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Die demografische Dividende bezeichnet in der Demografie und der Okonomie den moglichen wirtschaftlichen Nutzen der sich durch die entwicklungsbedingte Veranderung der Altersstruktur eines Staates erzielen lasst 1 Der Begriff wurde gepragt von David Bloom und David Canning von der Harvard University 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenEine demografische Dividende kann insbesondere dann eintreten wenn die Sterblichkeit und insbesondere die Kindersterblichkeit gesunken ist die Fruchtbarkeit aber zumindest eine Zeit lang unverandert hoch geblieben ist wie dies zum Beispiel fur die Anfangsjahre der Babyboomer Generation zutrifft 2 Die Situation die sich bei Eintritt der betreffenden Generation ins Erwerbsalter prasentiert und eine Verringerung des Abhangigenquotienten mit sich bringt wird von einigen Autoren als demografischer Bonus bezeichnet 3 Diese Situation bietet das Potenzial tatsachlich eine demografische Dividende einzufahren birgt aber zugleich Risiken wenn es nicht gelingen sollte wirtschaftlichen Nutzen daraus zu ziehen So wird der Geburtenuberschuss der Babyboomer Generation teils auch fur Massenarbeitslosigkeit und Unterbeschaftigung verantwortlich gemacht 4 Die wirtschaftliche Dividende wird auch als Erklarungsmodell fur den wirtschaftlichen Erfolg der asiatischen Tigerstaaten herangezogen Die OECD stellt folgende Faktoren als Voraussetzung fur das Erreichen einer demografischen Dividende heraus 2 ein quantitativ und qualitativ hoher Bildungsstand ein Arbeitsmarkt mit geringer Arbeitslosigkeit ein geeignetes makrookonomisches Umfeld eine Offnung nach aussen und ein hoher sozialer Zusammenhalt Eine demografische Dividende kann verschiedenen Personengruppen oder Institutionen zugutekommen etwa der vorangehenden Generation z B in Form hoherer Renten pro Person der zahlenreichen Generation selbst z B in Form von Sparraten oder Rucklagenbildung aufgrund von geringen Verbindlichkeiten fur die altere Generation Investoren z B Gewinne aufgrund einer kaufkraftigen Nachfrage seitens erwerbstatiger Konsumenten oder Einsparungen aufgrund eines Lohndrucks durch ein breites Angebot auf dem Arbeitsmarkt dem Staat z B Schuldenabbau durch hohere Steuereinnahmen und durch geringere Sozialausgaben an Nichterwerbstatige oder einer Kombination hiervon Gesellschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen spielen in der Frage der Verteilung einer demografischen Dividende eine wesentliche Rolle Siehe auch BearbeitenListe der Lander nach AltersstrukturLiteratur BearbeitenVerwendete LiteraturDavid Bloom David Canning Jaypee Sevilla The Demographic Dividend A New Perspective on the Economic Consequences of Population Change Population Matters Series Rand Corporation Santa Monica California 2003 ISBN 0 8330 3373 5 Weiterfuhrende LiteraturFang Cai Beyond Demographic Dividends Series on Chinese Economics Research World Scientific 2014 ISBN 978 981 4520 87 4 englisch Chetan Agrawal Demographic Dividend or Disaster Indian Labour in the 21st Century Lambert Academic Publishing 2013 ISBN 978 3 8465 5905 5 englisch Tran Kanh Demographic Dividend and Its Economic Implications in Vietnam Opportunities and Challenges Lambert Academic Publishing 2012 ISBN 978 3 659 21638 1 englisch Neelanjana Pandey Age Structural Transition and Economic Growth in India Consequences on Demographic Dividend VDM Verlag 2010 ISBN 978 3 639 28362 4 englisch Weblinks BearbeitenKurzfilm Jugendliche Afrikas Chance auf Entwicklung uber die demografische Dividende in Afrika Studie Afrikas demografische Herausforderung PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b David Bloom David Canning Jaypee Sevilla The Demographic Dividend A New Perspective on the Economic Consequences of Population Change Population Matters Series Rand Corporation Santa Monica California 2003 ISBN 0 8330 3373 5 Zitiert nach Masche Klein Simone Sieler Redaktion Die demographische Dividende eine Wachstumschance fur Entwicklungslander In Entwicklungshilfe Kompakt Nr 9 kfw Entwicklungsbank 19 November 2010 abgerufen am 20 Mai 2014 a b OECD Die kreative Gesellschaft des 21 Jahrhunderts OECD Publishing 2000 ISBN 92 64 18770 7 S 42 45 Lilli Sippel Tanja Kiziak Franziska Woellert Reiner Klingholz Wie eine junge Bevolkerung Entwicklung ermoglichen kann Berlin Institut fur Bevolkerung und Entwicklung abgerufen am 20 Mai 2014 Reinhard Bispinck Gerhard Bosch Klaus Hofemann Gerhard Naegele Hrsg Sozialpolitik und Sozialstaat Festschrift Fur Gerhard Backer Springer 2012 ISBN 978 3 531 19024 2 S 150 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demografische Dividende amp oldid 228302140