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Der Witzling von Luise Adelgunde Victorie Gottsched ist eine 1745 anonym veroffentlichte Komodie die im letzten Teil der Deutschen Schaubuhne erschien der Dramensammlung von Johann Christoph Gottsched Das Stuck verteidigt Gottscheds Schaubuhne gegen zeitgenossische Kritiker die in der Komodie nicht explizit genannt werden Titelseite der Erstausgabe 1745 noch unter dem Titel Herr Witzling Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Die Deutsche Schaubuhne im Witzling 3 Unterschiede zwischen erster und zweiter Ausgabe 4 Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten nbsp Personenverzeichnis der Erstausgabe 1745 Der junge Student Vielwitz kommt zum Studium nach Leipzig und wohnt dort bei einem Freund seines Vaters dem reichen Kaufmann Reinhart Reinhart will das unmundige Lottchen mit Vielwitz verheiraten der aus gutem Hause kommt und von dem er viel halt Lottchen lehnt die Ehe ab da sie Vielwitz fur selbstverliebt und einen Besserwisser halt Den Brief den sie fruher am Tag von Vielwitz erhalten hat wirft sie achtlos zur Seite Lottchen findet bei Reinharts Sohn Bestatigung in ihrer Ablehnung von Vielwitz der ihn durch das Vortragen seiner Gedichte wachgehalten hat auf die er sich viel einbildet Der junge Reinhart plant daraufhin zwei Bekannte den Dichter Jambus und den Gelehrten Sinnreich einzuladen damit Vielwitz sich unter seinesgleichen findet Die angekundigten Besucher und Vielwitz unterhalten sich laut und angeregt auch uber die Deutsche Schaubuhne und die darin abgedruckten Stucke von denen die drei nichts halten Der junge Reinhart verteidigt die Schaubuhne und fragt welche Schauspiele die Anwesenden bereits veroffentlicht hatten um es besser zu machen Daraufhin verweist Vielwitz auf das Packchen welches er Reinhart hat zukommen lassen in dem sich ein von ihm verfasstes Schaferspiel befindet und auch Jambus verweist auf seine Stucke Reinharts Kritik dass die Stucke von Jambus falsche Grammatik enthalten entgegen die drei dass sie sich nicht der Grammatik beugen um eine schone Formulierung zu zerstoren Daraufhin beschliessen Vielwitz Sinnreich und Jambus die Grundung der Sprachschnitzer Gesellschaft die Fehler in der deutschen Sprache pflegen soll Kurze Zeit darauf uberwerfen sich die drei allerdings wieder Durch die falsche Verwendung von Pronomen stellt sich heraus dass sie jeweils nur ihre regionalen Eigenheiten der Sprache bei Vielwitz das Niedersachsische bei Jambus und Sinnreich das Obersachsische dulden Lottchens Auftreten beendet den Streit Sie schlagt vor dass sie sich selbst ein Bild von Vielwitz Arbeit machen und mochte den Brief den er ihr geschrieben hat vorlesen Beim Offnen des Briefes stellt sich heraus dass Vielwitz die Schriften an seinen Vater Reinhart und Lottchen verwechselt hat So erfahren sie dass Vielwitz schlecht uber seine Gastgeber und die Leipziger Gelehrten schreibt von denen er nun Missachtung erfahrt Durch das versehentliche Versenden des Schaferspiels an seinen Vater furchtet Vielwitz um sein Erbe und eilt los den Brief abzufangen Die Deutsche Schaubuhne im Witzling BearbeitenBei dem Schauspiel sticht die mehrmalige Erwahnung der Deutschen Schaubuhne in der das Stuck erscheint heraus Bei einer der Textstellen findet sich die gewunschte Rezeption des gelegentlichen Lesens in der Dramensammlung als der alte Reinhart erzahlt er lese manchmal abends darin Spater als Vielwitz Sinnreich und Jambus Kritik an der Schaubuhne uben es liessen sich keine Meisterstucke darin finden verteidigt der junge Reinhart die Sammlung der Herausgeber hatte nie welche versprochen und wolle nur regelgerechte Dramen liefern Als Reinhart dann