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Die Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkriegs ist eine der bekanntesten nicht staatlichen deutschen Weltkriegs Gedenk Auszeichnungen aus der Zeit der Weimarer Republik Die Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkriegs vergoldete Variante Vorderseite mit aufgelegtem Kampfabzeichen Ruckseite der Medaille verkupferte Ausfuhrung Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Stiftung und Verleihung 3 Aussehen 4 Trageweise 5 Kampfabzeichen 6 Besonderes 7 Literatur 8 WeblinksVorgeschichte BearbeitenNoch im Krieg etwa ab Herbst 1917 wurde in amtlichen Kreisen des Deutschen Reiches uber die beabsichtigte Schaffung einer Kriegsdenkmunze beraten Nachdem der Kaiser und die deutschen Bundesfursten dem Plan zugestimmt hatten beschaftigte man sich seit Juli 1918 mit der konkreten Gestaltung der Medaille Unter den eingereichten Vorschlagen befand sich auch ein Entwurf des renommierten Malers Franz Stassen Durch die sich uberschlagenden Kriegsereignisse die Revolution und die vollige Umgestaltung der politischen Verhaltnisse wurde das Projekt aber nicht mehr weiter verfolgt In der Weimarer Republik unterblieb aus verschiedenen politischen Grunden die Stiftung eines offiziellen Erinnerungszeichens an den Weltkrieg 1914 18 wogegen die meisten anderen Staaten auch der Verliererseite jedoch entsprechende Dekorationen schufen Fur die Staaten auf der Verlierseite war eine solche Auszeichnung der frustriert zuruckkehrenden Soldaten geradezu eine psychologische Notwendigkeit Sie diente ihrer Wiedereingliederung in die veranderte Gesellschaft und in den neuen Staat und schuf jenseits aller politischen Uberlegungen ein Gefuhl der personlichen Anerkennung und Akzeptanz der vollbrachten Leistungen Dies wurde in Deutschland versaumt wodurch bei den Kriegsveteranen grosse Unzufriedenheit Staatsverdrossenheit und ein starkes ideelles Vakuum entstand Jene Lucke fullten zahlreiche kleinere und grossere Verbande mit privaten Stiftungen von Weltkriegsehren und Erinnerungszeichen und einem vaterlandischen Rahmenprogramm aus Unter ihnen nimmt die Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkriegs eine besondere Stellung ein nicht nur weil sie eine der popularsten dieser Auszeichnungen war sondern weil sie der verleihende Ordensrat nach seinem Selbstverstandnis als die einzig offizielle ansah und die Dekoration auch stets i V verlieh in Vertretung fur den Kaiser bzw die Regierung Alle jene oft sehr kunstvoll und aufwandig gestalteten nicht offiziellen Weltkriegs Ehrenzeichen wurden mit der Stiftung des recht bescheiden und nur einseitig gepragten staatlichen Ehrenkreuzes des Weltkrieges 1934 verboten ihre Verleihung spatestens zu diesem Zeitpunkt eingestellt das weitere Tragen untersagt Vereinzelt gingen Verleihungen dieser privaten Ehrenzeichen illegal noch einige Zeit weiter bis 1935 faktisch wurden sie auch oft mit stillschweigender Duldung neben den offiziellen Orden und Ehrenzeichen weitergetragen Stiftung und Verleihung Bearbeiten nbsp Bandspange mittig Band zur Ehrendenkmunze des Weltkrieges mit aufgelegtem Miniatur Kampfabzeichen nbsp Verleihungsurkunde zur Medaille mit dem Kampfabzeichen 1921 griff man mangels der Stiftung eines offiziellen staatlichen deutschen Ehrenzeichens im Gedenken an den Weltkrieg 1914 18 im Verband national gesinnter Soldaten die bereits wahrend des Krieges beabsichtigte Stiftung