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Das Lied Der Rattenfanger von Hameln ist ein deutsches Volkslied das auf der mittelalterlichen Legende vom Rattenfanger von Hameln basiert Besonders beliebt und verbreitet wurde die mundliche Uberlieferung nach der Veroffentlichung 1806 in der Sammlung Des Knaben Wunderhorn von Achim von Arnim und Clemens Brentano 1 Herkunft BearbeitenEs gibt keinen Konsens unter den Forschern uber die Herkunft des Liedes Als Autoren des Liedes werden Wilhelm Crecelius und Anton Bierlinger genannt Ludwig Erk und Franz Magnus Bohme meinten dass das Volkslied aus dem Repertoire der Drehorgelspieler stammt Allerdings wurden fur solche mundlich uberlieferten Werke in der Regel alte Druckausgaben z B Flugblatter als Quellen verwendet was die Frage nach der Herkunft der Version von Arnim und Brentano offen lasst Die Herausgeber Arnim und Brentano gaben als Quelle mundlich an 2 Wie Gertrude C Schmidt in ihrer Publikation Die Quelle des Rattenfangerlieds in Des Knaben Wunderhorn 3 von 1904 hervorhebt besteht aber eine zu grosse Ahnlichkeit zwischen der Fassung von Brentano und Arnim und drei fruheren gereimten Fassungen in der handschriftlichen Hamelner Reimchronik des Jobst Johann Backhaus ca 1589 im Froschmeuseler von Georg Rollenhagen 1595 und in einem Flugblatt von 1622 Die meisten Ubereinstimmungen in der Handlung wie auch im Wortschatz lassen sich zwischen der Version aus Des Knaben Wunderhorn und der gereimten Chronik des Backhaus feststellen Schmidt geht davon aus dass letztere von Arnim oder Brentano als Quelle verwendet wurde 4 Text BearbeitenDer Rattenfanger von Hameln 5 Wer ist der bunte Mann im Bilde Er fuhret Boses wohl im Schilde Er pfeift so wild und so bedacht Ich hatt mein Kind ihm nicht gebracht In Hameln fochten Maus und Ratzen Bei hellem Tage mit den Katzen Es war viel Not der Rat bedacht Wie andre Kunst zuweg gebracht Da fand sich ein der Wundermann Mit bunten Kleidern angethan Pfiff Ratz und Maus zusamm ohn Zahl Ersauft sie in der Weser all Der Rat will ihm dafur nicht geben Was ihm ward zugesagt soeben Sie meinten das ging gar zu leicht Und war wohl gar ein Teufelsstreich Wie hart er auch den Rat besprochen Sie drauten seinem bosen Pochen Er konnt zuletzt vor der Gemein Nur auf dem Dorfe sicher sein Die Stadt von solcher Not befreiet Im grossen Dankfest sich erfreuet Im Betstuhl sassen alle Leut Es lauten alle Glocken weit Die Kinder spielten in den Gassen Der Wundermann durchzog die Strassen Er kam und pfiff zusamm geschwind Wohl auf ein hundert schone Kind Der Hirt sie sah zur Weser gehen Und keiner hat sie je gesehen Verloren sind sie an dem Tag Zu ihrer Eltern Weh und Klag Im Strome schweben Irrlicht nieder Die Kindlein frischen drin die Glieder Dann pfeifet er sie wieder ein Fur seine Kunst bezahlt zu sein Ihr Leute wenn ihr Gift wollt legen So hutet doch die Kinder gegen Das Gift ist selbst der Teufel wohl Der uns die lieben Kinder stohl Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Mieder Der Rattenfanger von Hameln die Sage in Literatur Medien und Karikaturen Praesens Verlag 2002 ISBN 978 3 7069 0175 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Des Knaben Wunderhorn I S 44 Die Quelle des Rattenfangerlieds in Des Knaben Wunderhorn Gertrude C Schmidt Die Quelle Des Rattenfangerlieds in Des Knaben Wunderhorn Hrsg Modern Language Notes Band 19 1904 S 5 Achim von Arnim Des Knaben Wunderhorn Alte deutsche Lieder Band 1 Hesse amp Becker 1806 S 28 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Rattenfanger von Hameln Volkslied amp oldid 232885556