fragt wo die Meisterstucke der jungen Dichter seien wiederholt er die eigentliche Intention Gottscheds die Forderung nach mehr Schauspielen von deutschsprachigen Dichtern um sich nicht weiter an Ubersetzungen bedienen zu mussen 1 Das Stuck richtet sich direkt an die Kritiker der Schaubuhne wie J C Gottsched in der Vorrede zum sechsten Band erklart 2 Eine konkrete Zuordnung der Personen im Stuck ist jedoch nicht moglich wie er ebenfalls in der Vorrede erlautert Auch wenn Der Witzling als Reaktion auf die Ereignisse dieser Zeit in Leipzig gesehen werden kann sollte das Stuck nicht als Kritik an einzelnen konkreten Personen verstanden werden In der Vorrede teilt Gottsched auch mit dass das Stuck von einem Unbekannten stamme Die Autorschaft seiner Frau deckt er erst in ihrer Biografie auf die er nach ihrem Tod verfasst 3 Allerdings verweist Johann Jakob Bodmer bereits ein Jahr vor dem Erscheinen des Stucks darauf dass ganz Leipzig wisse die Gottschedin sei die Autorin des Schauspiels 4 Unterschiede zwischen erster und zweiter Ausgabe BearbeitenDas Drama tragt in der ersten Fassung von 1745 den Titel Herr Witzling erst in der zweiten Ausgabe von 1750 wird das Stuck als Der Witzling betitelt Neben der Anpassung des Titels wechselt auch der Name des jungen Studenten in der Hauptrolle In der Ausgabe von 1745 heisst er Herr Witzling in der uberarbeiteten Ausgabe Herr Vielwitz Auch der junge Gelehrte Sinnreich erfahrt eine Umbenennung er heisst in der ersten Fassung Herr Rhomboides Neben der Anpassung des Titels und der Namen enthalt das Stuck in der Ausgabe von 1750 noch den Zusatz Horat Gaudent scribentes amp se venerantur amp ultro Si taceas laudant quidquid scripsere beati Das Zitat stammt aus einem Brief von Horaz an Julius Florus der den Hochmut schlechter Dichter kritisiert 5 Ausserdem gibt es einige kleinere meist orthografische Anpassungen im Text die allerdings zu keiner massgeblichen Anderung des Inhaltes fuhren Ausgaben BearbeitenLuise Adelgunde Victoria Gottsched Herr Witzling Ein deutsches Nachspiel in einem Aufzuge In Gottsched Johann Christoph Hrsg Der Deutschen Schaubuhne nach den Regeln und Mustern der Alten Sechster und letzter Theil darinnen sechs neue Stucke enthalten sind ans Licht gestellt von Johann Christoph Gottscheden Leipzig 1745 S 509 551 online in der Google Buchsuche Luise Adelgunde Victoria Gottsched Der Witzling Ein deutsches Nachspiel in einem Aufzuge In Gottsched Johann Christoph Hrsg Der Deutschen Schaubuhne nach den Regeln und Mustern der Alten Sechster und letzter Theil darinnen sechs neue Stucke enthalten sind ans Licht gestellt von Johann Christoph Gottscheden Zweyte verbesserte Auflage Leipzig 1750 S 509 551 online Literatur BearbeitenReinhart Meyer Bibliographia Dramatica et Dramaticorum 2 Abteilung Band 13 Tubingen Niemeyer 1999 S 123 124 Heide Hollmer Albert Meier Hrsg Dramenlexikon des 18 Jahrhunderts Munchen C H Beck 2001 S 107 108 Weblinks BearbeitenDer Witzling im Projekt Gutenberg DE Der Witzling im Volltext bei Zeno org Der Witzling im German Drama Corpus GerDraCor Einzelnachweise Bearbeiten Johann Christoph Gottsched Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen Leipzig 1730 Johann Christoph Gottsched Der Deutschen Schaubuhne nach den Regeln und Mustern der Alten Sechster und letzter Theil Leipzig 1745 Johann Christoph Gottsched Leben der weil hochedelgebohrnen nunmehr sel Frau Luise Adelgunde Victoria Gottschedinn Leipzig 1763 Johann Jacob Bodmer Litterarische Pamphlete Zurich 1781 Gerhard Fink Hrsg Q Horatius Flaccus Satiren Briefe Sermones Epistulae Lateinisch deutsch Dusseldorf Zurich 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Witzling amp oldid 217868646