einer Kriegsdenkmunze wieder auf Als Institution innerhalb dieses Verbandes national gesinnter Soldaten trat ein Ordensrat ins Leben welcher die Medaille i V das heisst in Vertretung des Kaisers bzw des Staates verleihen sollte Kurz vor dem Verbot des Verbandes national gesinnter Soldaten loste sich dieser Ordensrat aus der Vereinigung heraus und wurde eine selbststandige Institution Gleichzeitig verlegte er seinen Sitz von Berlin nach Buxheim an der Iller in Bayern Der Ordensrat konstituierte sich am 21 September 1921 als eingetragener Verein und es waren in ihm Angehorige aller Dienstgrade des alten Heeres vertreten nicht nur Offiziere An der Spitze des Ordensrates standen der Ehrenmarschall der Kanzler und der Vorstand Zunachst fungierte als Ehrenmarschall Generaloberst Karl von Einem als Kanzler und treibende Kraft der Medaillenstiftung Hauptmann a D Rudolf Hering Deutschwehr Die Inhaber der Medaille wurden auf freiwilliger Basis in der sogenannten Deutschen Ehrenlegion zusammengeschlossen Diese Bezeichnung lehnte sich durchaus beabsichtigt an die beruhmte Franzosische Ehrenlegion an und der Verband gliederte sich anfangs ebenso wie diese in Legionen und Kohorten als Untergruppen Der Vorstand des Ordensrates war automatisch auch der Vorstand der Deutschen Ehrenlegion ansonsten waren die Organisationen unabhangig voneinander Die Ordenssatzung der Deutschen Ehrendenkmunze des Weltkrieges fuhrt mit Datum vom 1 Dezember 1922 aus Die Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkrieges D E d W ist eine Auszeichnung die geschaffen wurde den Toten zum Gedachtnis den Lebenden zur Ehrung den Kommenden zur Nacheiferung Sie ist die historische Auszeichnung die zur Verleihung gekommen ware wenn der Sieg der ruhmvollen deutschen Waffen nicht heimtuckisch hintertrieben worden ware Sie wird auf Antrag oder Vorschlag vom Ordensrat i V fur die D E d W verliehen Die D E d W wird als Kriegsauszeichnung an einem schwarz weiss roten Ordensbande unmittelbar hinter den deutschen Kriegsorden getragen Die D E d W kann allen Mannern und Frauen verliehen werden deren Wurdigkeit fur diese Auszeichnung durch die schriftliche ehrenwortliche Erklarung begrundet wird dass sie wahrend des Weltkrieges und seiner Folgezeit bemuht waren nach bestem Wissen und Gewissen fur das deutschen Vaterland ihre Pflicht zu tun Mannern die auf Ehre und Gewissen versichern als Frontkampfer dem Feinde gegenuber gestanden zu haben wird zur D E d W das Kampfabzeichen verleihen bestehend aus Schwert und Eichenkranz Ordenssatzungen der Medaille nbsp Verleihungsurkunde zur Medaille ohne Kampfabzeichen nbsp Urkunde uber Verleihung ehrenhalber Liest man die verklausulierten und dehnbaren Verleihungsbedingungen genau so ergibt sich dass die Medaille praktisch von jedermann mannlich oder weiblich Soldat oder Zivilist erworben werden konnte Es bedurfte weder eines Nachweises besonderer Taten zum Erhalt der Medaille noch der Dokumentation der Kampftatigkeit als Frontkampfer z B durch das Soldbuch zum Erwerb des Kampfabzeichens Quasi war nur die vaterlandische Gesinnung als Verleihungskriterium verlangt Die Vergabe der Medaille war ganz offensichtlich auf die Schaffung einer moglichst mitgliederstarken nationalen Vereinigung ausgerichtet geeint durch die gleiche Dekoration als Erkennungszeichen und organisiert in der Ehrenlegion Uberdies verlieh der Ordensrat auch noch zusatzlich Medaillen ehrenhalber an Personen