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Der Geizige der seinen Schatz verlor franzosisch L Avare qui a perdu son tresor ist die 20 Fabel im vierten Buch der Fabelsammlung des franzosischen Dichters Jean de La Fontaine Die Grundlage bildet eine Fabel des Asop wie der Dichter in der Einleitung erwahnt 1 L Avare qui a perdu son tresor Grandville Ein geiziger Mann vergrub aus Angst vor Diebstahl seinen Goldschatz auf einem Acker Ein Totengraber beobachtete wie der Geizige diesen Platz oft besuchte und grub daraufhin an der Stelle fand und hob den Schatz Als der Bestohlene den Verlust bemerkte weinte und klagte er laut Ein vorbeigehender Wanderer horte sein Jammern und fragte nach dem Grund Er wunderte sich daruber dass der Geizige das Gold fern von zu Hause aufbewahrt hatte statt es in seiner Nahe zu haben und sich von Zeit zu Zeit daran zu bedienen Als der Geizige ihm erzahlte dass er den Schatz nie angeruhrt habe entgegnete der Wanderer So legt nen Stein an seine Stelle der hat fur Euch denselben Wert 2 Moral BearbeitenDie asopsche Moral besagt dass ein Schatz wertlos ist wenn man keinen Gebrauch davon macht 3 La Fontaine fugt hinzu Das Gold besass nicht er nein ihn besass das Gold franzosisch Ne possedait pas l or mais l or le possedait Das Vergraben des Schatzes verhinderte nicht den Diebstahl Der Geizhals hatte die Katastrophe durch seine eigene Torheit selbst herbeigefuhrt weil er taglich hinging um einen Blick auf seinen Schatz zu werfen 1 Erzahltechnik BearbeitenLa Fontaine verwendete in seinen Fabeln vielfach Begriffe die unterschiedlich ausgelegt werden konnten in dieser Fabel zum Beispiel possedait besitzen und l or Gold die er sogar innerhalb derselben Verszeile verwendete Der Satz Ne possedait pas l or mais l or le possedait ist ahnlich wie ein Palindrom konstruiert Die symmetrische Form kann zu der ersten Annahme verleiten dass das Gold zum Leben erwacht sei und die Kontrolle ubernommen habe Aber man erkennt schnell dass sich das erste possedait auf physisches Eigentum bezieht das zweite auf Besessenheit Aufgrund dieses Unterschieds haben die beiden Erwahnungen von l or ebenfalls unterschiedliche Bedeutungen Das erste l or ist echtes Gold wahrend das zweite immateriell ist und fur Reichtum steht Der fluchtige Gedanke an lebendes Gold vermittelt den Eindruck von Verrucktheit der die Sicht auf die Besessenheit des Geizhalses beeinflusst 4 Siehe auch Gleichnis von den anvertrauten TalentenEinzelnachweise Bearbeiten a b Clemens Thoma Michael Wyschogrod Parable and Story in Judaism and Christianity Hrsg Theologische Fakultat Luzern Paulist Press 1989 ISBN 978 0 8091 3087 0 S 24 Lafontaine s Fabeln Viertes Buch Zwanzigste Fabel Der Geizige der seinen Schatz verloren hat 1876 S 196 abgerufen am 8 Mai 2021 Niklas Holzberg Leben und Fabeln Asops Griechisch deutsch Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2021 ISBN 978 3 11 071328 2 S 393 Maya Slater The Craft of La Fontaine Associated University Presses 2001 ISBN 978 0 8386 3920 7 S 26 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Geizige der seinen Schatz verlor amp oldid 238153095