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Der Fluch ist ein osterreichisches Stummfilmdrama von 1924 aus dem judischen Milieu Unter der Regie von Robert Land spielt Oskar Beregi die Hauptrolle eines weltlichen Juden dessen Entfernung vom Glauben und eine Treulosigkeit gegenuber seiner Braut den titelgebenden Fluch einbringt In einer Nebenrolle ist die 18 jahrige Lilian Harvey in ihrer ersten regularen Filmrolle 1 zu sehen FilmTitel Der FluchProduktionsland OsterreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1924Lange 84 1925 71 heute MinutenStabRegie Robert LandDrehbuch Walter ReischErnst WeizmannProduktion Robert LandKamera Nikolaus FarkasBesetzungOskar Beregi Jehuda Nachmann Albert Heine Esra Anny Hornik Lea Esras Tochter Lilian Harvey Ruth Jehudas Tochter Ria Jaszonyi Rachel Ruths Mutter Ferdinand Bonn Rabbi Eliser Heinz Leo Fischer Joel Talmudschuler Hans Thimig Sinche Anton Pointner Wassili Ferdinand Mayerhofer Arzt Olga Lewinsky Geburtshelferin Alice Hetsey Haushalterin Reinhold Haussermann Schadchen Otto Schmole Torwachter Eugen Preiss Tempeldiener Isak Deutsch Zuhalter Milena Mudin Dirne Miriam Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenDie Geschichte spielt in der Welt des ostjudischen Schtetl ehe diese im Zweiten Weltkrieg gewaltsam unterging In einer dieser Siedlungen lebt der kraftstrotzende Pferdehandler Jehuda Nachmann Dieser ist von Natur aus bodenstandig und demzufolge auch praktisch veranlagt und will es mit seinem Beruf zu Wohlstand fur sich und seine zukunftige Familie bringen Die Religion kummert ihn nur wenig die Satzungen der Thora interessieren ihn nicht Das ganze Gegenteil zu dem weltlichen Jehuda ist der tief in seinem Glauben verwurzelte Handler Esra der seine Tochter Lea vergottert und dem der Glaube uber alles geht Lea ist vom stattlichen Jehuda mehr als nur angetan und ubersieht dabei dass sie der besser zu ihr passende Wassili verehrt Esra gibt schliesslich dem Drangen seiner Tochter nach und stimmt der Verlobung Leas mit Jehuda zu die nach altem Brauch in Esras Haus per Handschlag besiegelt wird Trotz dieser unterschiedlichen Lebensphilosophien und Grundeinstellungen scheint das junge Paar zunachst glucklich Doch fur den flatterhaften Jehuda ist diese Partnerschaft langst nicht so heilig wie fur die qua Erziehung in festen Prinzipien verhafteten Lea Beim Laubhuttenfest beschaftigt sich Jehuda mehr mit der nicht gerade abgeneigten hubschen Rachel als fur einen gebundenen Mann eigentlich schicklich ist Und so kommt es dass Jehuda und Rachel ein Paar werden Die junge Frau wird schwanger woraufhin sich die ungluckliche Lea das Leben nimmt in dem sie ins Wasser geht So steht von Anbeginn ein Fluch uber Jehudas neuem Gluck Denn nach Lea stirbt auch seine Rachel sie allerdings an Kindbettfieber bei der Geburt ihres Kindes Als Jehuda der auf Reisen war heimkehrt tritt ihm ein verbitterter Esra auf dem Marktplatz gegenuber und verflucht offentlich den Verlobten seiner toten Tochter da er ihm wegen seiner Treulosigkeit die Schuld an ihrem Freitod gibt Fortan weicht dieser Fluch nicht mehr aus Jehudas Leben Als Geachteter und von seinen Mitburgern Verfemter sieht Jehuda keine andere Moglichkeit mehr als das Schtetl zu verlassen und woanders neu anzufangen Jahre spater ist es Nachmann gelungen in einer kleinen Grenzstadt eine neue Existenz aufzubauen In der liebenswerten Ruth hat er mittlerweile eine Tochter die in Schonheit erbluht ist Doch die Vergangenheit lasst ihn auch in der Fremde nicht los Am Tag der Verlobung Ruths mit Joel dem Talmudschuler holt Jehuda die Vergangenheit wieder ein und der Fluch fordert ein neues Opfer Inmitten der judischen Zeremonie fallt die Menora der siebenarmige Leuchter von der Wand und schmettert auf den Boden Joel von einer finsteren Vorahnung beseelt bricht daraufhin bewusstlos zusammen Jehuda der bislang areligiose Jude muss nun offentlich seine Schuld