die sich nicht darum bemuht hatten aber fur wurdig befunden wurden Dies waren meist bekannte Personlichkeiten die sich dadurch geehrt fuhlen sollten es aber tatsachlich nicht immer waren da sie den Stellenwert der Medaille leicht durchschauten Der im Exil lebende Kaiser distanzierte sich z B nachdrucklich von der Medaille der deutschen Ehrenlegion und dem Ordensrat der sozusagen in seiner Stellvertretung die Medaille verlieh Es kam sogar so weit dass andere Offiziere daraufhin 1925 als Konkurrenz den Ehrenbund deutscher Weltkriegsteilnehmer e V und das mit ihm verbundene Kriegsehrenkreuz begrundeten da sie den Betreibern der Deutschen Ehrendenkmunze des Weltkrieges jede hohere Legitimation absprachen und ihre diesbezuglichen Einlassungen als Betrug brandmarkten Die Vergabe der Medaille und die Organisation der deutschen Ehrenlegion ging trotzdem ungebrochen weiter Der Ordensrat zog 1924 von Bayern nach Mecklenburg um und war ab 1927 schliesslich wieder in Berlin ansassig Mehrfach wurde das Gremium umgestaltet Der Initiator Hauptmann Hering Deutschwehr schied schon 1924 aus Dafur trat jetzt der schillernde General Erich Ludendorff an die erste Stelle mehrere Generale und hohe Offiziere mit wohlklingenden bekannten Namen z B Paul von Bulow General Max Schlee Pascha und Gerhard Rossbach unterstutzten ihn Der Ordensrat der D E d W reagierte 1934 sofort und offiziell auf die Stiftung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges stellte die Verleihungen gemass der neuen Rechtslage ohne Wenn und Aber ein und loste sich freiwillig auf Das vorhandene Gewinn Kapital in Hohe von 15 000 RM wurde der Reichsregierung zugunsten Schwerkriegsbeschadigter ubereignet Am 28 Juli 1934 fand die letzte Sitzung des Ordensrates statt auf der er sich aufloste Die Deutsche Ehrenlegion bestand zunachst noch fort schloss sich jedoch spater dem Reichskriegerbund Kyffhauser an wodurch ihre eigenstandige Existenz aufhorte Aussehen BearbeitenDer Ordensrat griff bei der Gestaltung auf den Entwurf des Kunstlers Franz Stassen zur geplanten Kriegsdenkmunze vom Herbst 1918 zuruck Der Maler entwarf eine neue Vorderseite die nunmehr statt des Portrats des Kaisers einen Soldaten und eine Friedensgottin zeigte die Ruckseite blieb gleich Franz Stassen entwarf auch das Medaillenband und das Kampfabzeichen Die Medaille besteht aus Bronze kommt auch leuchtend vergoldet und kupferfarben getont vor ebenso das Kampfabzeichen Sie hat einen Durchmesser von 32 mm und oben eine Erhohung mit Bohrung fur den Ring Die Erhohung ist vorderseitig mit Lorbeerblattern ruckseitig mit Eichenlaub verziert Die Medaillen wurden mit variierenden Schmuckurkunden verliehen die bei zusatzlicher Vergabe des Kampfabzeichens auch dieses erwahnen Ehrenverleihungen sind mit grossformatigen Schmuckblatturkunden erfolgt die ebenfalls Franz Stassen entworfen hat VorderseiteAuf glatter Flache innerhalb eines schmalen erhohten Randes steht links eine Siegesgottin mit Flugeln im langen Gewand Sie hat die Arme erhoben und ist im Begriff dem vor ihr stehenden Soldaten einen Lorbeerkranz aufs Haupt zu setzen Der Soldat in Frontkampfermontur des Weltkrieges steht rechts In der rechten Hand halt er den Stahlhelm und druckt ihn an seine Hufte mit der linken Hand halt er nach ruckwarts abspreizend sein am Boden aufstehendes Gewehr Auf seiner Brust ist deutlich das Eiserne Kreuz I Klasse zu erkennen RuckseiteAuf glatter Flache innerhalb eines