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Die deskriptive Komplexitatstheorie beschreibende Komplexitatstheorie ist ein Teilbereich der endlichen Modelltheorie die den Zusammenhang der Ausdrucksstarke von Logiken und Komplexitatstheorie untersucht Wahrend Komplexitatsklassen wie NP oder PSPACE ublicherweise durch ein spezielles Maschinenmodell ublicherweise Turingmaschinen definiert werden lassen sich mit Hilfe der deskriptiven Komplexitatstheorie diese Klassen auch durch naturliche Logiken wie der Pradikatenlogik erster oder hoherer Stufe oder Fixpunktlogiken charakterisieren Inhaltsverzeichnis 1 Probleme und ihre Darstellung 2 Charakterisierung von NP 3 Weitere Charakterisierungen 4 Literatur 5 QuellenProbleme und ihre Darstellung BearbeitenIn der klassischen Komplexitatstheorie werden Probleme dahingehend untersucht welche Rechnerressourcen Platz Zeit Anzahl von Schaltkreisen benotigt werden um sie zu losen Der Ansatz der deskriptiven Komplexitatstheorie ist es dagegen Probleme in Hinblick auf die logischen Ressourcen wie die Anzahl von Quantoren Anzahl Alternationen von displaystyle exists nbsp und displaystyle forall nbsp Hinzunahme weiterer Operatoren usw einzuordnen Jeder Satz einer Logik induziert eine Menge endlicher Strukturen die ihn erfullen So wird der Satz f x y E x y displaystyle varphi exists x exists yE x y nbsp uber der Struktur E displaystyle E nbsp der Graphen von genau den Graphen erfullt die mindestens eine Kante enthalten Also induziert f displaystyle varphi nbsp das triviale Problem zu entscheiden ob ein Graph mindestens eine Kante besitzt Jede Logik induziert damit eine Klasse von Strukturen oder Sprachen die durch sie ausdruckbar sind Das wohl erste Resultat in dieser Richtung ist der Satz von Buchi nach dem die regularen Sprachen genau die in der monadischen Pradikatenlogik zweiter Stufe definierbaren Sprachen sind 1 2 Charakterisierung von NP BearbeitenRonald Fagin zeigte 1974 3 dass eine Sprache L displaystyle L nbsp genau dann in NP ist wenn es einen Satz in der existenziellen Logik der zweiten Stufe gibt der L displaystyle L nbsp beschreibt Dabei enthalt die existenzielle Logik zweiter Stufe uber der Signatur Q 1 Q k displaystyle Q 1 ldots Q k nbsp existential second order logic ESO S 1 1 displaystyle Sigma 1 1 nbsp Satze der Form P 1 P k f displaystyle exists P 1 ldots P k varphi nbsp wobei f displaystyle varphi nbsp eine Formel der ersten Stufe ist die neben den Pradikaten Q 1 Q k displaystyle Q 1 ldots Q k nbsp die Pradikate P 1 P k displaystyle P 1 ldots P k nbsp enthalten kann Beispielsweise liegt das Problem der 3 Farbbarkeit in NP da der Satz C 1 C 2 C 3 v C 1 v C 2 v C 3 v C 1 v C 2 v C 3 v C 1 v C 2 v C 3 v jeder Knoten ist mit genau einer Farbe gefaerbt u v E u v C 1 u C 1 v C 2 u C 2 v C 3 u C 3 v keine zwei adjazenten Knoten haben die gleiche Farbe displaystyle begin aligned exists C 1 exists C 2 exists C 3 amp amp underbrace forall v C 1 v wedge neg C 2 v wedge neg C 3 v vee neg C 1 v wedge C 2 v wedge neg C 3 v vee neg C 1 v wedge neg C 2 v wedge C 3 v text jeder Knoten ist mit genau einer Farbe gefaerbt amp amp wedge underbrace forall u forall vE u v rightarrow neg C 1 u wedge C 1 v vee C 2 u wedge C 2 v vee C 3 u wedge C 3 v text keine zwei adjazenten Knoten haben die gleiche Farbe end aligned nbsp von genau den 3 farbbaren Graphen erfullt wird Aus dem Beweis des Satzes von Fagin folgt dass die Logik der zweiten Stufe die zusatzlich Allquantoren zulasst die polynomielle Hierarchie beschreibt Weitere Charakterisierungen BearbeitenNach Fagins Satz wurden weitere Komplexitatsklassen auf diese Art und Weise oft von Neil Immerman charakterisiert Die Pradikatenlogik der ersten Stufe mit einem Operator zur Bildung der transitiven Hulle beschreibt NLOGSPACE Die Pradikatenlogik der ersten Stufe mit einem deterministischen Operator zur Bildung der transitiven Hulle beschreibt LOGSPACE Die Logik der zweiten Stufe mit einem transitiven Hullenoperator beschreibt PSPACE verschiedene Fixpunktlogiken beschreiben P beziehungsweise PSPACE auf geordneten StrukturenLiteratur BearbeitenRonald Fagin Finite model theory a personal perspective PDF 2 3 MB Theoretical Computer Science 116 1993 S 3 31 Neil Immerman Languages Which Capture Complexity Classes PDF 459 kB 15th ACM STOC Symposium S 347 354 1983 Heinz Dieter Ebbinghaus Jorg Flum Finite Model Theory S 119 164 1999 Quellen Bearbeiten J R Buchi Weak second order arithmetic and finite automata Zeitschrift fur mathematische Logik und Grundlagen der Mathematik 1960 Band 6 Seiten 66 92 Leonid Libkin Elements of Finite Model Theory Springer Verlag 2004 ISBN 3 540 21202 7 Satz 7 21 Ronald Fagin Generalized first order spectra and polynomial time recognizable sets in Complexity of Computation von Richard M Karp Hrsg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deskriptive Komplexitatstheorie amp oldid 229213112