eingestehen und vom Fluch berichten Der Altestenrat tritt daraufhin zusammen und berat in einer Art Gerichtsverfahren wie nun zu handeln sei Dem bindenden Urteilsspruch des Rabbis Eliser muss sich auch Jehuda unterwerfen Ohne Abschied nehmen zu konnen muss er so will es das Verdikt Haus und Tochter zurucklassen und wie einst Ahasver ohne Ziel und Zeit umherwandern heimatlos und ausgestossen nur mit dem Ziel Gott der ihn verlassen hat zu suchen Erst wenn der Herr ihm ein sichtbares Zeichen der Suhne gibt und Jehuda Gott wiedergefunden habe durfe er zuruckkehren Und so verlasst Jehuda erneut das Schtetl diesmal aber nicht auf der Flucht vor seinen Mitmenschen sondern auf der Suche nach Gott und der Wiedererlangung des eigenen Seelenheils Produktionsnotizen BearbeitenDer Fluch entstand im Fruhjahr 1924 in Wien und wurde am 28 Februar 1925 in Wien uraufgefuhrt Die Lange des Funfakters mit Vorspiel betrug etwa 2100 Meter Die Filmbauten gestalteten Hans Berger und Hans Rouc Kritiken BearbeitenDie zeitgenossische Kritik begegnete dem Film 1925 mit einigem Wohlwollen In Wiens Neue Freie Presse war in der Ausgabe vom 20 Februar 1925 zu lesen Ein ungemein wirksames Thema ist hier zu einem packenden Film gestaltet worden dessen menschlicher Gehalt auch dem nichtreligiosen Zuschauer ans Herz ruhrt Fluch und Verzeihung sie spielen in diesem Film die Rollen metaphysischer Gewalten ganz wie es der Mentalitat des glaubig frommen Menschen entspricht Um die Darstellung haben sich Kunstler mit Namen von bestem Klang verdient gemacht Der Rabbie Elieser Ferdinand Bonns steht dem eindrucksvollen Busser Oskar Beregis in nichts nach Albert Heine als Esra ist grandios im Fluch matt bei der Verzeihung Als Tochter des Bussers ruhrt Lilian Harvey durch Anmut und beredten Ausdruck Die Regie Robert Lands ist meisterhaft und lasst sich keine Gelegenheit zu gemaldehafter Bildwirkung entgehen 2 Der Tag konstatierte Die Regie von Robert Land ist anerkennenswert die Handlung entrollt sich in spannenden Szenen von packender Wirkung 3 In Wiens Arbeiter Zeitung heisst es Die Regie hat hubsche Einfalle hatte aber dafur sprgen sollen dass die Darsteller der polnischen Juden nicht gar soviel mit den Handen reden Das wirkt streckenweise wie eine Karikatur Auch hier kommt das Hauptverdienst am Gelingen des Films den Schauspielern zu Oskar Beregi sind in Maske und Spiel gleich vortrefflich und die junge herzige Lilian Harway sie scheint sehr talentiert zu sein Der Film wurde in Graz und Linz verboten Es gehort schon sehr viel Kurzsichtigkeit dazu die allgemein menschliche Versohnungstendenz dieses Dramas zu verkennen 4 Auch die moderne Kritik befasste sich bei der Wiederauffuhrung mit Der Fluch Stummfilm at kommt in seiner Analyse zu folgendem Schluss Das Thema der Entwurzelung wird hier verpackt in ein Schuld und Suhnedrama ahnlich dem christlichen Mysterienspiel in dem auch die Sehnsucht nach Gnade und Erlosung den Weg zu Gott in Form eines tugendhaften Lebens ebnen soll Der moralische Zeigefinger determiniert Ungluck als Rache der Vorsehung fur menschliches Fehlverhalten das nur durch Opfer und Leiden besanftigt und durch Wunder geheilt werden kann 5 Auf viennale at heisst es Ein Film uber Schuld und die Suche nach Vergebung 6 Einzelnachweise Bearbeiten In dem gleichfalls 1924 entstandenen Streifen Die Motorbraut hatte sie lediglich Lee Parrys Stuntdouble gespielt Der Fluch In Neue Freie Presse 20 Februar 1925 S 16 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Der Fluch In Der Tag Der Wiener Tag 20 Februar 1925 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tag Der Fluch In Arbeiter Zeitung 21 Februar 1925 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Der Fluch auf stummfilm at Der Fluch auf viennale atWeblinks BearbeitenDer Fluch in der Internet Movie Database englisch Der Fluch bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Fluch 1924 amp oldid 213915609