem Cafe in die auch Franz Brandl und der Erzahler beide verliebt sind und durch die zwischen den beiden feindliche Rivalitat auftaucht Auch von keinem der drei Monche des Heimes wird er besucht 25 Jahre danach wird die Klasse vom Erzahler befragt wie es damals zur grausamen Prugelei von Gebhard Malin kommen konnte und dieser schildert es dann einer unbekannten Person die ihn diesbezuglich befragt bzw verhort Er hatte in den letzten beiden Jahren nach seiner Scheidung die anderen Mitschuler bis auf Gebhard aufgesucht und sich zumindest einmal mit jedem einzelnen uber die damalige Zeit unterhalten Keiner weiss mehr genau wer damit angefangen hat Jeder der nun Erwachsenen redet sich seine eigene Schuld klein oder behauptet sogar wie Edwin Tiefentaler der Burgermeisterssohn und nun unter anderem dank seiner guten Heirat wohlbestallte Steuerberater sich nicht mehr erinnern zu konnen bzw sich kaum noch daran erinnern zu konnen Keiner wollte damals der Radelsfuhrer gewesen sein Auch der Erzahlende selbst versucht sich rein zu waschen Wahrend der damaligen Beratschlagung hinsichtlich der Strafe ob diese nur ein Herumschupfen sein sollte oder sie nur so tun als ob sie ihn verprugelt hatten etc ware ein Anruf fur ihn gekommen und er ware beim Portier gewesen und habe mit seiner Tante telefoniert die bei seinen Eltern auf Besuch war und diese fragte ob er heim durfe da sie ihn gerne sehen wurde und als er im Studierzimmer zuruckgekommen sei ware alles schon beschlossene Sache gewesen Dazwischen schweift der Erzahler immer wieder ab vom Geschehen es werden Geschichten aus ihrer aller Kindheit im Internat erzahlt seine erste Liebe kleine Heimlichkeiten und Lugen Ein paar der ehemaligen Klassenkameraden hatten sich auf Wunsch und Organisation von Lasser demjenigen der als Erster fur richtige Prugel gewesen ist und damals das Engelchen genannt wurde aufgrund seiner blonden Lockchen und seines zarten unschuldigen Aussehens im Heimatort Malins getroffen dessen Familie war hier aber nicht mehr ansassig und das Elternhaus inzwischen zu einem Hotel umgebaut Nach seinem Krankenhausaufenthalt war Gebhard nur noch bis zu den Weihnachtsferien im Heim Gebhards Eltern wurden vom Rektor aufgesucht dass der Junge untragbar fur das Heim sei eine Zumutung fur die anderen Schuler Arpad der von der Sozialfursorge aus in dieses Internat gekommen war wurde von seinem Onkel abgeholt dessen erste Frage war wen der Junge denn umgebracht habe Die beiden Jungen kamen nach den Weihnachtsferien nicht mehr zuruck Keinem der Beteiligten ist der Verbleib von Veronika Tobler Gebhard Malin und Csepella Arpad bekannt Nach Veronika hatte der Erzahler sich einmal im Cafe in dem sie gearbeitet hatte erkundigt man konnte oder wollte ihm jedoch keine Antwort geben wo sie geblieben sei Nachdem der Erzahlende durch Zufall am Tag der Tat herausfindet dass die drei nach Sudamerika ausreisen wollen liegt fur ihn spater die Vermutung nahe dass sie es vielleicht auch getan haben Anmerkungen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Durch den Aufbau in Dialogform erhalt man den Eindruck als wurde man sich im selben Raum befinden wie die beiden kommunizierenden Personen Das Buch stellt die Frage wann und warum und in welcher Form von den Beteiligten beschonigt wird ob es so etwas wie eine Teilschuld gabe Ausserdem ob jeder der Agierenden in gleichem Masse Schuld an dem Geschehen habe In weiterer Folge taucht auch auf ob es uberhaupt fur Verbrechen eine Entschuldigung geben konne ob etwa alles dann verziehen sein kann wenn der oder die Tater Reue und Bedauern zeigen sich fur schuldig bekennen Bibliographische Angaben BearbeitenMichael Kohlmeier Die Musterschuler Piper Munchen 1989 ISBN 3 492 03370 9 Taschenbuchausgabe 2009 bei dtv ISBN 978 3 423 13800 0 Weblinks BearbeitenSchultreff de Die Musterschuler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Musterschuler amp oldid 222766177