schmalen erhohten Randes ist die Vorderseite des Eisernen Kreuzes von 1914 abgebildet Darunter liegen der Medaillenkrummung folgend zwei Eichenzweige die etwas auf den unteren Arm des Eisernen Kreuzes ragen Uber dem Eisernen Kreuz in grossen Frakturbuchstaben ebenfalls der Krummung der Medaille folgend die Inschrift FURS VATERLAND Trageweise Bearbeiten nbsp Die Ehrendenkmunze des Weltkriegs an grosser Ordensspange montiert V l n r Eisernes Kreuz II Kl Ehrendenkmunze des Weltkriegs mit Kampfabzeichen Ostfrontkreuz Champagne Kreuz Somme Kreuz Ungarische Kriegsdenkmunze 1914 18 Getragen wurde die Auszeichnung auf der linken Brust an einem Band mit einem breiten schwarzen Mittelstreifen 8 mm rechts und links davon ein ca 1 mm breiter weisser Streifen Daran sich rechts und links anschliessend die Reichsfarben schwarz weiss rot in Trikolorenform nebeneinanderliegend Das Band hat seitlich zwei aussere weisse Kanten von ca 1 mm Frauen trugen die Medaille an einer Damenschleife vom gleichen Band Kampfabzeichen BearbeitenFrontsoldaten konnten auf dem Band das Kampfabzeichen befestigen eine hohl gepresste Spange die ein nach rechts aufwarts zeigendes Schwert darstellt das durch einen Lorbeerkranz gesteckt ist Unten liegt das Schwert unter dem Kranz oben daruber Besonderes Bearbeiten nbsp Vorderseite der Notgeldscheine nbsp Tutchen in dem die Notgeldscheine als Postwurfsendung verschickt wurden Der Ordensrat der Deutschen Ehrendenkmunze des Weltkriegs verausgabte zur Deckung der ersten anfallenden Unkosten und zur Schaffung eines Grundkapitals 1921 22 Notgeldscheine Sie wurden als Gutscheine verkauft waren vielfarbig und kunstlerisch sehr schon gestaltet Die Entwurfe lieferte der bekannte Tiermaler und Buchillustrator Moritz Pathe 1893 1956 dessen Signatur sie auch auf der Vorderseite tragen Sie konnten bei Veteranenverbanden als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt werden waren in der Realitat aber mehr aufwandig gestaltete Spendenquittungen und Sammlerobjekte theoretisch jedoch jederzeit wieder einlosbar Das Notgeld wurde als Postwurfsendung im Satz von 6 Scheinen zu je 2 M Nennwert jeweils 200 Pfennig in einem eigenen Tutchen verschickt und zeigt jeweils auf der Vorderseite die Medaille und einen Eichbaum ruckseitig Stadteansichten aus den nach dem Weltkrieg abgetrennten Gebieten Strassburg Metz Danzig Thorn Posen Hadersleben Zwischen 1926 und 1934 erschien ausserdem eine eigene Zeitschrift mit dem Titel Deutsche Ehrenlegion in einer Auflage von ca 5 000 Stuck Fur verdiente Mitglieder der deutschen Ehrenlegion wurde 1928 ein Ritterkreuz der deutschen Ehrenlegion gestiftet ein versilbertes frontseitig emailliertes Steckkreuz mit entsprechendem Schriftzug im Zentrum das jedoch eine reine Vereinsauszeichnung darstellt Literatur BearbeitenKurt Gerhard Klietmann Die Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkrieges Deutsche Ehrenlegion Ludwig Arndt Militarvereine in Norddeutschland Vereinsleben Abzeichen Auszeichnungen Denkmaler BoD Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8334 8966 2 Die Weltbuhne Vollstandiger Nachdruck der Jahrgange 1918 1933 Seite 842 Athenaum Konigstein Ts 1978 Weblinks BearbeitenWebsite mit Hinweis zur Deutschen Ehrendenkmunze des WeltkriegesNormdaten Korperschaft GND 5270685 0 lobid OGND VIAF 148626469 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Ehrendenkmunze des Weltkriegs Deutsche Ehrenlegion amp oldid 240242689